Unterwegs in Albanien: Parku Kombëtar i Butrintit (Butrint)
Nach der Mittagspause am Strand Gjiri i Hartës fahren wir weiter in den Süden, immer auf die griechische Grenze zu. Es geht am Butrintsee entlang, eine Salzwasser-Lagune, die durch den Vivar-Kanal mit dem Meer verbunden ist. Von der Straße aus geht es steil bergab. Blickt man nach unten, kann man Muschelbänke entdecken.
Empfohlen wird im WoMo-Reiseführer das Mussle House zum Kosten der Muscheln. Angeblich ist die Straße so steil, dass man sein Auto oben abstellen und laufen soll. Wir haben es nicht probiert – weder die Straße, noch das Restaurant.
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Uns zieht es eher in den Nationalpark und zur historischen Stätte. Der See und die drumherum liegenden Feuchtgebiete stehen unter Schutz, der Parku Kombëtar i Butrintit beherbergt unter anderem die Mönchsrobbe und die gefährdete Unechte Karettschildkröte. Wir können einige Zugvögel entdecken.
Direkt an der Fähre und am Eingang zur archäologischen Stätte befindet sich ein Parkplatz. Hier stellen wir unseren Bus ab und erkunden ein wenig die Umgebung. Am Eingang für die archäologische Stätte fragen wir nach, wann sie am Morgen aufmachen. „Warum kommt ihr nicht jetzt schon?“, lautet die Antwort. Wir dachten eigentlich an den nächsten Morgen, um in Ruhe Zeit zu haben. Doch der „Kassenwart“ erklärt uns, wir könnten uns alle Zeit der Welt lassen, er gehe erst, wenn wir wieder zurückkommen – bis maximal 21 Uhr habe er Zeit.
Also besuchen wir nun doch schon am Abend das antike Butrint, dass – oft bedroht – ein weiträumiges Verteidigungssystem besaß. Korfu ist in Sichtweite. Buthrothum war, so lesen wir im Reiseführer Reise Know-How nach, seit der griechischen Besiedlung in der Antike bis in die osmanische Zeit ein wichtiges Zentrum für Handel. Als eine der archäologischen Stätten im Mittelmeerraum finden sich Spuren aus griechischer, römischer, byzantinischer, venezianischer und osmanischer Zeit. Kein Wunder, dass Butrint seit 1992 Weltkulturerbe ist.
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Als Besichtigungszeit werden drei bis vier Stunden angegeben, wir brauchen etwa zwei Stunden für den Rundgang durch die Ausgrabungen. Wir starten am venezianischen Wachturm und laufen zum Asklepius-Heiligtum. Der ursprüngliche Tempelbereich liegt teilweise im Wasser versunken. Wir entdecken den Bereich über Holzbrücken, im Wasser sehen wir Schildkröten. Raus kommen wir an einem Atrium.
Aufwärts geht es zur venezianischen Burg, dem dort liegenden Archäologischen Museum und der daneben liegenden Akropolis.
Wir laufen am Löwentor vorbei und an der alten Stadtmauer entlang. Dabei gibt es immer wieder schöne Blicke auf den See.
Sehr beeindruckend ist die dreischiffige byzantinische Basilika. Sie entstand Anfang des 6.
Jahrhunderts und wurde laut Reiseführer vom 9. bis 13. Jahrhundert mehrfach erneuert. Der heutige Steinboden und Teile der Wände wurden mittlerweile rekonstruiert.
Nächster Stopp ist das Baptisterium, das zu den bedeutendsten Bauten der Spätantike im Oströmischen Reich zählt. Im Reiseführer können wir nachlesen, dass es zu dieser Zeit üblich war, eigene Taufhäuser zu bauen. Im Zentrum des Baus steht das Taufbecken, acht Granitsäulen trugen das heute nicht mehr vorhandene Dach. Besonders sei das farbenprächtige Fußbodenmosaik, das als das größte Mosaik eines Baptisteriums erhalten sei. Leider können wir es nur auf Fotos anschauen – zu seinem Schutz ist es abgedeckt.
An einem Gymnasium, einem Wohnhaus und einem Palast bzw. den jeweiligen Überresten vorbei, bewegen wir uns wieder Richtung Eingang. Von hier aus können wir auch eine weitere venezianische Burg auf der anderen Uferseite entdecken.
Nach dem schönen Rundgang, bei dem man viel Geschichte und Ausgrabungen entdecken kann, begeben wir uns wieder zu unserem Bus. Wir verbringen genau hier die Nacht.
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