
Wandern in Portugal: Fischerweg von Porto Covo nach Vila Nova de Milfontes
Endlich geht es richtig los: Wir starten unsere erste Etappe auf dem Fischweg in Portugal. Vor uns liegen 20 Kilometer, die vor allem sandig sein sollen und damit anstrengend. Am Vortag waren wir von Porto Covo aus ein bisschen Richtung Norden gelaufen, und damit ein Stückchen auf der offiziell ersten Etappe des schönen Fernwanderweges.
Nach tollem Frühstück in unserer Unterkunft, dem Calmaria Guesthouse, mit Croissants, Brötchen, süßem und herzhaften Belag, Ei, Obst und Müsli stoppen wir kurz im Supermarkt. Eingekauft wird die Wegzehrung: vier Brötchen, Salami und Wasser. Am Wegweiser gibt es noch das obligatorische Startfoto und dann laufen wir motiviert los.



Zuerst geht es abwärts. Wir durchqueren das Flussbett neben dem Fischerhafen. Hier müssen wir ein bisschen durchs Wasser laufen. Direkt dahinter geht es wieder aufwärts. Zum Einstieg laufen wir über einen Holzsteg und erhaschen den ersten Blick auf eine schöne Bucht. Viele weitere werden folgen.




Wir müssen nun zwei Mal leicht schwierige Passagen bewältigen. Es geht auf Stein, der von Sand bedeckt ist, jeweils hoch und runter. An einer Stelle soll ein Fischertau beim Anstieg helfen. Ansonsten helfen wir uns gegenseitig – für Jules Beine sind die Abstände manchmal etwas groß. Doch alles ist machbar. Zu Wegesbeginn treffen wir auf mehrere Menschen, die mal zu zweit, mal in größeren Gruppen unterwegs sind. Nach den ersten fünf Kilometern haben wir allerdings viele überholt, sodass es ruhiger wird.


Direkt nach dem Hinweisschuld „Pesseguiero 750 m“ kommen wir das erste Mal an einen Strand, an dem wir entlang laufen. Den Praia da Ilha do Pesseguiero queren wir in seiner vollen Länge. Direkt davor liegt die Ilha do Pessegueiro mit einem Fort. Hier sollen ja mal Piraten ansässig gewesen sein. Wir steuern die Festung Forte de Nossa Senhora da Queimada an, die wir am Ende des Strandes über eine Holzbrücke erreichen. Das Restaurant, das dort ist, ist bei unserer Wanderung geschlossen.


Wir folgen dem Fischerweg vorne am Fort vorbei. Es gibt wieder eine kleine Stelle, an der man etwas aufpassen muss. Dann kommen wir zu einer Stelle, die spektakulär mit seiner Abrisskante daher kommt. Allerdings gehen wir hier nicht weiter, sondern umrunden fast das Fort und folgen einer kleinen Straße.


Nach etwa hundert Meter zeigt uns die Markierung, dass wir nun wieder rechts ab müssen von der Straße. Wir sind wieder auf einem kleineren Pfad unterwegs. Bald kommt wieder ein Hinweisschild, dass auf den nächsten Kilometern keine Markierung zu finden ist. Es wird sehr sandig. Irgendwann gelangen wir zu einer Straße, die zum Parkplatz Praia dos Aivados führt. Dort stehen einige Camper – die Insassen sind alle im Meer. Wir sind an einem Surfer-Spot angekommen.
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Da wir nun rund zwei Stunden unterwegs sind, legen wir eine kleine Pause ein. Auf den Steinen, die den Parkplatz von einem tollen Sandstrand trennen, lässt sich gut sitzen. Dazu kann man den Surfern zuschauen. Wir teilen uns einen Schokoriegel und genießen die tolle Sicht aufs Meer.


Die Sicht auf den Kilometer langen Sandstrand wird kurze Zeit noch besser. Für uns geht es nach der kurzen Pause aufwärts. Von hier oben ist der Blick auf Strand und Meer fantastisch.

Das nächste Stück ist erneut von Sand geprägt. Zwischendrin laufen wir durch ein etwas buschigeres Gebiet. Auch ein paar Bäume finden wir vor. Die Dünenlandschaft wirkt hier noch einmal ganz anders.




Wir kommen schließlich am Praia do Malhão an – ein großer Strand, der in verschiedene Bereiche gegliedert ist (unter anderem ein Nacktbadestrand). Dahinter finden sich mehrere Parkplätze. Auch eine Toilette ist vorhanden – wir benötigen sie nicht, aber in vielen Berichten ist nachzulesen, dass sie immer wieder geschlossen ist. Wir suchen uns eine Bank auf einem leicht vorgelagerten Felsen und legen unsere Mittagspause ein. Hier werden wir nämlich auch unseren Müll los.

Bevor wir unsere Brötchen essen, werden erst einmal die Schuhe von Sand geleert. Da ist auf den letzten Kilometern ganz schön was reingekommen. Bevor wir weiterlaufen, ziehen wir die halbhohen Gamaschen an, die den Sand etwas abhalten sollen.
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Nach der Pause geht es an weiteren, kleineren Parkplätzen vorbei. Überall stehen Camper. Der Spot ist scheinbar bei Surfern beliebt. Auf dem Wasser sehen wir kaum jemand, dafür rund um die Camper jede Menge Surfbretter. An einem Felsen können wir aber auch eine Kletterin ausfindig machen. Wir sehen den Praia do Malhão nun noch einmal aus einer anderen Perspektive – und sind sehr begeistert.


Es folgen nun einige beeindruckende Felsen, die teilweise noch etwas rauer daher kommen. Auch werden die Klippen steiler und höher. Was bleibt sind schöne Buchten. Die Markierungen sind hier nicht immer direkt zu entdecken. Doch eigentlich ist es einfach: Immer an der Küste oberhalb des Meeres entlang.






Es geht weiter über Sand, teilweise ist er recht tief. An einer Stelle denken wir uns sogar, nun wäre ein Schlitten super, dann könnte man ähnlich wie im Schnee etwas runterfahren. Tatsächlich fühlt es sich zwischenzeitlich mal so an wie beim Schneewandern. Die Beine machen sich definitiv schon bemerkbar – und so sind wir nicht unfroh, als ein paar schöne Buchten später sich die ersten Häuser von Vila Nova de Milfontes in der Ferne zeigen.






Wir erreichen den Hafen Porto das Barcas. Direkt hier befindet sich auch eine nett aussehende Taverne, in der vor allem Wanderer sitzen. In die Stadt sind es nun noch etwa drei Kilometer. Es geht über einen – natürlich sandigen – Weg vorbei an ein paar Feldern. Kurze Zeit später passieren wir die ersten Häuser und kommen schließlich an der Uferpromenade an. Kurze Zeit später stehen wir an der Festung Sāo Clemente, dem offiziellen Endpunkt der heutigen Etappe.
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Zu unserer Unterkunft, dem Sol da Vila, ist es nun nicht mehr weit. Wie gut, dass wir ab 15 Uhr rein können in die Unterkunft. Wir kommen um 14.59 Uhr dort an – das nennt man wohl Timing. Nach den 20 Kilometern und der fünf Stunden Laufzeit benötigen wir erst einmal eine Dusche. Der Sand klebt überall.


Die Unterkunft ist sauber. Das Zimmer hat sogar einen kleinen Balkon, auf dem wir die Sachen, die wir waschen, auch direkt aufhängen können. Kühlschrank, Klimaanlage und TV benötigen wir bei unserem Aufenthalt nicht. Frühstück gibt es nicht.
Nach der Dusche und einer kurzen Pause erkunden wir den Ort. Es gibt Supermärkte und einige Geschäfte. Besonders empfehlenswert ist eins gegenüber von unserer Unterkunft mit tollen Produkten aus der Region, unter anderem Keramik, Kork und Kastanien. Da wir aber alles tragen müssen, schlagen wir nicht zu. Auch schauen wir uns die Festung von außen noch einmal genauer an. Auf dem davor liegenden Platz befindet sich ein Denkmal, außerdem hat man von hier aus eine tolle Sicht auf die Bucht. Die kleine Kirche ist auch sehr nett anzuschauen.





Zum Essen kehren wir im Restaurante Picatapa ein. Nach dem Wandertag gelüstet es uns beiden nach einem Steak, das hier mit einem Spiegelei, Pommes und Reis serviert wird. Genau das richtige, um satt zu werden. Auf dem Weg zurück zur Unterkunft bummeln wir noch ein wenig durch die Gassen und Geschäfte. Ein entspannter Abschluss des heutigen Tages auf dem Fischerweg.


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