Bulli-Leben,  Welt entdecken

Bitche, Burg Falkenstein und Hornbach

Unser Bus ist wieder fahrtüchtig und so waren wir im deutsch-französischen Grenzgebiet unterwegs – und trotzten dem Wetter.

Das Elsaß und Lothringen sind für uns schnell erreichbar – und das ist gut so, denn wir sind gerne im deutsch-französischen Grenzgebiet unterwegs: Die Landschaft ist toll, es gibt schöne Wanderwege und erst Recht großartiges Essen. So starten wir am Samstagmorgen entspannt Richtung Frankreich. Unterwegs sind wir mit unserem Bus, den wir im vergangenen Sommer erworben haben. Ganz fertig ist er noch nicht – die Kernsanierung mit neuer Bodenplatte, Isolierung und kleineren Rostarbeiten ist allerdings erledigt, eine größere Reparatur ist auch überstanden und so kann es auch ohne fertigen Innenausbau endlich mal für eine erste kleine Tour los gehen.

Da es schüttet und dazu noch windig ist, stoppen wir am Fashion Outlet in Zweibrücken und durchstöbern die Outdoorläden. Und tatsächlich – wir werden fündig und das zu sehr guten Preisen. Der Zwischenstopp hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Nächster Stopp: Bitche.

Wir fahren weiter nach Bitche und passieren dabei das Fort Simserhof, Teil der Maginot-Linie (unterirdische Festungsanlage). Rund 30 Kilometer sind es gerade einmal von Zweibrücken aus in die lothringische Kleinstadt. Wahrzeichen ist das riesige Sandsteinplateau, das die Stadt überragt. Auf dem etwa 366 Meter langen und bis zu 60 Meter breiten Plateau wurde eine Zitadelle errichtet. Weit sichtbar ist eine Kapelle im klassizistischen Stil. Wir sehen das Plateau von vielen verschiedenen Perspektiven – wirklich eindrucksvoll.

Beim Gang durch die Kleinstadt entdecken wir die St.-Katharina-Kirche, das Straßburger Tor und mehrere Parks und Kunstinstallationen. Schön anzusehen ist die Altstadt mit schönen alten Häusern – wenn auch einige leer stehen.

Das Straßburger Tor in Bitche.
In Bitche.

Im Intermarché decken wir uns mit französischen Leckereien ein und fahren weiter zur Burg Falkenstein in der Nähe von Philippsburg. Das Château du Falkenstein ist – obwohl im 17. Jahrhundert zerstört – wirklich toll anzuschauen.

Das Château du Falkenstein wurde im 17. Jahrhundert zerstört.

Die Ruine zieht sich auf einem 120 Meter langen Sandsteinfelsen. In der Breite sind es gerade mal drei bis acht Meter.

Der Weg hoch zur Burg Falkenstein.

Wir parken unseren Bus an einer Wegkreuzung und laufen in rund 20 Minuten durch den Wald nach oben. Angekommen, treten wir durch ein Tor und laufen an den teilweise bizarr geformten Felsen entlang. Über verschiedene Treppen gehen wir nach oben, erkunden immer wieder “Räume” auf den verschiedensten Ebenen. Infotafeln erklären die ursprünglichen Funktionen dieser “Höhlen”.

Die Burg Falkenstein wurde in den Sandstein hinein gebaut.

Auf 386 Meter Höhe laufen wir die komplette Länge der 1127 von Graf Peter von Lützelburg als Schutz gegen das Vordringen der Staufer nach Westen errichteten Burg entlang. Am Ende gelangen wir zu einem Panoramaplan, der in 360-Grad-Sicht die Umgebung erklärt. Es ist windig, der Himmel Wolkenverdeckt, doch die Gipfel der Vogesen sind gut zu sehen.

Oben angekommen: Die Überreste der Burg Falkenstein erstrecken sich auf dem etwa 120 Meter langen Sandsteinfelsen.

Abgestiegen und wieder im Bus sitzend werfen wir einen Blick in den ADAC-Stellplatzführer. Der Platz, der uns am meisten anspricht, liegt wieder auf rheinland-pfälzischer Seite, in Hornbach. In der Klosterstadt gibt es einen tollen Stellplatz mit Zugang zu festen Toiletten im Bürgerhaus und Freifunk-WLAN. Wer braucht, erhält Strom. Es gibt einen tollen Spielplatz, eine Freizeitanlage (u.a. mit Boule-Bahn, geschlossen im Winter), eine Hütte mit Bücher-Tausch-Möglichkeit und Wanderkarten sowie eine überdachte Grillhütte. Da der Platzwart nicht immer da ist und die Alternative, das nahe gelegene Restaurant Capito, auch geschlossen hat, werfen wir die Übernachtungsgebühr von 8 Euro in den Briefkasten. Den Zugangscode zu den Toiletten erhalten wir von freundlichen Mit-Campern.

Der Stellplatz in Hornbach.

Der Platz liegt etwas abgelegen und damit ruhig. Dennoch hat man vom nahe gelegenen Bürgerhaus einen tollen Blick auf das Städtchen mit Benediktinerkloster und Kirchen. Das Kloster Hornbach wurde 742 von dem Missionsbischof Pirminius gegründet und ist gut restauriert. Zahlreiche Wanderwege starten hier, auch der Jakobsweg streift die Stadt. Doch leider regnet es am nächsten Morgen so stark, dass man schon nach wenigen Minuten pitschnass ist und wir das Wandern lassen.

Gekocht wird auf unserem neuen Gaskocher.

Am Abend weihen wir unseren neuen, bei F&F erworbenen Gaskocher ein und machen eine Gemüsepfanne. Die französischen Würstchen bruzeln über unserem portablen Grill. Dazu frisches Baguette und gesalzene Butter, ein Rotwein aus der Weinregion Côtes du Rhône – uns geht es gut.

Den Sonntag lassen wir entspannt angehen. Im aufgeklappten Hochdach liegen wir in den Schlafsäcken und lauschen dem Regen. Zum Frühstück gibt es frischen Kaffee und Schoko-Brötchen.

Frühstück im Bus.

Nachdem wir alles zusammen gepackt haben, geht es Richtung Blieskastel und Niederwürzbach, wo Lukas Familie herkommt. Doch nachdem wir nach einem kurzen Ausflug nach draußen völlig durchnässt sind, begrenzt sich das Anschauen der Städtchen auf Erkundungsfahrten im Bulli. Das, was wir durch die Regentropfen-verhangene Scheibe sehen, lädt auf jeden Fall dazu ein, wieder zu kommen…

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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