Wandern in Rheinhessen: Skulpturenweg in Abenheim
Wer auf der A 61 an Worms schon einmal vorbei gefahren ist, hat die markante St. Michaelskapelle auf dem Klausenberg bei Abenheim sicherlich einmal gesehen. Schon öfter dachten wir: Da müssten wir mal stoppen und hinlaufen. Am diesigen Nikolaustag ist es nun soweit – wir fahren Richtung Worms und laufen den etwa fünf Kilometer langen Skulpturenweg bei Abenheim, der auch den Klausenberg einschließt.
In einer Parallelstraße zum Friedhof parken wir und sind direkt an Station eins des vom örtlichen Heimatverein 2009 erstellten Skulpturenweges. Vom singenden Hase aus Bronze führt uns der Weg durch die Weinberge vorbei an insgesamt zehn Kunstwerken. Mal sind es riesige Bauten wie die Turmspringerinnen und der „Traum der Stare“, mal ein Bildstock wie der Heilige Kilian, mal moderne Gebilde wie die Wonnefrau und der Ikarus.
Auf der Webseite des Skulpturenweges gibt es abseits von Erklärungen zu den einzelnen Kunstwerken übrigens einen Audioguide. In einem Flyer sind die Erläuterungen gut zusammengefasst. Grundsätzliche Idee ist es, aus alten, ausrangierten Hochständern, die früher zur Starenabwehr im Weinberg dienten, Kunst zu schaffen.
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Just als wir unterwegs sind, hört auch der Nieselregen auf und so haben wir immer wieder schöne Blicke auf den Wormser Stadtteil. Wir laufen den Weg übrigens entgegen der eigentlichen Richtung – mit dem Vorteil, dass wir am Ende an einigen Picknickplätzen vorbei kommen. An einem lädt eine moderne Hollywoodschaukel zum Verweilen ein. Bei besserem Wetter und Nicht-Corona-Zeiten kann man sich hierher Wein bestellen: Einfach eine angegebene Telefonnummer wählen und kurze Zeit später gibt es einen Tropfen vom Weingut Cleres. Tolle Idee.
Etwas weiter oben gibt es einen „Tisch des Weines“ mit schöner Aussicht und einem Summstein. Wir stoppen nur kurz und laufen weiter zur Kapelle. Übrigens verläuft hier auch der rheinhessische Jakobsweg und der Rheinterassenweg. Laut Wikipedia geht die Geschichte der Kapelle vermutlich auf ein Kloster zurück, dass 1298 von Gräfin Agnes von Nassau geb. von Leiningen erbaut wurde. Geweiht wurde die Kapelle dem Erzengel Michael, was auch den Namen begründet.
In die Kapelle kommen wir an diesem Sonntag nicht rein, dafür gibt es von der Erhebung mal wieder einen schönen Blick auf die Umgebung. Direkt daneben gibt es einen romantischen Weinreben-Gang. Von hier aus wären wir wieder schnell zurück am „singenden Hasen“ und unserem Auto. Da das Wetter hält, laufen wir eine etwas größere Runde zurück und spazieren durch den Ort. Eine nette rheinhessische Gemeinde, die mit dem Skulpturenweg eine Überraschung zu bieten hat.