Wandern in Portugal: Fischerweg von Vila Nova de Milfontes nach Almograve
Nach der anstrengenden Sand-Etappe des Vortages steht nun eine leichtere, vor allem kürzere Tour an. Die Etappe von Villa Nova de Milfontes nach Almograve beträgt offiziell 14,8 Kilometer. Wir verkürzen (wie viele), da wir direkt von Vila Nova de Milfontes mit einem Boot übersetzen auf die andere Seite des Flusses Mira. Die Alternative wären vier Kilometer an der Straße entlang.
Passend zur Etappe starten wir entspannt in den Tag. Aufgrund der kurzen Tour schlafen wir etwas länger. Zum Frühstück geht es in eine Bar gegenüber von unserer Unterkunft, anschließend in den Supermarkt, um Brötchen, Schinken und Wasser zu kaufen. Da es regnet, kehren wir noch einmal zurück ins Zimmer und nutzen die Zeit bis zum Check-out um 10.30 Uhr zum Lesen. Und tatsächlich: Als wir dann loslaufen, hat der Sprühregen aufgehört und wir gehen im Trockenen los.
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Von unserer Unterkunft müssen wir nur die Straße runter, schon landen wir an einem der beiden Fähranleger. Es gibt zwei Stück. Der zweite befindet sich unterhalb der Festung. Wir zahlen fünf Euro pro Person an einem Holzhäuschen. Im gleichen Moment legt das Boot an und wir können einsteigen. Es gibt für uns quasi eine Privat-Fährfahrt auf die andere Flussseite. Im Hintergrund sehen wir die Brücke, über die wir sonst gemusst hätten. Auf der anderen Seite blicken wir Richtung Ort, Sandstrände und Meer.




Fünf bis zehn Minuten später sind wir auf der anderen Seite am Strand Praia das Furnas angekommen. Der Bootsführer weist uns sehr freundlich den Weg. Verlaufen kann man sich hier allerdings nicht. Wir gehen über den Bootssteg, ein paar Meter über den Strand und landen auf einer geschotterten Straße. Hier halten wir uns links, passieren ein Restaurant und einen Parkplatz, an dessen Ende es links den Berg hoch geht. Wer nicht über den Parkplatz laufen möchte, kann über Holzstege gehen.
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Oben angekommen, biegen wir rechts ab. Der landwirtschaftliche Weg vorbei an Feldern ist leicht zu gehen. Wir sind recht schnell unterwegs. Immer wieder führt der Fischerweg uns Richtung Meer. Interessant anzuschauen ist hier die Fauna.









Wir kommen nun das erste Mal auf einen schmalen Pfad, der rechts und links von langblättrigen Akazien umgeben ist. Manchmal ist er so schmal, dass wir mit dem Rucksack ein wenig hängen bleiben. Später geht es auch mal durch eine Art Bambus-Wald. Auf diesen Strecken müssen wir immer mal wieder über Holzbrücken, die über Bäche führen.

Die ersten fünf Kilometer schaffen wir in einer Stunde. Dann drosseln wir etwas das Tempo. Zu früh wollen wir am heutigen Ziel ja auch nicht ankommen, schließlich können wir erst um 15 Uhr in der Unterkunft einchecken. Nach etwa sechs Kilometern finden wir einen passenden Ort zur Mittagsrast. Ein Fels führt hier etwas ins Meer raus, wir befinden uns ein Stück vor dem Praia do Brejo Largo. Brötchen und Schinken werden ausgepackt, wir stärken uns.





Nach dem Mittagessen steht bald schon das letzte Drittel an, das von Sand geprägt ist. Doch da es in der Nacht und am Vormittag geregnet hat, ist dieser etwas kompakter. Das Laufen fällt etwas leichter, auch wenn die Luftfeuchtigkeit recht hoch ist. Wir folgen dem Weg, der sich an der Küste entlang schlängelt und erhaschen immer wieder Blicke auf schöne Buchten.




Zum Schluss wenden wir uns vom Meer ab und laufen in einem Bogen auf Almograve zu. Dabei geht es erneut über einen sandigen Weg. Bald schon erkennt man Spuren der Zivilisation – ein Quad oder ein Gefährt dieser Art muss unterwegs gewesen sein. Ansonsten haben wir dieses Mal unterwegs keinerlei Fahrzeuge gesehen.


Vom sandigen Weg geht es ein Stück an der Straße entlang, dann kommen wir zum Ortsschild von Almograve. Kurze Zeit später sind wir am Kreisel, dem offiziellen Ende der heutigen Tour. Für die 11,1 Kilometer haben wir 2:40 Uhr benötigt.


Da es kurz vor 14 Uhr ist, haben wir bis zum Check-In in der Unterkunft um 15 Uhr noch etwas Zeit. Wir laufen runter zum Strand und gönnen uns dort in der Bar mit Blick aufs Meer Kaffee und Limo. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und vom Schwitzen beim Wandern ist alles etwas klamm – so freuen wir uns sehr, als es dann doch kurz vor 15 Uhr ist und wir zum Fishermens House gehen können.



Der Check-In erfolgt im Self-Service. Per Booking hatten wir einen Code sowohl für die Haustür als auch unsere Zimmertür erhalten. Und ja, es geht tatsächlich erst ab 15 Uhr. Wir probieren es um 14.58 Uhr und kommen nicht rein, kurze Zeit später funktioniert es. Im Erdgeschoss gibt es die Möglichkeit, sich Kaffee und Tee zuzubereiten. Unser Zimmer ist im ersten Stock, sauber und funktional eingerichtet. Wie schon in den vorherigen Unterkünften gibt es eine Klimaanlage, einen Fernseher und einen Kühlschrank.
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Die heiße Dusche tut gut. Nach dieser und einer kurzen Pause erkunden wir den Ort. Almograve ist klein und überschaubar. Es gibt mehrere kleine Supermärkte und ein paar Restaurants. Auffällig ist, dass es ein nepalesisches Restaurant gibt und wir einen kleinen Laden mit vielen asiatischen Lebensmitteln vorfinden. Wie wir online nachlesen, leben in Almograve wohl viele Menschen aus Indien, Pakistan, Bangladesch und Nepal. Sie kamen als Arbeitsmigranten und arbeiten im Umland in der Landwirtschaft. In der Region werden viele Beeren angebaut.

Nach dem kurzen Bummel durch den Ort (viel gibt es nicht zu sehen), entscheiden wir uns für das Restaurant Sabores E Mar direkt am Kreisel. Bei Google hatten wir gute Bewertungen dazu gelesen und können sagen: Das stimmt. Es gibt einige vegetarische Gerichte auf der Karte, dazu aber auch die üblichen Fisch- und Fleischgerichte. Auch Hamburger und Hot Dogs werden geboten, wobei erstere ohne Brot mit Pommes serviert werden. Man erhält also nur den Patty mit Käse, Gemüse und Co. Für uns gibt es Schnitzel mit Champion-Sauce und Wolfsbarsch mit Gemüse, Kartoffeln und Salat. Auf beiden Tellern ist der Nachtisch, ein Stück Melone, bereits dabei. Lukas gönnt sich dazu noch ein Tiramisu, das als Kuchen serviert wird. Der Weißwein perlt ein wenig – ist allerdings kein Sekt. Welche Sorte dahinter steckt, finden wir nicht heraus. Auf der Karte steht nur „Hauswein“. Das Essen ist super lecker und wir sind mehr als satt. Und als wir aufstehen, treffen wir sogar noch eine Pfadfinder-Bekannte. Was für eine Überraschung zum Ende des Tages.
One Comment
Lea
Das war wirklich eine freudige Überraschung! LG und weiterhin noch eine gute Wanderung!