Wandern in Südtirol: Winterwanderung zur Bizathütte
Auf Outdoor Active ist die Runde von Steinhaus zur Bizathütte auf 1426 Metern als Schneeschuh-Tour ausgezeichnet, die aufgrund weniger Höhenunterschiede auch gut für Anfänger geeignet sei. Man könne die Stille genießen und die Natur des Ahrntals genießen. Letzteres können wir bestätigen – wir sind alleine unterwegs und genießen Landschaft und Sonne. Doch die Schneeschuhe brauchen wir bei unserem Wandertag nicht. An manchen Stellen ist zu wenig Schnee. Wir sind mit Grödeln unterwegs, können die Winterwanderung aber definitiv weiterempfehlen. Ein Großteil des Weges verläuft so, dass man in der Sonne unterwegs ist. Dazu blauer Himmel und tolle Bergkulisse – mehr brauchen wir nicht.
Wir parken an der Talstation der Seilbahn Klausberg bei Steinhaus (ohne Parkgebühren). Auf der gegenüberliegenden Seite geht es zwischen zwei Hotels durch und dahinter auf den Wanderweg. Oberhalb der Linter Höfe laufen wir parallel zur Talstraße entlang bis zu den Mairhöfe. Der schmale Weg ist gut zu laufen, schon bald sind wir aus dem Schatten raus und in der Sonne unterwegs.
An den Höfen entdecken wir ein paar Ziegen, die ebenfalls die Sonne auskosten. Wir sind nun kurz auf einem Fahrweg unterwegs, hinter den Höfen aber wieder auf einem Schneebedeckten Weg. Die Navigation ist leicht, da gut ausgeschildert.
Kurz hinter einem nächsten Bauernhof treffen wir auf einen Wasserfall. Der Frankenbach fällt hier über ein paar Steine in die Tiefe. Wie auch schon bei den Reinbach Wasserfällen sind ein paar Stellen vereist, allerdings ist das hier nicht so spektakulär, wie an den Fällen bei Sand in Taufers. Kurz hinter dem Frankenbach Wasserfall geht es über eine Brücke über den Bach und rein in den Wald.
Ab hier stehen einige Höhenmeter an. Es geht konstant aufwärts durch den schönen winterlichen Wald.
Kurz nach einer Kehre, an der sich mehrere Wege kreuzen, finden wir ein wunderschönes Plätzchen. Unterhalb einer als Sonnenhexenhaus betitelten Holzhütte findet sich unter einer Baumgruppe eine Bank. Daneben rauscht der Bach. Der Ausblick ist richtig schön. Wir lassen uns auf der Bank in der Sonne nieder und genießen die Umgebung.
Knapp dreißig Minuten sind es nun durch den Wald noch bis zur Bizathütte. Diese wurde früher laut Infotafel das ganze Jahr bewohnt und gehörte zu den abgelegensten Höfen im Ahrntal. Die Kinder seien täglich zur Schule nach St. Johann gelaufen – und wieder zurück. Die Hütte sei nach dem Flurnamen „Bizat“ benannt, das so viel bedeute wie „eingezäunte Weide“. Auf der Webseite der Hütte können wir nachlesen, dass der Hof damals die Heimat der Großeltern von Herbert, dem heutigen Hüttenwirt, war. 1977 sei der Hof zu einer bewirtschafteten Hütte entwickelt worden. 2016 erfolgte der Bau der Auferstehungskapelle. Ab 2019 seien Teile der historischen Innenräume und der Fassade restauriert worden.
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Wir finden auf 1426 Metern eine idyllische Hütte vor, auf deren Sonnenterrasse wir unsere Mittagsrast einlegen. Außer uns ist noch ein Mann da, wir vermuten, der Hüttenwirt, mit dem wir nur kurz ins Gespräch kommen über die tolle Lage. Schade eigentlich, dass die Hütte aktuell geschlossen hat, den laut Webseite gibt es allerlei Südtiroler Leckereien. Die Bizathütte öffnet wieder an Ostern und hatte über Weihnachten und Silvester ein paar Tage geöffnet.
Rund um die Hütte gibt es einen Spielplatz und die schöne Kapelle. Wir entdecken einen Hasenstall, der laut Webseite im Sommer von Kleintieren bewohnt ist. Es gibt eine tolle Holzkrippe und rund um die Hütte sowie auf dem Weg entdecken wir Holzfiguren (zum Beispiel einen Bären) und ein riesiges Glockenspiel.
Beseelt von der Ruhe hier oben machen wir uns an den Abstieg. Wir entscheiden uns, nicht den gleichen Weg zurück zu nehmen, sondern wählen den Fahrweg. Der führt überwiegend durch die Sonne, was uns natürlich überzeugt. Unterwegs werden wir mit herrlichen Sichten auf die Zillertaler Alpen, den Klausberg und die Durreck-Gruppe.
Auf dem Weg nach unten kommen wir an vielen Bauernhöfen vorbei. Kurz vor den Mairhöfe landen wir auf dem gleichen Pfad, den wir auf dem Hinweg genutzt haben. Kurze Zeit später sind wir nach 2:30 Stunden Gehzeit, 7,5 Kilometern und 414 Höhenmetern wieder am Ausgangspunkt.