Wandern in Rheinhessen: Hiwweltour Stadecker Warte
Wir sind nach unserer Slowenien-Tour noch komplett in Wander-Laune. Die Wettervorhersagen für das Wochenende waren und sind nicht die besten, doch am Sonntagvormittag soll es gut sein und so starten wir zu einer gemütlichen Hiwweltour Richtung Stadecken-Elsheim.
Hiwweltouren – was typisch Rheinhessisches! Die Prädikatswanderwege sollen Rheinhessen schönste Ecken zeigen: „Abwechslungsreiche Wegeführungen, perfekte Beschilderung und vielfältige Genuss- und Einkehrmöglichkeiten lassen jedes Wanderherz höher schlagen. Immer nah am Wein und den Menschen die hier Leben und Deutschlands größtes Weinbaugebiet zu etwas ganz besonderem machen“, beschreibt Rheinhessen.de das „Aushängeschild“ Hiwweltour. Neben dem Rheinterassenweg (zum Beispiel von Bodenheim nach Mainz) und dem kleinen Mainzer Höhenweg (von Laubenheim nach Ebersheim) auf jeden Fall eine tolle Gelegenheit vor der Haustür wandern unterwegs zu sein.
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Wir starten am Ortseingang von Stadecken-Elsheim. Den offiziellen Wanderparkplatz nehmen wir nicht so recht wahr und so parken wir am Wegesrand bei den Aussiedlerhöfen. Es geht vorbei an Feldern und Pferdekoppeln.
Hier und da sehen wir Pferde, und nur ein, zwei Personen, die die Tiere verpflegen. Ansonsten ist es auf der Tour eher einsam. Einmal begegnet uns eine Reiterin mit ihren Hunden, wir treffen auf ein anderes wanderndes Paar und eine Einzel-Läuferin. An der Stadecker Warte rastet eine Gruppe mit Lamas von Selztal Lamas. Ob die Ruhe an der Urlaubszeit liegt oder generell hier wenig los ist? Egal – wir genießen das!
Nach der kurzen Etappe durch die Felder geht es bergauf in ein kleines Waldstück. Ein Baum liegt auf dem Weg und wurde nach dem letzten Sturm wohl noch nicht weggeräumt – wir krabbeln unten durch. Das Stück durch den Wald ist nur kurz und bald wieder kommen wir oberhalb der Aussiedlerhöfe heraus.
Weiter geht es durch die Weinberge – mit schöner Aussicht auf die umliegenden Ortschaften und die typisch rheinhessische Landschaft. Schade nur, dass derzeit im großen Maße Flurbereinigungen passieren und so manche Wingerte gerodet und große Erdmassen bewegt werden. Auswirkungen hat dies auch auf die Hiwweltour: Eine kurze Strecke rund um die Stadecker Warte verläuft wegen der Arbeiten anders – ausgeschildert ist dies gut.
Schon von weitem sehen wir die Stadecker Warte. Sie wurde 1930 gebaut und diente den Winzern, um Spritzbrühe anzurühren. Der Turm wurde später aufgestockt. Vom Beobachtungsposten aus wurde die Schreckschussanlage ausgelöst, um Staren zu vertreiben.
Wir rasten kurz im Schatten, um etwas zu trinken. Dann zieht es uns am alten Wasserreservoir vorbei weiter. Es geht vorbei an Weinreben, Blumenfeldern und einladenden Picknickplätzen. Immer wieder gibt es Infotafeln zur Geologie der Region und ihre Auswirkung auf den Weinanbau. An einer Stelle wird auf römische Funde hingewiesen.
Tatsächlich sind wir recht fix unterwegs, kürzen an einer Stelle aber ein wenig ab. Nach etwas mehr als acht Kilometern erreichen wir nach einer Stunde vierzig wieder unser Auto. Die Tour empfiehlt sich auf jeden Fall als Halbtagestour. Detaillierte Infos und die Tour zum PDF- und GPX-Download gibt es auf der Rheinhessen-Seite. Auch auf Outdoor-Active gibt es eine Beschreibung.