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Drei Bücher-Tipps fürs Fernweh, wenn man nicht reisen kann

Passend zur Geschenke-Suche-Zeit hatten wir euch 2018 kurz vor Weihnachten zehn Bücher-Tipps für Fernwehgeplagte zusammen gestellt. Nun hängen wir alle zu Hause rum und können Corona-bedingt nur vom Reisen träumen. Wir sind uns sicher, dass viele von euch wieder mehr zu Büchern greifen – egal, ob digital oder ganz klassisch in Papierform. Es hilft ja tatsächlich auch ein wenig, um die Fernweh-Sucht zu stillen – oder sie mehr zu entfachen und von besseren Zeiten zu träumen. Anbei drei Bücher-Tipps, die in den vergangenen Wochen bei uns die Lust auf Afrika-Reisen erneut gesteigert haben:

Andreas Altmann: Lesereise Afrika: Im Herz das Feuer. Quer durch den Kontinent.

Der Auslandsreporter und Reiseschriftsteller Andreas Altmann nimmt uns mit auf seine Reise von Kairo in den Süden Afrikas. Er berichtet von der Sucht nach dem Fremden, „weil nichts an die Heimat erinnert, weil alles anders ist“.

Altmanns Motivation beschreibt er sehr gut selbst in seinem Buch: „(…) wie ein Hund nach Fressen sucht, suche ich nach einer Geschichte. Eben was die Neugier sättigt, den Hunger nach den Gedanken anderer. Wobei jede systematische Suche zu vermeiden ist. Der Status eines Herumtreibers scheint am geeignetsten. Sich treiben lassen, getragen vom Zufall, dem Glück, dem Pech, dem brennenden Verlangen (…). Wie ein Seismograph dahinwandern, eben das zu Herzen nehmen, was Joseph Conrad empfahl, als er gefragt wurde, was das Leben und die Kunst einem beibringen sollte: „To make you see“, sehen lernen.“

Altmann ist ehrlich und ungehemmt unterwegs, manchmal wundert man sich über das Menschenbild, das er vermittelt. Spannend ist allerdings, dass er nicht auf den üblichen Pfaden unterwegs ist. Er sucht die Geschichten, die wir sonst nicht lesen. Wir erfahren von persönlichen Schicksalen, die in Prostitution enden oder durch Hasch leichter erträglich sind, von der Familie, die in die „Totenstadt“ Kairos gezogen ist, weil es sonst keinen Platz gibt. Auch das gehört eben zu einem Land mit dazu.

Werner Beck: Afrika hautnah. Ein Land Cruiser, zwei Grenzgänger und ein Kontingent.

Drei Jahre sind Werner und Hildi Beck mit ihrem Land Cruiser in Afrika unterwegs. Dabei hatten sie keine Scheu, auch in die entlegensten Regionen zu reisen. Touristenpfade adé! Das Abenteuer Afrika – in jeder einzelnen Zeile ist dies nachspürbar. Werner Beck berichtet von brenzligen Situationen, von einzigartigen Begegnungen und faszinierenden Landschaften. Wenn er beschreibt, wie sie im Okavangodelta im Mokoro unterwegs sind, wie sie mit ihrem Geländewagen raus in die Wüste fahren, um die Tuareg zu treffen, oder wie sie Pygmäen treffen, dann möchte man direkt mit den beiden tauschen.

Doch auch die brenzligen Situationen werden beschrieben, etwa, wenn sie zu Fuß in der Wüste unterwegs sind und sich verzockt haben, wie anstrengend und weit dies ist. Wenn das Ehepaar auf Soldaten trifft und sich zur Grenze zurück begleiten lassen muss. Wenn sie im Kongo feststecken und darauf hoffen, doch endlich das Visa für Angola zu erhalten. Werner Beck gelingt es, den Leser mitzunehmen auf ihre Reise durch den faszinierenden Kontinent. Dabei verpasst er es nicht, auch all die (politischen) Probleme anzusprechen, die es in den bereisten Ländern gibt. Dennoch steht immer die Begegnung mit den Bewohnern im Fokus.

Mark Ross: Afrika – das letzte Abenteuer. Die Geschichte eines Safariführer.

Wer bereits einmal in Ländern auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs war und dabei gerne auch individuell reist, kann die Schilderungen von Safariführer Mark Ross gut nachvollziehen. Er berichtet von vielen einzigartigen Erlebnissen – meist mit Tieren, durchaus aber auch mit Bewohnern dieses wunderschönen Erdteils.

Besonders tragisch zu lesen sind seine Schilderungen zu einem Überfall im Bwindi Nationalpark. Er berichtet vom Besuch bei den Berggorillas mit seiner kleinen Touristengruppe und oft finde ich mich in seinem Bericht dieses einzigartigen Erlebnisses wieder, waren wir doch auch schon dort gewesen. Das Trekking im Regenwald und das Beobachten der Gorillas ist sehr eindrücklich und ein „Once in a Lifetime“-Erlebnis.

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https://youtu.be/j3tiG-tjNY4

Noch im Freudentaumel nach der Begegnung mit dem Gorillas wird die Touristengruppe um Ross in der Nacht im Camp von Rebellen überfallen. Die Ereignisse haben sich 1999 ereignet (u.a. hier bei der Welt nachzulesen). Ross berichtet eindrücklich, wie er den Überfall und den sich anschließenden Gewaltmarsch wahrgenommen hat, aber auch, wie sehr ihn die Ereignisse verändert haben. Tragisch – aber auch das gehört zur Realität auf dem afrikanischen Kontinent.

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Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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