Wandern in der Pfalz: Ganerbenweg
Wir gönnen uns eine kleine Auszeit in der Pfalz: eine Nacht im Bus im Wald und anschließend eine Wanderrunde über den Ganerbenweg. Diese Kurzabenteuer sind einfach immer gut. Und auch wenn das Wetter regnerisch ist, so genießen wir das Draußen-Sein sehr. Schließlich liegen wir gemütlich im Bus und schlafen beim Trommeln der Regentropfen auf dem Busdach ein.
Nach einer geruhsamen Nacht, einer Tasse Kaffee und Brot mit Nuss-Nougat-Creme brechen wir vom Wanderparkplatz Lindemannsruhe auf. Knapp elf Kilometer liegen vor uns. Wir folgen dabei der schwarzen Axt auf gelbem Grund.
Der Premium-Wanderweg ist bestens ausgezeichnet, sodass man keine Karte benötigt. Wer möchte, kann die Tour auch per Audio-Guide begleiten lassen. An 15 Stellen entlang des Weges sind Infos zu Naturdenkmälern in der Tourenplaner-App des Landes Rheinland-Pfalz hinterlegt. Wer die App installiert hat, muss nur die GPS-Funktion am Smartphone aktivieren und die Tour auswählen. In der Kartenansicht erhält man an den jeweiligen Stationen die Symbole für Audio- und Videodateien und kann diese abspielen.
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Geboten werden an Naturdenkmälern alte Grenzsteine und schöne Felsformationen. Kaum haben wir den Parkplatz verlassen, landen wir auf einem schönen Pfad. Auf schönem Waldboden geht es Richtung Teufelsmauer und vorbei an der Teufelsbank. Der Nebel liegt noch leicht im Wald, sodass die Stimmung ein wenig mystisch ist. Ehrlicherweise fühlen wir uns auch eher an einen Herbsttag erinnert – dabei ist es Juni. Vom sommerlichen Anklang zeugen nur die vielen Glockenblumen.
Wir passieren den Leininger Grenzstein und bleiben kurz an der Suppenschüssel stehen – ein Stein, der eine topfförmige Einkerbung hat. Wasser hat sich darin gesammelt, ein Stock liegt darin und lädt zum Rühren ein.
Es geht abwärts zum Ungeheuersee. Der Moorteich ist seit den 1930er Jahren Naturdenkmal und steht unter Schutz. Auf Infotafeln werden die unterschiedlichen Bereiche erklärt. Im hinteren Bereich, nahe der Quelle, sind beispielsweise Säugetiere wie Wildkatzen, Luchse und Rehe ansässig. Es wurde wohl auch schon ein Wolf gesichtet. Wir sehen bei unserer Wanderung natürlich nichts davon. Wer mehr zur Namensgebung des Ungeheuersees nachlesen möchte, wird bei Wikipedia fündig. Übrigens ist direkt am Ungeheuersee die Weisenheimer Hütte – Einkehren beim Pfälzerwaldverein wäre also möglich.
Wir laufen am Ungeheuersee entlang, passieren den Herxheimer Brunnen und machen uns dann an einen Anstieg bis wir auf den Pfälzer Weinsteig treffen. Das Stück empfinden wir insgesamt als nicht so prickelnd. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass es viele matschige Passagen gibt. Es hat die letzten Tage einfach sehr viel geregnet.
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Wer abkürzen möchte, könnte kurz vor der Landstraße nun abbiegen Richtung Parkplatz. Wir wollen aber natürlich noch das letzte Stück des Ganerbenweges laufen, queren die Landstraße und laufen Richtung Heidenfels. Bei besserem Wetter hat man von hier aus eine wunderbare Sicht, doch bei unserer Wanderung ist diese etwas getrübt. Ein Abstecher zum Felsenmeer wäre von hier aus übrigens auch möglich. Wir laufen weiter auf unserem Rundweg. Wieder geht es über schöne Pfade, nun Richtung Bismarkturm.
Der 36 Meter hohe Bismarckturm ist schon bald durch die Bäume hindurch sichtbar. Bei besserem Wetter könnte man hier aufsteigen und die Aussicht genießen. Auch laden rundherum Picknickbänke und Liegebänke zum Verweilen ein. Wir laufen angesichts des Wetters weiter und sind kurz danach nach zweieinhalb Stunden Wanderung am Parkplatz Lindemannsruhe. Übrigens: Auch hier kann man im Forsthaus einkehren. Wir entscheiden uns für diesen Sonntagmittag für Bühlers in Kallstadt (bester Wein, bestes Essen!).