Kurzurlaub in der Eifel: Bad Bertrich und Daun
Die Eifel ist keine zwei Stunden Autofahrt von uns entfernt und bietet tolle Wander- und Wellnessmöglichkeiten. Direkt zum Jahresbeginn waren wir zum Kurzurlaub mit der Familie in Daun.
Das Jahr ist neu gestartet, wir machen uns am Mittag auf den Weg in die Eifel. Die nächsten zwei Nächte werden wir in Daun verbringen. Wandern, Wellness, Schlemmen und Zeit mit der Familie stehen auf dem Programm – entspannt eben zum Jahresbeginn.
Auf dem Weg stoppen wir in Bad Bertrich. Das Städtchen liegt zwischen Vulkaneifel und Mosel im Üßbachtal. An den beiden Ortseingängen gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten. Bitte nicht auf Googlemaps hören, das versucht, einen durch den Ort zu navigieren. Das gelingt nicht wirklich, denn das Kurstädtchen wird quasi von einer Fußgängerzone geteilt. Wer auf die andere Seite möchte, muss durch zwei Tunnel außen herum fahren.
Wir starten mit einem Spaziergang zur Elfengrotte. Der 2,5 Kilometer lange Weg ist auch für Kinderwagen geeignet, daher haben wir ihn ausgesucht. An einem Bach entlang laufen wir Richtung Elfenmühle, einem Café/Restaurant, das am Neujahrstag leider erst ab 17 Uhr geöffnet hat. Wir sind also zu früh zum Einkehren. Von der Elfenmühle aus gibt es zwei Möglichkeiten, um zur Elfengrotte zu gelangen – ein Stück an der Straße entlang, dann führt eine Brücke über den Üssbach, die Kinderwagen geeignet ist. Lediglich ein paar Stufen sind zu überwinden. Auf dem Hinweg nehmen wir den Waldweg – mit etwas Unterstützung schafft es der Kinderwagen-Schieber auch über die Wurzeln…
Es geht nun mitten durch einen alten Lavastrom. Vor 50.000 Jahren habe sich, so die Beschreibung beim Tourenplaner Rheinland-Pfalz, heiß glühendes Gestein aus den umliegenden Vulkanen in das Elbesbachtal geschoben. Ein Hohlweg sei entstanden, die so genannte Elfen- oder auch Käsegrotte. Dahinter stürzt ein Wasserfall über den erkalteten Lavastrom. Das ist wirklich toll anzuschauen!
Zurück in Bad Bertrich wundern wir uns über eine Kantonschild der Schweiz. Einmal gegoogelt, erklärt es sich schnell: Während der Fußball-WM 2006 in Deutschland war die schweizerische Naitonalmannschaft in Bad Bertrich untergekommen und hatte die Kurstadt zum „27. Kanton“ deklariert.
Wir schlendern Richtung Ortskern, vorbei an der Vulkaneifel Therme und dem Parkhotel. Die Fußgängerzone ist schön gestaltet. Eine Drachenskulptur scheint im Sommer Wasser „zu spucken“, das sich durch den verkehrsberuhigten Bereich schlängelt. Es gibt viele kleinere Geschäfte und Cafés, schön dekoriert und beleuchtet. Wirklich idyllisch hier.
Auffällig außerdem: Die vielen Kurangebote. Wir wundern uns beispielsweise über die Beschilderung zu einem Landschaftstherapteurischen Garten. Doch der Ort hat eine lange Geschichte als Bade- und Kurort. Die entsprechend älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1097. Wie Wikipedia verrät, wurde Bad Bertrich 1476 zum kurtrierischen Staatsbad, 1815 preußisches Staatsbad.
Nach einem Stopp im Café Vittoria (leckerer Apfelstrudel) fahren wir weiter. Nach knappen 30 Minuten erreichen wir Daun und unsere Unterkunft, eine Ferienwohnung im Sporthotel und Ressort Grafenwald. Die Anlage ist wirklich super geeignet für einen Familienaufenthalt. Unsere Ferienwohnung hat drei Zimmer, zwei Bäder, eine kleine Küche und ein großes Wohn-/Esszimmer. Genug Platz also für sechs Erwachsene und zwei kleine Kinder. Ein ausgiebiges Frühstücksbufett im Haupthaus ist inklusive, genauso der Schwimm- und Wellnessbereich mit Saunen (inklusive Bademantel und Handtücher), großem Becken und Mini-Babybecken. Wir haben vorab auch für einen Abend einen Tisch im Restaurant reserviert und sind begeistert – sowohl vom Essen (umfangreiches Büfett mit allerlei Leckereien) und der Kinderfreundlichkeit. Für die Kids gibt es eine eigene Essenskarte, sofern sie am Büfett nichts finden – und das ohne Kosten. Die Bedienung ist sehr aufmerksam, bringt Malsachen und ist sehr gelassen. Kindercheck auf jeden Fall bestanden.
Am zweiten Tag starten wir nach ausgiebigem Frühstück sehr entspannt in den Tag – mit einer Massage. Danach schwimmen und Sauna, sehr fein. Am Mittag zieht es uns nach draußen. Die einen besuchen den Wildpark Daun, durch den man mit dem Auto fährt und an verschiedenen Stationen aussteigen kann. Die anderen zieht es in das Städtchen Daun und zu den Maaren.
Von der Ferienanlage aus geht es immer den Berg runter Richtung Gemünden. Dort zweigen wir links in den Kurpark ab, rechts geht es (später) hoch zu den Maaren. Der langgestreckte Park begeistert mit allerlei Spielgeräten und einem künstlerisch gestalteten Sonnensystem. Am Ende Richtung Ort liegt ein kleiner See, auf dem sich Enten tummeln. Wir laufen weiter Richtung Stadt und passieren Krankenhaus und evangelische Kirche. Die Straße mit einigen Geschäften zieht sich den Burgberg hoch, wir folgen ihr und bummeln ein wenig durch die Läden.
Wie schade, dass die Kaffeerösterei zu hat! Im Café Schuler finden wir einen guten Ersatz. Bei leckerem Kuchen staunen wir über die vielen Kaffeemühlen, die die Besitzer gesammelt und ausgestellt haben. Gestärkt machen wir uns auf den Weg Richtung Maare, passieren die Dauner Ruine samt Amtshaus.
Südlich der Stadt liegen ganz friedlich die „Augen der Eifel“, wie sie Eifeldichterin Clara Viebig einst nannte: Schalkenmehrener, Gemündener und Weinfelder Maar, auch Totenmaar genannt. Vor rund 20.000 bis 30.000 Jahren entstanden sie durch gewaltige Explosionen, als Grundwasser und Magma aufeinander trafen. Tiefe Trichter wurden in die Erde gerissen, die sich nach und nach mit Wasser füllten. Verschiedene Wanderungen führen rund um die Maare – wir wollen irgendwann auf jeden Fall noch auf den Eifelsteig, bei dem eine Etappe von Daun bis nach Manderscheid führt. Wer möchte, kann den Mäuseberg besteigen und dort auf den elf Meter hohen Dronketurm mit tollem Ausblick auf die Landschaft.
Die Tage in der Eifel waren wirklich entspannt. So nah gelegen bietet die Gegend viele Möglichkeiten zum Wandern und Erholen. Wir sind uns sicher: Wenn unser Bus fertig ausgebaut ist, wird es uns häufiger in die Region ziehen.
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