Roadtrip Nordkap: Wanderung auf den Måtind
Traumhafte Aussichten und ein bisschen Abenteuer – die Tour auf den Måtind im Norden Andøyas gehört mit zu unseren Top-Touren, die wir auf unserem Roadtrip ans Nordkap und zurück gemacht haben. Für die 9,8 Kilometer und 566 Höhenmeter haben wir drei Stunden und fünfundvierzig Minuten gebraucht.
Wir starten bei unserem Bus-Stellplatz in der Nähe von Bleik. Über einen etwas breiteren Weg nähern wir uns zwei Seen. Am zweiten Gewässer biegen wir links auf einen schmalen Pfad ab und arbeiten uns nach oben. Zuerst geht es durch ein kleines Waldstück, später über einen schmalen Pfad nah Abhang entlang. Schon bald passieren wir die Baumgrenze und landen auf einem Pfad durch Wiesen. Beim Blick zurück schauen wir auf eine grüne Seenlandschaft, die am Horizont an Berge grenzt sowie auf der anderen Seite ans Meer. für uns geht es weiter Bergauf, schließlich recht steil in engen Schlaufen, bis wir unterhalb des Laupen eine steinige Hochebene erreichen.
Bei der kurzen Rast können wir bereits den Måtind erkennen. Um dorthin zu kommen, laufen wir weiter über die Steinebene. Da es nur leicht bergauf geht, ist diese Etappe nach der starken Steigung leicht zu gehen. Der 360-Grad-Blick um uns herum ist richtig schön – tolle Berge, der Blick aufs Meer. Vor uns liegt schließlich ine Art Landzunge, die es zum Måtind hochgeht.
Der letzte Anstieg ist gut zu machen, sodass wir schon bald auf dem Gipfel angekommen sind. Wir genießen die Aussicht auf Berge und Meer. Die Schafe kommen uns hier eher als Bergziegen vor, so mutig wie sie auf Felsvorsprüngen herumklettern. Nach einem kurzen Snack machen wir uns an den Abstieg.
Der Weg ab ist kaum zu erkennen. Wir navigieren mit Karte und GPS, um den richtigen Pfad ab von der „Landzunge“ zu finden. So müssen wir einmal auch wieder ein kurzes Stückchen zurück, weil wir dem vermeintlichen Pfad folgen, den die Schafe wohl häufig gehen. Interessant auch: Obwohl wir noch weit vom Strand entfernt sind, sind Teile des Pfades bereits sandig. Das Panorama, das sich uns beim Abstieg zeigt, ist ganz schön beeindruckend. Die Farben zwischen grün, türkis und blau bilden einen tollen Kontrast. Meer, Berge, See und viel Grün sind gemeinsam eine tolle Kulisse.
Auf der kommenden Etappe finden wir viele Flechten und Moose vor. Auch entdecken wir jede Menge Moltebeeren. Da deren Ertrag niedrig ist, gilt sie als sehr teuer, wenn man sie kaufen möchte.
Drumherum begeistern nach wie vor die Kulisse. Wir blicken immer wieder auf den weißen Okervita-Strand mit dem davorliegenden türkisfarbenen Wasser. Es wird etwas felsiger und wir blicken auf den Steinen – und fragen uns, wie dort der Weg vorbeigehen soll.
Als wir an der Stelle ankommen, wir klar, dass der Weg tatsächlich hier entlang führt. Doch statt wandern steht nun klettern an. Und natürlich gibt es in Norwegen an solchen Stellen keine Sicherung. Die Passage ist durchaus herausfordernd. Manche Stellen sind so glatt, dass man kaum Halt findet. Just an diesen darf man sich dann auch mehr oder weniger im 90-Grad-Winkel an der Wand entlang hangeln. Nicht immer haut das vor allem bei Jule mit der Körpergröße hin, sodass Lukas mit Armen oder stützenden Füßen aushelfen muss. Die Alternative ist nur die zurück und da warten viele Höhenmeter, also einmal zusammen reißen und durch.
Unter uns das Meer, dem wir manchmal ganz nah kommen, über uns der Berg. Spätestens hier wird deutlich, dass man die Wanderung nur bei gutem Wetter machen sollte. Manche der Felsen sind durch die Gischt etwas nass und damit rutschig. Bei Regen wäre das sehr gefährlich. Aufpassen muss man definitiv, denn sobald man die reinen Felsen geschafft hat, kommt ein Mischgebiet aus Steinen und Erde. Hier sind manche Steine und Erdbrocken locker, sodass wir in zwei, drei Fällen auch schnell nachfassen müssen.
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Nachdem wir die schwere Passage geschafft haben, wird der Weg wieder etwas leichter. Es ist nun nicht mehr weit zum Ausgangspunkt. Die Strände Richtung Breik können wir bereits sehen.
Kurze Zeit später laufen wir ein Stück am Strand entlang und wieder über den breiteren Weg zurück zum Bus. Was für eine Wahnsinns-Wanderung. Das war definitiv eine der schönsten auf unserem Nordkap-Roadtrip!