
Roadtrip Sardinien: Bootstour ab Cala Ganone
Zwei Nächte verbringen wir in Cala Ganone – um am vollen Tag eine Bootstour in der Bucht von Orosei zu machen. Der Golfo di Orosei erstreckt sich über etwa 30 Kilometer an der Ostküste Sardiniens und begeistert mit seiner Steilküste, vielen Höhlen und Grotten, traumhaften Stränden und karibischem Wasser.
Am Vorabend haben wir bei Dovesestro ein Boot reserviert. Es gibt vor Ort gleich mehrere Anbieter. Die Preise waren alle die gleichen: 140 Euro für den gesamten Tag. Dazu kommt der Sprit, den man verbraucht. Unten am Hafen gibt es kleine Holzhäuser, an denen man am Leihtag eincheckt, vorab aber auch reservieren kann. Einige Anbieter haben im Ort verteilt zusätzliche Anlaufpunkte. Einen eben dieser haben wir genutzt, um uns in Ruhe zu informieren. Dazu fanden wir die Frau, die uns alles erklärt hat, sehr sympathisch.
Werbung
Die Schlauchboote kann man auch ohne Bootsführerschein ausleihen. Nach der Reservierung erhalten wir per WhatsApp bereits einige Hinweise und ein Video, das alles erklärt. So kann man sich vorab schon etwas vertraut machen – schwer ist das allerdings alles nicht. Gegen 9 Uhr sind wir am Verleihpunkt (möglich ist ab 8.30 Uhr). Da wir bereits bezahlt haben (140 Euro, dazu 1 Euro Hafengebühr), muss Lukas nur seinen Personalausweis als Pfand hinterlegen. Wir bekommen noch einmal erklärt, wie weit wir fahren dürfen, und dass wir aufgrund des etwas windigeren Wetters an diesem Tag nicht direkt an den Stränden anlegen dürfen. Bis 16.30 Uhr müssten wir zurück sein. Dann fährt ein Mitarbeiter mit uns zum Tanken, das wir dann selbst zahlen müssen.


Am Boot selbst erhalten wir eine Einweisung zum Fahren, wie man den Anker auswirft und was zu beachten ist, wenn man die Leiter herunterlässt, um ins Wasser zu gehen. Die Schwimmwesten werden uns gezeigt, vom Motor und vom Kilometerstand ein Foto gemacht. Dann kutschiert uns der Mitarbeiter raus aus dem Hafen. Vorne dran liegen ein paar Boote. Dort springt er auf eins der angelegten und wir sind uns alleine überlassen.
Werbung
Schnell hat Lukas raus, wie alles funktioniert, und wir tuckern Richtung Cala Goloritzé, dem südlichsten Punkt, zu dem wir dürfen. Weiter südlich ist ein Schutzgebiet, wir vermuten nur saisonal, da wir von anderen wissen, die sich ein Boot in Arbatax geliehen haben und von Süden zur Cala Goloritzé geschippert sind.


Wir schippern also gegen Süden, mit ausreichend Abstand zur Küste. 200 bis 300 Meter sollen wir Abstand halten, wenn wir schnell unterwegs sind. Die Wellen werden zeitweise etwas höher, die Fahrt wilder. An der Cala Goloritzé schalten wir den Motor aus und lassen uns, ohne den Anker zu werfen, etwas treiben. Dabei können wir die tolle Felsenformation uns etwas genauer anschauen.

Hier begegnen wir nun auch ein paar mehr Schiffen. Zuvor waren wir recht alleine unterwegs und hatten keine anderen Boote gesehen. An diesem Punkt sammeln sich nun aber ein paar der Schlauchboote. Auch einen Katamaran sehen wir und eines der Ausflugsschiffe.Gemütlich tuckern wir nun etwas näher entlang der Küste zurück und staunen über die tolle Steilküste, über Felsen, Höhlen und Grotten.





Vor der Cala Luna, zu der man übrigens auch zu Fuß kommt, ankern wir. Es ist Mittagszeit und wir gönnen uns auf dem Boot Antipasti und noch einigermaßen kalte, italienische Limo. Nach dem Essen ist etwas dösen angesagt, andere Boote beachten und natürlich auch schwimmen und schnorcheln. Das Wasser ist wunderschön türkis. Lukas schwimmt vom Boot auch an den Strand, wo sich einige Höhlen befinden.




Nach der Rast tuckern wir weiter, recht nah an der Küste. Dabei entdecken wir ein paar weitere Grotten – auch ein Boot mit Tauchern – sowie Vögel, die in den Klippen nisten, sowie Reiher, die im Meer schwimmen. Am Nachmittag kommen wir wieder in Cala Ganone wieder an.


Per WhatsApp schreiben wir unserem Vermieter, dass wir nah am Hafen sind, und bekommen prompt eine Antwort: Wir sollen langsam in den Hafen reinfahren. Dort würde ein Mitarbeiter auf uns warten und mit uns zum Tanken gehen. Und tatsächlich ist es so: Ein Mitarbeiter springt auf unser Boot auf, navigiert es zur Tankstelle und wir dürfen miterleben, wie der Tank wieder gefüllt wird. Die Tankrechnung dürfen wir zahlen – möglich ist das auch mit Karte.
Und so geht ein schöner Tag auf dem Wasser in der Bucht von Orosei zu Ende. Ein wirklich schönes Erlebnis – und übrigens selbst für zwei Personen nicht wirklich teurer, als wenn man an einer der geführten Touren teilnimmt. Nur, dass man dort mit vielen Touristen auf einem Schiff ist und hier das Boot ganz für sich hat und genau in dem Tempo unterwegs sein kann, das man für richtig hält. Die Bootstour haben wir so empfehlen bekommen – und geben das sehr gerne auch hier als Tipp weiter.


One Comment
Pingback: