Roadtrip Oberitalienische Seen: Radtour Luganer See
Eine schöne Radtour, bei der wir mehrfach die italienisch-schweizerische Grenze passieren, geht um den südlichen Teil des Luganer Sees – samt Abstecher nach Mendrisio in eine Straße voller Wein-Kellereien. Für die 61,5 Kilometer brauchen wir – reine Fahrtzeit – 4:10 Stunden, zwei Pausen kommen oben drauf. Insgesamt legen wir 270 Höhenmeter zurück, die vor allem durch den Abstecher nach Mendrisio zustande kommen. Auf der Outdoor-Active-Karte ist der Abstecher nicht mit dargestellt:
Am kleinen Jollen-Hafen und Windsurfclub von Riva San Vitale befindet sich ein Parkplatz, an dem wir unseren Bus abstellen. Bei Googlemaps gibt man „Posteggio a pagamento“ ein. Vorteil dort ist, dass man per „Easy Park“ zahlt, sprich man kann die Parkdauer auch von unterwegs per Handy anpassen. Am Parkplatz treffen wir auf andere Camper, die hier die Nacht verbracht haben und auch die nächste wieder hier stehen möchten – aus unserer Sicht definitiv ein ruhiger Stellplatz am Wasser. Die umliegenden Campingplätze sind richtig teuer. Am Häuschen des Hafenclubs können wir unsere Wasserflaschen füllen. Im Sommer soll hier auch eine Dusche sein. Es gibt große Mülltonnen, allerdings keine Toiletten und keine Abwassermöglichkeit.
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Los geht es, immer am Wasser entlang. Mal führt die Straße direkt am Luganer See entlang, mal befinden wir uns etwas weiter oben. Die Aussicht ist immer schön.
Wir sind noch nicht lange auf dem Rad, da passieren wir das erste Mal die Grenze. Am Grenzübergang ist nichts los, kontrolliert werden wir nicht. Kurz danach kommen wir in Porto Ceresio an, ein hübsches Örtchen mit Promenade. Auch ein kleiner Markt befindet sich dort.
Immer wieder kommen wir durch nette Orte. Geht es meist an der Straße entlang, führt der Weg zwischenzeitlich auch mal auf einem richtigen Fahrradweg entlang. Mal fahren wir über einen Campingplatz, mal neben einer Bahntrasse, mal an einem Hafen vorbei – definitiv abwechslungsreich.
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Als Nächstes stoppen wir in Caslano, denn dort befindet sich eine Schokoladenfabrik samt Werksverkauf. Wer möchte, kann gegen Eintritt auch das dazugehörige Museum besuchen. Uns genügt der Werksverkauf, in dem wir Schweizer Schokolade kaufen, aber auch jede Menge probieren und naschen. Wir brauchen ja Energie zum Radfahren 😉
Die Strecke durch den Ort selbst ist eher weniger schön. Am Grenzübergang ist viel los, es sind viele Autos und LKW unterwegs und damit ist es auch recht laut. Wir sind froh, als wir dieses Stück geschafft haben und die Strecke auch wieder schöner wird.
Auf Schweizer Seite umrunden wir nun die Halbinsel, an deren Spitze das Städtchen Morcote liegt. Hier ist es Verkehrstechnisch wieder ruhiger. Wir passieren hübsche Häuser, sehen Palmen und stets das im Sonnenschein glitzernde blaue Seewasser. Richtig schön!
Eigentlich dachten wir, in der Ecke auch zum Mittagessen einzukehren. Allerdings ist es hier echt teuer und „Spaghetti Alio Olio“ für über 40 Euro sind uns dann doch zu viel. Auf der anderen Seite, in Bissone, finden wir schließlich die Pizzeria Mascotte, in der wir uns eine Runde Pizza gönnen. Super lecker!
Auf dem weiteren Weg kommen wir an der „Parrocchia di S.Andrea“ in Melano vorbei, ein schöner Sakralbau. Direkt daneben findet sich ein weiterer Glockenturm. Der Weg führt hier abseits der großen Straße entlang.
Kurze Zeit später sind wir wieder an einer viel befahrenen Straße unterwegs. Doch es ist nicht mehr weit bis Riva San Vitale. Kurz vor dem Ort muss man genau drauf achten, den Abzweig rechts nicht zu verpassen. Es geht durch einen kleinen Tunnel – und schwups ist man wieder am Wasser.
In Riva San Vitale schauen wir uns kurz die Zahnradbahn an, die auf den Monte Generosa fährt. Wir überlegen kurz, ob wir am nächsten Tag damit hochfahren, doch das ist uns zu teuer. Die Preise bestärken uns darin, mit dem Bus auf einen der Wanderparkplätze nach oben zu fahren und dort am nächsten Tag eine Wanderung zu machen.
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Weil wir an diesem Tag noch Energie haben, beschließen wir, mit dem Rad noch den Abstecher nach Mendrisio zu machen. Auf einer Art Feldweg, auf dem einige weitere Radfahrer, aber auch Jogger, Fußgänger, Kinder mit Rollern und Inline Skates unterwegs sind, geht es an einem Fluß, an Feldern und Gewächshäusern vorbei. Hier wachsen noch jede Menge Auberginen!
Wir kommen an einem riesigen Einkaufscenter raus, das als größtes Outlet-Center in der Region gilt. Auf Einkaufen haben wir keine Lust. Uns zieht es in die Straße der Kellereien. Direkt am Berg gelegen sind in der Via alle Cantine di Sotto zahlreiche Weingüter präsent, die in den Berg hinein ihre Keller gebaut haben.
Schade, dass alles zu hat. Hier hätte sich die ein oder andere Verkostung durchaus angeboten. Auch soll es hier leckeres Risotto geben, das im Kupferkessel zubereitet wird. Da der Aufstieg mit dem Rad durchaus anstrengend war (steile Straßen), genießen wir zumindest kurz die schöne Aussicht, bevor wir uns auf den Rückweg machen.
Die Runde können wir definitiv empfehlen, trotz der Zwischenetappen an den größeren Straßen entlang. Durch die wenigen Höhenmeter lassen sich die rund 65 Kilometer gut bewältigen, dazu gibt es schöne Orte und eine tolle Landschaft zu sehen.