Friedrichstadt (Schleswig-Holstein)
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Friedrichstadt (Schleswig-Holstein)

Ein kleines, süßes Städtchen im Norden ist Friedrichstadt. Obwohl wir mitten in Schleswig-Holstein sind, fühlen wir uns in ein kleinstädtisches Amsterdam versetzt. Grachten und schöne Bauten dominieren den Luftkurort.

Am Stadtrand gibt es in der Tönninger Straße ausreichend Parkplätze. Wir stellen unseren Bus direkt am Wasser ab. Die Parkgebühren sind moderat und in zwei Minuten sind wir in der Stadt. Kaum haben wir die Straße überquert, fühlen wir bereits das Holland-Flair: Wir laufen über eine Brücke und entdecken die ersten Boote sowie einen Anbieter einer Grachtenfahrt. Rundherum ist viel grün, schöne Häuser säumen die Straße.

Friedrichstadt (Schleswig-Holstein)


Zwischen den Flüssen Eider und Treene gelegen, dominiert Wasser Friedrichstadt. Dass sie dazu einen holländischen Touch hat, verwundert angesichts der Geschichte nicht: Viele Niederländer kamen nach der Gründung 1621 in der nordischen Stadt – Herzog Friedrich III. lockte laut Wikipedia vor allem verfolgte Remonstranten in die damalige Handelsmetropole und versprach ihnen die Freiheit, ihren protestantischen Glauben auszuführen.

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Die Flüsse begrenzen die Siedlungsfläche und damit auch die Altstadt. Zwei Grachten verbinden die natürlichen Gewässer miteinander. Entspannt lässt es sich durch das Städtchen bummeln. Hier und da hängen ein paar Wimpel über den Straßenzügen. Bei den Häusern lohnt es sich genau hinschauen. Immer wieder findet sich ein Relief über der Eingangstür, das etwas über den ursprünglichen Erbauer des Hauses aussagt. Wer möchte, findet ausreichend Gelegenheiten, sich ein Boot zu mieten und die Stadt vom Wasser aus zu entdecken.

Wir entscheiden uns für die Fuss-Variante. Vom Hafen aus geht es es über den Fürstenburggraben Richtung Marktplatz, von dort über den Mittelburggraben an der evangelisch-lutherischen St. Christopheruskirche vorbei zur Treene und dem Fahrgastanleger. Ein Stück am Ostersielzug entlang kommen wir von der Jugendherberge zum ehemaligen Kleinbahnhof und über die Hebammenbrücke und die Remonstrantenkirche wieder in die Altstadt.

In der „Stadt der Toleranz“ gibt es neben der katholischen und evangelisch-lutherischen Kirche besagte Remonstrantenkirche zu besichtigen. Außerdem eine 1708 erbaute Mennonitenkirche samt Friedhof sowie eine ehemalige Synagoge von 1845, die 1938 während der Reichspogromnacht teilweise zerstört wurde.  

Was beim Besuch nicht fehlen darf: ein holländischer Snack. Ob Poffertjes oder Pommes, Frikandel oder eben doch ein Eis – hier finden sich allerlei Leckereien, die dafür sorgen, dass wir uns dann doch kurz an einen Holland-Besuch erinnert fühlen.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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