Radtour am Wannsee bei Berlin
Wer mal eine andere Seite von Berlin entdecken möchte, sollte zum Wannsee aufbrechen – zum Beispiel zu einer Radtour.
Bei bestem Wetter zieht es uns am 1. Mai nach einem stärkenden Frühstück im schnuckeligen Café Linds an die Stadtgrenze der Hauptstadt. Mit der S-Bahn sind wir schnell da, das Rad lässt sich mit einer entsprechenden Fahrrad-Karte auch mitnehmen. Und dann gehts los: einen Teil der 6,6 Prozent des Berliner Stadtgebietes entdecken (fürs unnütze Wissen: 6,6 Prozent ist der Anteil der Wasserflächen in Berlin).
Wir entscheiden uns aber weniger dafür, auf und im Wasser unterwegs bzw. aktiv zu sein, sondern wählen die abwechslungsreiche Strecke am Ufer entlang. An der S-Bahn-Station Wannsee angekommen, versetzt der erste Blick auf das blaue Wasser und die Boote einen direkt in Urlaubsstimmung. Sonne und die leichte Brise an diesem Tag tun ihr Übriges. Vorbei am Haus der Wannseekonferenz und der Liebermann-Villa erreichen wir einen Kiesstrand mit Steg – eine Wasserrettungsstation der DLRG.
Der Weg geht weiter an der schön gemachten Uferpromenade, mal durch den Wald, über Kieswege, aber doch meist über asphaltierte Strecke. Viele Leute sind unterwegs. Immer wieder gibt es die Möglichkeit zur Einkehr – wir empfehlen (allerdings nicht auf der Wannsee-Insel, sondern auf Potsdamer Seite) die Gasthausbrauerei Meierei im Neuen Garten: tolle Location direkt am Wasser, schmackhaftes Bier, Kleinigkeiten zum Essen. Wir haben nur den Kuchen vermisst.
Immer wieder kommen wir an interessanten Stopps vorbei, an denen auch mehr Zeit verbracht werden könnte, so zum Beispiel am Schloss Glienicke. Wer möchte, kann auch der Pfaueninsel einen Besuch abstatten. Wir haben uns an dem Tag dagegen entschieden – zu viel los und genug anderes zu sehen. Doch das Unesco-Kulturerbe und Naturschutzgebiet gilt als eines der Ausflugsziele in Berlin. Mit der Fähre wird „übergesetzt“.
Wer die Hälfte der Wannsee-Insel geschafft hat, kann bei der Glienicker Brücke nach Berlin-Brandenburg „übersetzen“. An der Kaiserlichen Matrosenstation (wird aktuell saniert) und über die Schwanenbrücke gehts in den Neuen Garten. Dort steht das Schloss Cecilienhof, ein Marmorpalais und eine Orangerie. Wer noch Ausdauer hat, kann weiter zum Schloss Sanssouci. Uns führt der direkte Weg zurück zur S-Bahn-Station Wannsee: Entlang der B 1 führt ein Radweg.
Natürlich bieten sich viele weitere Möglichkeiten, den Wannsee und die Gegend zu entdecken: Eher touristisch mit dem Schiff oder aber zu Fuß. Auch für Wassersportler hat der See einiges zu bieten. Wir bevorzugen es, den Seglern zu zu schauen, Sonne und Wind zu genießen…