Wandern in der Schweiz: Rund um die Ebenalp
Zu Fuß

Wandern in der Schweiz: Rund um die Ebenalp

Startpunkt ist heute Wasserauen. Von unserem Campingplatz Eischen radeln wir dorthin – 9,2 Kilometer sind es und meistens geht es abwärts. Nach Wasserauen käme man von Appenzell aus mit der Bahn, doch auch runter in die Stadt müssten wir ja kommen. Dazu ist uns der Zug zu unflexibel. Angekommen stellen wir unsere Räder an der Talstation der Bergbahn ab. Fahrradständer befinden sich hinter dem Kiosk. Wir ziehen ein Ticket am Automaten – hin und zurück zahlt man für zwei Erwachsene 72 Schweizer Franken.

Wir müssen etwas anstehen, bis es los geht – doch dann sind wir endlich oben auf der Ebenalp auf 1640 Metern. Unser erstes Ziel ist der Schäfler auf 1924 Höhenmeter. Der Weg über Chlus führt stetig aufwärts, ist aber gut zu gehen. Die Aussichten auf die steilen Hänge der benachbarten Berge ist einfach nur fantastisch.

An der Alm Chlus kreuzen sich mehrere Wege, es ist etwas voller, noch dazu, weil hier einige Pause machen. Außerdem laufen die meisten den gleichen Weg hoch zum Schäfler wie dann auch runter. Genauso machen wir es auch. Hier wird es nun etwas steiler. Nach einer gewissen Zeit öffnet sich die Sicht und wir blicken auf den gesamten Bodensee. Nach 45 Minuten und 300 Höhenmetern erreichen wir den Schäfler. Von hier aus kann man in der Ferne den Züricher See entdecken. Am Beeindruckendsten ist allerdings die Sicht auf den Säntis mit seinen 2502 Metern und den davor liegenden Öhrli.

Am Schäfler könnte man auch einkehren, doch als wir dort sind, sind gerade alle Tische besetzt. Wir steigen wieder etwas ab und suchen uns einen kleinen Abzweig, an dem wir sitzen können. Brotzeit mit Aussicht auf Chlus. Am Horizont erkennt man Schnee-gepuderte Alpengipfel.

Gestärkt und angekommen an Chlus, nehmen wir den Abstieg zur Gartenalp. Teilweise geht es über Geröll, insgesamt ziemlich lang und ziemlich steil abwärts. Die Sicht auf die schroffen Steilwände auf der rechten Seite ist schön. Auch über die Fernsicht können wir nicht klagen. Dazu kommen wir an ein paar Ziegen vorbei – andere Wanderer sind auf der Strecke weniger unterwegs.

Dennoch sind wir froh, als wir an der Wegkreuzung ankommen, an der es zur Aescher Alm wieder hochgeht. Der Weg wird wieder schmaler und zieht sich unterhalb der Steilhänge, nun auf der anderen Seite, entlang. Immer wieder fliegen Paraglider über uns, dazu die tolle Aussicht – hier läuft es sich gut aufwärts.

Wir erreichen schließlich das Berggasthaus Aescher (1454 Meter). Das allein ist schon toll anzuschauen. Der Holzbau schmiegt sich an den Felsen dran. Viel Platz ist hier nicht. Die Sonnenterrasse ist voll. Wir finden ein Plätzchen etwas unterhalb und gönnen uns am Kiosk Zitronen-Panache und Limo. Auch hier lassen sich wieder einige Paraglider beobachten.

Nach der kurzen Pause geht es zum Waldkirchli. Über einen schmalen Pfad, der wegen der Massen an Wanderern gut gesichert ist, geht es ein paar Höhenmeter nach oben. Dort ist ein roter Kirchturm direkt an den Fels herangebaut. In einer Art Höhle findet sich ein Gebetsraum.

Überrascht werden wir wenige Meter weiter. Wir hatten vorab gelesen, dass hier Eremiten gelebt hatten. Doch an einer Holzhütte geht es durch den Felsen weiter. Durch ein Höhlensystem kommen wir auf die andere Seite des Berges. Interessant ist, dass man in einer Höhle wohl feststellen konnte, dass hier Neandertaler lebten. In der Talstation der Seilbahn hatten wir hierzu schon etwas gelesen.

Raus aus der Höhle ist es nun nicht mehr weit bis zur Ebenalp. Auf dem Weg nach oben kommen wir an einem der Startplätze für die Paraglider vorbei. Ihren Start zu beobachten, ist eine schöne Sache.

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Kurze Zeit später sind wir wieder an der Bergstation der Seilbahn. Wir müssen auch nicht allzu lange warten, um wieder nach unten zu kommen. Dann beginnt die anstrengendere Radtour: 280 Höhenmeter sind es aufwärts zum Campingplatz. Wie gut, dass wir mit E-Bikes unterwegs sind.

Auf der Wanderung selbst haben wir 490 Höhenmeter aufwärts und 560 Höhenmeter abwärts zurückgelegt. Die Tour war 7,24 Kilometer lang und als Gehzeit hatten wir 2:15 Stunden.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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