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Auf einer Hütte in den Bergen: Vallorcine in Frankreich

Ostern – dazu gehört mit lieben Freunden auf eine Hütte zu fahren, entspannte Genuss-Tage zu haben und tagsüber draußen aktiv zu sein. Seit nunmehr fünf Jahren organisiert ein lieber Freund diese entspannten Tage – jedes Mal an einem anderen Ort. Dieses Jahr ist das Ziel Vallorcine in Frankreich, Nahe der schweizerischen Grenze, zwischen Chamonix-Mont-Blanc und Martigny gelegen.

Blick in das Tal, oberhalb von Vallorcine.

Vallorcine ist super gelegen und bietet neben zwei Skigebieten auch zahlreiche weitere Möglichkeiten gerade auch im Winter aktiv zu sein. Die östlichen Savoyer Alpen verwandeln sich in ein wahres Winterwonderland. Im Tal gibt es mehrere Dörfer und Siedlungen, darüber bewaldetete Hänge (die Baumgrenze liegt bei etwa 2000 Meter), Weide-Flächen, Felsen. Mit entsprechendem Schneefall ist dies wunderbar anzuschauen – und wir haben Glück: Tagsüber meist klare Sicht und Sonnenschein, gegen Abend und über die Nacht Schneefall. Entsprechend sind die Bäume weiß gepudert, die Hänge immer wieder frisch eingeschneit. Der Blick auf die Berge versetzt einen direkt in Urlaubsstimmung, das leckere französische Essen und korrespondierende Weine sorgen für den Rest. Ja, alles Genießer in der Reisegruppe!

Blick aus der Hütte heraus.

Die Hütte „Le rez de chaussée du grand raccard“ ist großartig ausgestattet: Urig gemütlich, ein wenig verwinkelt, großer Gemeinschaftsraum mit langem Tisch, gut ausgestattete Küche und Sauna. Perfekt also für uns.

Viele zieht es tagsüber auf die Skipiste. Auch eine kleine Rodelstrecke mit Reifen nahe der Hütte sorgt für entsprechenden Spaß. Zwei Tage sind wir mit Schneeschuhen unterwegs. Zum Start haben wir uns eine knapp acht Kilometer lange Strecke ausgesucht und zwar auf Schweizer Seite. Der Grenzübergang ist nicht weit entfernt und nach einer etwa halbstündigen Autofahrt starten wir in Le Feylet. Die ersten Kilometer tragen wir unsere Schneeschuhe. Schließlich kommen wir zum Startpunkt, um die Alp Arpille zu besteigen. Beim Einstieg angekommen stellen wir fest: Auch dort hätten wir unser Auto parken und direkt mit den Schneeschuhen starten können.

Jede Menge Schnee beim Schneeschuhwandern auf der Alp Arpille – immer wieder sacken wir ein.
Tolle Blicke ins Rhonetal beim Schneeschuhwandern.

Auf die Tour aufmerksam geworden waren wir übrigens über Outdooractive. Dort steht zwar nicht allzu viel in der Beschreibung, doch die rosa Wegweiser machen es leicht, der Route zu folgen. Die Strecke ist durchaus anspruchsvoll. Immer wieder geht es steil aufwärts. Mit den vielem Schnee sacken wir immer wieder ein, das macht es anstrengend. Aber es ist wunderbar: Die Aussicht auf das Rhonetal ist herrlich, der Blick auf der Ebene mit Schneefeld und verschneiten Bäumen fast schon ein wenig mystisch. Als Wind aufzieht, entschließen wir uns, die Tour etwas zu verkürzen – empfehlen können wir sie auf jeden Fall.

Die zweite Tour startet knapp oberhalb unserer Hütte am Parkplatz Le Lay auf 1360 Meter. Die Tour ist gerade einmal zwei Kilometer lang, dauert etwa zwei Stunden und führt an mehreren Hütten vorbei. So passiert man Les Granges (1566 Meter) und Sur Le Rocher (1534 Meter). Nach dem Aufstieg durch den Wald werden wir mit einem phänomenalen Ausblick auf das Tal belohnt.

Jule, Lukas und Lena beim Schneeschuhwandern – bei der Aussicht können wir nur staunen.
Und das ist die Aussicht.

Beflügelt von der Aussicht ziehen wir weiter und finden Spaß an ein wenig Schabernack und vielen Fotos und Videos, die entstehen.

Ganz schön viel Schnee…

Hatten wir zu Beginn noch einige Skifahrer gesehen, so scheint die Bergwelt nun uns zu gehören. Lange treffen wir keine anderen Menschen. Vorbei an den Hütten staunen wir darüber, wie hoch der Schnee auf den Dächern liegt. Runter geht es schließlich wieder durch einen verschneiten Wald. Fast schon ein wenig zu schnell endet diese tolle Tour, die wir übrigens im Schneeschuh-Wanderführer der Region gefunden haben.

Hoch zum Mont Blanc

Einen Tag zieht es uns zum Mont Blanc. Mit der Seilbahn geht es hoch hinaus, in zwei Etappen. Der höchste Berg der Alpen ist 4810 Meter hoch, die Bahn geht zum Aiguille du Midi auf 3842 Meter. Von dort aus gibts den Panorama-Blick auf den Mont Blanc – und natürlich auch auf die Umgebung und runter zum Tal. Bereits beim Umsteigen auf der Mittelstation auf 2310 Meter kommen wir ins Staunen: Gletscher sind zu erkennen, Spuren von Schneelawinen – und das hängende Seil nach oben. Denn das restliche Stück nach oben mit der Seilbahn läuft ohne Zwischenstützen. Die nächsten 1476 Meter gehen schnell und so ist es nicht verwunderlich, dass manch einer aus unserer Reisegruppe nicht nur unter leichter Höhenangst leidet, sondern erst auch einmal über Schwindel und Unwohlsein klagt. Die schnelle Fahrt verursachen die ersten Symptome der Höhenkrankheit – doch wer langsam macht, kommt für den Ausflug gut damit zurecht.

Bergstation am Mont Blanc

Die Bergstation mit verschiedenen Aussichtsplattformen, Restaurant und Café wirkt in ihrer Architektur ein wenig wie eine Festung auf einem anderen Planeten. Sie ist regelrecht in den Berg reingebaut. So wurde beispielsweise in das Innere des Felsens ein Aufzug installiert, mit dem es ganz nach oben geht. Im Berg gibt es mehrere Gänge – es wirkt ein wenig wie ein Labyrinth. Mal kommt man in einen Ausstellungsraum, in dem dargestellt wird, wie Menschen den Berg bereits erklommen haben. Mal landet man im Café oder Souvenirshop, mal in einer Art Eistunnel.

Lukas und Speedo beim Versuch, auf 3842 Metern einen Espresso zu machen.

Auch wenn die Tickets nach oben mit 61,50 Euro doch sehr teuer sind, so lohnt sich dieser Ausflug auf jeden Fall. Wer im Tal das Ticket kauft, bekommt eine Nummer sowie eine Uhrzeit zugeordnet, zu der die Bahn nach oben fährt. Nach unten geht es dann wieder individuell. Zwei bis drei Stunden sollten für den Ausflug eingeplant werden. Nicht vergessen sollte man – gerade im Winter – warme Kleidung. Bei uns waren es minus 17 Grad Celsius. Weitere Infos gibt es auf der Seite der Region. Achja: Höhe heißt auch ein anderer Luftdruck – Espresso mit der Handpress zu machen, ist keine gute Idee….

Ostern im Schnee in 360-Grad-Fotos: Entdeckt dies selbst!

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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