Roadtrip Nordkap: Campingplatz am Svartisvatnet
Bulli-Leben

Roadtrip Nordkap: Campingplatz am Svartisvatnet

Traumhaft ist der kleine, naturnahe Stellplatz am Svartisvatnet. Wer mit dem Boot fährt, um zum Gletscher Svartisen zu kommen, übernachtet umsonst. Allein schon die Anfahrt ist sehr schön: In Røssvoll verlassen wir die E6 und sind schon bald in einem Gebiet unterwegs, das uns an Bilder aus Kanada erinnert – viel Wald, ein rauschender Fluss in tollen Blautönen, dazwischen eine enge Straße. Wir begegnen kaum Fahrzeugen, lediglich am Abzweig Björnvasdalen treffen wir auf andere. Hier geht es über eine Brücke über den Fluss und über diese können nur einzelne Autos. Auf der Brücke haben sich ein paar Leute gesammelt, um von oben auf ein paar Wagemutige zu schauen, die auf Schwimmreifen auf dem Gewässer entlang schippern.

Kurz dahinter geht es zu Setergrotta und Grønligrotta ab. Die beiden Grotten können besichtigt werden. Die Beschreibungen klingen nach viel Abenteuer. Uns sind die Preise allerdings zu hoch für eine spontane Besichtigung am Nachmittag und so fahren wir weiter zu unserem Ziel für den heutigen Tag.

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Die letzten Kilometer zum Platz gehen über eine Privatstraße. Also Achtung, wenn ihr nur mal so zum See fahren wollt, dann kommt eine Rechnung auf euch zu. 18 Euro zahlen wir. Das Autokennzeichen wird automatisch erfasst, die Rechnung kommt etwa zwei Monate später. So ist es nicht verwunderlich, dass vor der Privatstraße die ein oder andere Einbuchtung von Campingbussen belegt sind. So muss man zum See und Gletscher ein paar Kilometer mehr einplanen.

Wir finden: Die Maut lohnt sich, denn von etwas muss das Paar, das den Platz, den Bootsanleger und ein kleiner Kiosk betreibt, ja leben. Und sicherlich, so unsere Vermutung, ist die Saison nicht lange. Am Ende der Mautstraße wartet ein idyllischer Platz auf uns. Man fährt einfach rauf auf den Platz, sucht sich selbst den Spot aus. Am Abend dreht der Betreiber eine Runde und fragt, ob man mit dem Boot gefahren ist. Wir verneinen, verweisen aber darauf, dass wir das am nächsten Tag machen möchten. Pures Vertrauen kommt uns da entgegen: Es wird darauf gesetzt, dass wir das auch tatsächlich tun und so zahlen wir nichts für den Platz.

Wir verbringen einen entspannten Nachmittag auf dem Platz. Es ist so ruhig, dazu sonnig. Die Landschaft um uns herum ist schön – Berge, Wald, See, blauer Himmel, was wollen wir mehr. Wir lesen, stecken zwischendrin mal die Füße ins eiskalte Wasser (mehr geht definitiv nicht), und kochen gegen Abend entspannt.

Der Sonnenuntergang ist der Wahnsinn. Die Sonne geht am Horizont des Sees unter. Ein paar Wolken sorgen für eine tolle Atmosphäre. Im glasklaren Wasser spiegelt sich das Abendspektakel.

Der Platz bietet als Infrastruktur eine Komposttoilette. Duschen sind nicht vorhanden. Mit unserer Campingdusche sind wir aber bestens bedient. Das Seewasser ist sauber, allerdings auch eiskalt. Am Toilettenhäuschen ist ein Wasserhahn, an dem man frisches Wasser zapfen kann. Der Kiosk hat bei unserem Besuch nur zu den Abfahrtszeiten des Bootes geöffnet – hier kauft man auch die Tickets. Ansonsten gibt es nur Snacks. Gegenüber des Kiosks gibt es einen Hot Tube, den man mieten kann.

Wer keine große Infrastruktur benötigt – und so sind wir ja am liebsten unterwegs – wird sich auf diesem Platz wohlfühlen. Wir empfanden den Platz als einen der schönen unseres Nordkap-Roadtrips, also definitiv empfehlenswert.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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