Roadtrip Oberitalienische Seen: Monte Genoroso
Zu Fuß

Roadtrip Oberitalienische Seen: Monte Genoroso

Wunderschöne Ausblicke, abwechslungsreiche Etappen, herausfordernde Stellen: Die etwa 17 Kilometer Rundwanderung von der Alpe Grande zum Monte Generoso und zurück ist sehr empfehlenswert. Wir legen 707 Höhenmeter zurück und brauchen für die 17,2 Kilometer 4,40 Stunden reine Wanderzeit. Bei der Tour orientieren wir uns an dieser Outdoor-Active-Karte, starten aber bereits anders:

Unser Startpunkt ist an der Alpe Grande, wo wir auch die Nacht verbracht haben. Von dort arbeiten wir uns über einen schmalen, teilweise ausgetretenen Pfad zu der kleinen Siedlung Bocchetta di Drimento. Das Mobilfunknetz ist nicht immer vorhanden, es ist also empfehlenswert, sich die Karte vorab herunterzuladen. Dazu sind einige Stellen nicht mit Wegzeichen markiert, das GPS-Signal nicht immer das Beste, sodass wir uns gerade zu Beginn sehr auf unseren Orientierungssinn verlassen – und dann auch gut am ersten Zwischenpunkt ankommen.

Bocchetta di Drimento ist eine kleine Siedlung: Ein paar Steinhäuser, dazu Ziegen und Schafe. Zur Saison kann man hier sicherlich auch einkehren, zumindest entdecken wir zwei Lokalitäten, die danach aussehen. Mehrere Wege kreuzen sich hier. Wir nehmen eine Art Fahrweg (auch etwas anders, wie auf der Karte eingezeichnet) Richtung eines kleinen Sees. Dabei können wir beobachten, wie Ziegen von einem Gehege in ein anderes umgezogen werden.

Bald schon sind wir wieder im Wald – und suchen immer mal wieder den richtigen Pfad. Interessant finden wir, dass wir immer mal wieder auf Grad bewachsene Lichtungen kommen, auf denen wir auch Kunst entdecken.

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An einem richtig dunklen Waldrand entlang schlängeln wir uns mehr und mehr nach oben. Wir erreichen schließlich einen Aussichtsplatz, von dem wir sehr begeistert sind. Die Aussicht ist phänomenal. Wir sehen einen der Seen hervorblitzen, dazu aber auch die schneebedeckten Gipfel der Alpen.

Das Signal lässt uns mal wieder im Stich, also folgen wir einem Pfad in die Richtung, in die wir müssen. Bald schon stellt sich heraus, dass es die Pfade von Tieren sind. Egal, durch die Grasbüschel kommen auch wir einigermaßen ok voran, und arbeiten uns den Berg hoch zu den Markierungen, die wir schließlich von weitem entdecken. Auf dem Grat entlang führt der offizielle Weg.

Wir erreichen schließlich die Gipfelkette, zuerst Cima della Piancaccia (1610m) und Baraghetto (1694m). Von ersterem werden wir mit einem tollen Blick auf den Luganer See belohnt.

Ab hier geht es über einen schmalen Pfad weiter. Trittsicher sollte man sein, Höhenangst im Griff haben. Wer möchte, kann hier auch auf einen Klettersteig wechseln. Wir wählen den Pfad und arbeiten uns in toller Kulisse weiter Richtung Monte Generosa.

Der Aufstieg zum Monte Generosa (1701m) ist dann auch wieder gut machbar. Es geht zwar steil nach oben, aber der Weg ist nicht allzu ausgesetzt. Oben wartet eine Plattform mit drei Bänken und vielen Infotafeln zu den umliegenden Berggipfeln. Bei dem 360-Grad-Blick mit Sicht auf Luganer See und Como See machen wir unsere Mittagsrast – einfach nur herrlich!

Nach einer kurzen Pause laufen wir Richtung Bahnstation und eine Art Besucherzentrum. Man könnte nämlich auch mit der Bahn nach oben fahren. Mit einer Zahnradbahn geht es nach oben. Die Preise haben es allerdings in sich. Dazu muss man außerhalb der Saison den Fahrplan genau beachten, da nicht mehr allzuviel fährt.

Auf dem Weg zum Bahnhof passieren wir eine Kapelle sowie einen Fotospot. Von der Ferne sieht das Gebäude auch interessant aus – es wurde wie eine Art Diamant designt. Im Inneren befindet sich wohl ein Supermarkt, der bei unserem Besuch allerdings geschlossen hat. Auch gibt es, als wir da sind, keinerlei Gastro, was in der Saison sicherlich auch anders ist.

Zurück führt uns der Weg ein Stück über einen als Bären-Weg markierte Strecke. Dazu hübschen wir immer mal wieder zwischen der italienischen und der Schweizer Grenze.

Am Hang entlang geht es zurück Richtung Alpe Pescio. Wir laufen etwas unterhalb des Pfades, auf dem wir kurze Zeit davor direkt unterhalb der Gipfel entlang gelaufen sind. Die Aussicht ist auch hier einfach nur schön. Der bunte Herbstwald vor dem blauen Himmel ist richtig schön anzuschauen.

Wir passieren ein paar alte Steinhäuser, die leider ziemlich zerfallen sind. Hübsch angelegt ist der Weg auf dieser Strecke aber definitiv.

Bald schon sind wir wieder in der Siedlung Bocchetta di Drimento. Wir beschließen hier, den asphaltierten Weg runter zur Alpe Grande zu nehmen, da wir sehen und hören, dass in dem Wald Jäger unterwegs sind. Dazu hatten wir ja die Erfahrung gemacht, dass der Pfad auf dem Weg hoch nicht der beste war. Runter auf rutschigem Laub ist nicht so der Hit, nun also Asphaltstraße nach unten. Viel Verkehr ist nicht, von daher ist es auch entspannt, die Straße entlangzulaufen. Als wir an einige Serpentinen kommen, können wir auch unseren Bus schon entdecken.

Nach rund fünf Stunden geht diese tolle Wanderung zu Ende. Wir können sie sehr weiterempfehlen: Aussicht top, Wege top (auch wenn man ab und an suchen muss), Abenteuerfaktor definitiv enthalten!

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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