Wandern in Portugal: Fischerweg von Almograve nach Zambujeira do Mar
Nach Zambujeira do Mar steht ab Almograve wieder eine etwas längere Etappe an. 21,6 Kilometer sind laut Wanderführer zurückzulegen. Als Gehzeit werden sechseinhalb Stunden angegeben. Wir finden die Strecke recht einfach zu gehen und sind bereits nach 4:45 Uhr am Zielort. Besonders gut gefällt uns die erste Hälfte mit schöner Dünenlandschaft und fantastischen Bucht-Sichten.
In Almograve gönnen wir uns das Frühstück im Almograve Beach Hostel. Das scheint zu unserer Unterkunft, dem Fishermans Hostel, dazu zugehören. Am Vorabend können wir dies per Chat ordern, bezahlt werden 9 Euro pro Person (bar!) vor Ort. Zum Frühstück stehen auf dem gerichteten Tisch Brötchen, Kuchen, Käse, Wurst, Obst, Marmelade und Butter. Was davon übrig ist, kann man mitnehmen. An einer Bar stehen Kaffee, Saft, Müsli, Joghurt, Nutella und Honig bereit.
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Die Klamotten sind am Morgen ganz schön feucht. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Auch liegt Nebel im Ort drin. Wir laufen Richtung Strand. Links von uns wirken die Ockerfarbenen Dünen im Dunst und mit der Sonne, die versucht, sich durchzukämpfen, ganz interessant. Über dem Meer vor uns ist bereits blauer Himmel.


Wir laufen etwa zwei Kilometer über eine geschotterte Straße. Links liegen die Dünen im Nebel, rechts das Meer unter aufgeklartem Himmel. Die Portugiesen scheinen Trimm-Dich-Pfade zu mögen. Auch hier entdecken wir wieder einen – Zeit zum Abhängen. Kurz bevor die Straße runter zum Fischerhafen Porto de Pesca da Lapa das Pombas geht, biegen wir links auf einen sandigen Weg, und laufen oberhalb des Hafens an der Steilküste entlang. Der Sand ist an diesem Morgen gut zu begehen, da er feucht und damit kompakter ist.



Wir folgen nun den Spuren im Dünensand. Die Wegweiser sind hier etwas rar, doch es sind ein paar Menschen unterwegs, sodass man in diesem Abschnitt eigentlich immer andere Wanderer sieht. Wie schon an den beiden Vortagen überholen wir auf den ersten Kilometern einige. Kurz hinter einem Schild steigt der Weg leicht an und wird etwas weiter.


Interessant ist nun, dass wir ein paar Kilometer durch einen Kiefern- und Akazienwald laufen. Vor allem die Kiefern sorgen für eine ganz andere Stimmung.


Als wir wieder Richtung Meer gehen und sich die Dünenlandschaft vor uns erhebt, fühlt sich das richtig nach Weite an. In der Ferne können wir auch schon den Leuchtturm entdecken, den wir später noch passieren werden.




Kurze Zeit später kommen wir an eine wunderbare Stelle, unser Lieblingsspot auf dieser Wanderung. Der Himmel über dem Meer ist wieder etwas aufgeklart. Der rötliche Sand wirkt gegenüber dem blauen Himmel und Meer sehr kontrastreich. Dazu sorgt das Gemisch aus Nebel und Sonne für ein interessantes Licht. Der Weg führt uns kurz Richtung Meer, rechts und links zeigen sich schöne Buchten. Auf der einen Seite liegen Buchten und Felsen mystisch im Nebel, auf der anderen Seite strahlen die Farben bunt. Heidekraut und Aloen sorgen für einen spannenden Kontrast. Wir sind von dem Schauspiel etwas überwältigt.





Ein letzter Blick auf den Cavaleiro Beach, dann biegen wir links Richtung Dorf Calavleiro ab. Wir kommen an Feldern vorbei, auf denen Süßkartoffeln geerntet werden. Ziegen und Schafe sind zu entdecken. Im Ort gibt es ein Café, in das man einkehren könnte. Auch ein kleiner Laden und ein Geldautomat sind vorhanden. Wir sind gut versorgt und gehen direkt weiter. Am Ortsende biegt der Fischerweg rechts ab. Es geht vorbei an einer Art Farm mit Pferden, Ziegen und einem Hund. Wir laufen nun wieder an der Küste entlang. Vor uns liegt der Leuchtturm Farol de Cabo Sardāo, an dem wir eine Mittagspause einlegen. Davor schauen wir uns aber noch die Buchten rund herum an.





Angeblich soll man hier Störche sehen, die auf den Felsen brüten. Erkennen können wir allerdings keine. Dafür sehen wir in der Ferne ein Segelboot. Nach der Mittagsrast laufen wir an der Küste entlang auf einem leicht zu gehenden Weg, immer wieder mit schönen Blicken auf Felsen im Meer. Zum Leuchtturm kommt man auch mit dem Auto. So sind hier ein paar Spaziergänger unterwegs. Auch Radfahrern begegnen wir.



Der Fischerweg führt schließlich eine recht lange Zeit einfach gerade aus. Rechts und links ist der Weg von Akazienbäumen gesäumt. Wir kommen schnell vorwärts – zu sehen gibt es aber auch kaum etwas. Nach knapp zwei Kilometern geht es rechts und wir kommen wieder an die Küste.


Schließlich liegt vor uns der Fischereihafen Porto das Barcas. Hier müssen wir recht steil absteigen und überqueren eine kleine Brücke. Es geht vorbei an ein paar Schiffen und unzähligen Reusen, schließlich den Berg wieder hoch. Auf der anderen Seite angekommen, laufen wir an ein paar einfachen Hütten vorbei, die mit Netzen und Bojen hübsch hergerichtet sind. Am Ende der Ansiedlung gibt es wieder eine Möglichkeit zum Einkehren.




Hinter dem Ort wartet eine lange Straße auf uns, an dessen Rand ein gut angelegter Fußgängerweg verläuft. Immer mal wieder gibt es Holzterrassen, die abgehen und neben einer Sitzmöglichkeit häufig auch ein Trimm-dich-Angebot beinhalten. An einer der Sitzgelegenheiten stoppen wir kurz für ein Stück Kuchen, das beim Frühstück übrig geblieben ist, und einen Schokoriegel. Auf der anderen Seite der Straße befinden sich Plantagen. Zambujeira do Mar kann man bereits erkennen, als der Fischerweg noch einmal von der Straße rechts Richtung Meer abzweigt.


Der Pfad führt nun in einem Bogen am Meer entlang in den Ort. An einer Stelle erhaschen wir einen Blick auf eine sehr steile Klippe, dann sind wir schon auf einer Straße unterwegs, die von Häusern gesäumt ist. Wenige Meter später sind wir am zentralen Ort mit der Kirche Capela da Nossa Senhora do Mar.



Wir steuern als erstes unsere Unterkunft an, das Casa da Praia. Erneut haben wir eine saubere Unterkunft erwischt. Das Doppelzimmer samt Bad ist etwas kleiner als sonst. Dafür gibt es einen Außenbereich sowie eine Küche, in der Kaffee, Tee, Wasser, Kekse und Obst bereit stehen. Wenn man wollte, könnte man hier auch kochen.


Nachdem wir geduscht und unsere Klamotten gewaschen und aufgehängt sind, gönnen wir uns eine kurze Pause und brechen dann zu einer Erkundungstour durch den Ort auf. Neben dem zentralen Platz mit der Kircher gibt es nicht viel zu sehen. Am Strand sind ein paar Surfer unterwegs. Die Häuserreihe dahinter schmiegt sich interessant an den Felsen an. Dass auch hier einige Nepalesen leben, erkennt man erneut an entsprechenden Läden und einem nepalesischen Restaurant. Am Abend ziehen ein paar Leute passend zum hinduistischen Fest Divali mit Lichtern und Musik durch den Ort.




Zum Abendessen kehren wir bei „Rita“ ein, einem Restaurant mit Meerblick. Gegrillte Gambas mit Pommes sowie Steak mit Reis und Pommes, dazu Wein und Bier stehen an diesem Abend auf der Speisekarte. Zum Eis treffen wir wieder die Pfadi-Bekannte und halten Schwätzchen an der Uferpromenade, bis es dunkel ist.