Roadtrip Nordkap: Wanderung Hesten (Senja)
Zu Fuß

Roadtrip Nordkap: Wanderung Hesten (Senja)

Auf der norwegischen Insel Senja gibt es einzigartige Berggipfel, die herrlich anzuschauen sind, aber auch auf vielen Fotos abgebildet werden. Einer dieser markanten Felsen ist der Segla. Diesen kann man besteigen, doch viel besser ist die Sicht auf ihn vom benachbarten Hesten. Und genau das haben wir vor.

Auf Outdoor Active finden wir verschiedene Routen (beispielsweise diese hier). Wir machen es schließlich so, dass wir auf dem Wanderparkplatz hinter der Montessori-Schule in Fjordgard parken und von dort losgehen. Wir folgen zuerst den Wegweisern Richtung Segla, nehmen dann aber unterhalb einer Hütte bei einer Weggabelung die Querung wieder Richtung Fjordgard. Das beschert uns einen hübschen Blick auf den netten Ort, Meer und die dahinterliegenden Berge.

Es heißt auch, etwas hochzusteigen und dann wieder ab. Doch diese paar Höhenmeter sind nichts im Vergleich, was bald schon kommt. Der Weg führt uns zum offiziellen Einstiegspunkt zum Hesten. Dort befindet sich ebenfalls eine Schutzhütte, parken ist an dieser Stelle übrigens nicht mehr erlaubt. Wir vermuten, weil es direkt an ein Wohngebiet grenzt und die Anwohner irgendwann genug hatten von den Wanderern.

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Das erste Stück geht durch ein waldiges Gebiet. Es folgen ein paar moorige Stücke, sodass wir wieder über Holzpaneele laufen. Doch schon bald sind wir aus bewaldeten Zone heraus und treffen auf viel Gestein.

Der Aufstieg ist schweißtreibend, auch weil die Sonne scheint und es keinen Schatten gibt. Wir sind froh, dass wir viel Wasser mit dabei haben. Immer mal wieder halten wir an – zum Luft holen, aber auch, um die tolle Landschaft zu genießen. Über dem Ort ziehen langsam Wolken auf. Das ist echt richtig schön anzuschauen, wie die Berggipfel aus dem Wolkenmeer herausragen. Wir wandern quasi über den Wolken.

Der Segla begleitet uns bereits seit einiger Zeit auf der linken Seite. Seine typische Gestalt können wir aber erst erkennen, nachdem wir einige Höhenmeter geschafft haben. Wow, was für ein toller Berg. Angespornt von dieser Kulisse kommen wir gut vorwärts und erreichen bald die Passage, die schwer wird: Hinter Segla und Hesten geht es direkt steil ab ins Meer. Der Aufstieg führt an diesem Abhang entlang und ist nicht ganz ungefährlich. Auf dem Weg kommen uns Personen entgegen, die bei ihrem Abgang manchmal auch ein paar Steine lockern. Vor allem Jule ist das irgendwann nicht mehr geheuer, sodass wir kurz unterhalb des Gipfels uns ein nettes Plätzchen suchen. Weiter aufwärts geht es für uns nicht mehr – muss es auch nicht: Die Aussicht ist einzigartig.

Unterhalb von uns liegt die Bucht, in der wir die Nacht zuvor verbracht haben. Vor uns der Segla, hinter uns der Hesten, rund um uns herum viele tolle Berggipfel. Hier lässt sich definitiv Zeit verbringen und Landschaft genießen.

Nach einiger Genusszeit und kurzer Stärkung in luftiger Höhe machen wir uns auf den Rückweg. Wir nutzen im oberen Bereich einen anderen Weg wie hoch und müssen dabei über ein paar Gesteinsbrocken klettern. Bald schon sind wir aber auf dem Weg, der in beide Richtungen der gleiche ist. Wir verlassen die Wanderung am offiziellen Einstieg und schlendern durch den Ort. Im örtlichen Laden decken wir uns noch mit ein paar Lebensmitteln ein und laufen von dort zu unserem Bus. Zwei Stunden haben wir für die 6,5 Kilometer und 491 Höhenmeter gebraucht.

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Der Wanderparkplatz hinter der Schule kostet übrigens Geld, wie mittlerweile alle Parkplätze in Fjordgard. Bezahlen kann man mit EasyPark, was ermöglicht, je nach Dauer der Wanderung die Zeit zu verlängern oder verkürzen. Großartig fanden wir, dass an dem Parkplatz eine Art Dorfgemeinschaftshaus mit Toiletten und Frischwasser ist. So können wir uns nach der schweißtreibenden Tour frisch machen und gleich noch die Wasserflaschen auffüllen. Hingewiesen wird dort übrigens auf eine Duschgelegenheit bei „Segla Grill and Pub“. Die Norweger denken einfach mit!

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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