Pfalz: An den drei Eichen - Murmirnichtviel
Zu Fuß

Wandern in der Pfalz: An den drei Eichen – Murrmirnichtviel

Im Pfälzer Wald kurz hinter Bad Dürkheim gibt es Orte mit interessanten Namen: Kehrdichannichts und Schaudichnichtum beispielsweise. Wir wandern vom Parkplatz Drei Eichen zum Murrmirnichtviel. Für die etwa acht Kilometer brauchen wir eine Stunde vierzig Minuten. 270 Höhenmeter geht es hoch – und auch wieder runter.

Was hat es denn mit den ungewöhnlichen Namen auf sich? Ein Blick in unseren Wanderführer von Kompass zum Pfälzer Wald und der Deutschen Weintraße gibt eine Antwort. Dort heißt es, dass die Namen für diese ehemaligen oder noch bestehenden Forsthäuser auf das 18. Jahrhundert zurückgehen – und auf Reibereien und Streitigkeiten zwischen Jägern.

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Auf Wikipedia erfährt man mehr dazu: Hinter Murrmirnichtviel steckt ein Wachturm, der 1534 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Weiter heißt es, dass nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg vermutlich Johann Friedrich von Leiningen (1661-1722) den Turm und das nahe gelegene Jagdschloss Kehrdichannichts wieder aufbaute. Er wollte damit die Grenzen des Jagdreviers zwischen Leiningen und der Kurpfalz sichern. Vom Südwestkamm des Dreispitz konnte man aus dem Turm heraus die Nachbarn beobachten.

Pfalz: An den drei Eichen - Murmirnichtviel

Doch wir starten nun erst einmal am Parkplatz Drei Eichen. Tatsächlich stellen wir ohne großen Plan unser Auto dort ab. Der ausgeschilderte Rundweg zum Murrmirnichtviel klingt für uns aufgrund des Namens interessant. Also laufen wir los und folgen mehr oder weniger den Wegweisern. Wirklich gut ausgeschildert ist der Weg nicht immer, aber wir haben ja eigentlich auch keinen Plan für heute. Das passt sehr gut zusammen.

Also los, erst einmal abwärts durch den Wald. Wir stoßen auf den Schwabenbach und folgen ihm durchs Tal. Vorbei an drei Woogen und der Betzenquelle laufen wir am Rande des Vogelschutzgebietes Haardt entlang.

Wir biegen rechts ab und wechseln auf einen schmalen Waldpfad, der sich den Hammelskopf entlang schlängelt. Es geht aufwärts und schon bald laufen wir durch Schnee und über vereiste Stellen. Schön knirscht der Schnee unter unseren Füssen – es ist einfach wunderbar und auch ein bisschen anstrengend.

Ein schmaler Pfad weist den Weg hoch zum Murrmirnichtviel. Sieht toll aus, wie er sich den Berg nach oben windet, schön mit Schnee und unterhalb von hohen Bäumen. Doch wir kommen kaum vorwärts, so glatt ist es. Vor allem im oberen Bereich gibt es kaum Absätze oder nicht vereiste Stellen. Wir bewegen uns zum Teil auf allen Vieren vorwärts.

Doch als wir oben ankommen, entschädigt das kleine Plateau für diese kurze eisige Etappe. Mit dem Schnee wirkt die Umgebung zauberhaft. Die Atmosphäre ist ganz besonders. Zu sehen gibts die Überreste des alten Turmes. Eingeritzt ist in die Mauer die Jahreszahl 1989. Zu dieser Zeit wurden die Mauerreste des Turmstumpfes freigelegt. Mitten drauf wächst ein riesiger Baum.

Über das Plateau laufen wir zu einem Aussichtspunkt, an dem eine gelbe Bank auf uns wartet. Irgendwie kurios, aber natürlich auch ein tolles Fotomotiv mit dem Blick auf den Pfälzer Wald.

Unterhalb des Aussichtspunktes verläuft ein Weg, auf dem zwar auch Schnee liegt. Doch es ist längst nicht so glatt und steil wie auf der anderen Seite und so kommen wir wieder gut nach unten. Wir haben den Berg nun einmal umrundet und folgen den Wegweisern zur Dicken Eichen.

So wirklich „dick“ ist die Eiche gar nicht. Aber hier kreuzen ein paar Wanderwege und ein Picknickplatz lädt zum Verweilen ein, sodass der Platz im Pfälzer Wald nicht unbekannt ist. Wir folgen nun den Schildern zurück zum Parkplatz an den Drei Eichen und sind bald wieder zurück am Auto. Eine kurze, aber durchaus sehr schöne Tour auf meist einsamen Wegen.

Auf Outdoor Active haben wir die Tour mit aufgezeichnet.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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