Wandern im Hunsrück: Stromberg – Dörrebach – Seibersbach
Bestes Frühlingswetter: Nach Bus-Bastel-Wochenenden zieht es uns nach draußen. Doch wohin, wenn Kontaktsperre gilt und Touren, die bereits auf der Merkliste stehen, bei Sonnenschein eher Anziehungspunkte für alle sind? Wir entscheiden uns für eine etwas mehr als zehn Kilometer lange Tour bei Stromberg. Gefunden haben wir sie bei Outdoor Active.
Von der Autobahn fahren wir durch Stromberg durch und weiter Richtung Dörrebach. Am Parkplatz P3-Flowtrail-Stromberg an der L240 stellen wir unser Auto ab und kreuzen die Landstraße Richtung Weinbergerhof. Den ersten Kilometer geht es stetig leicht bergauf. Zuerst führt der Weg über Asphalt und ist vorgegeben, doch schon bald müssen wir suchen: Laut Karte bei Outdoor Active geht es über das Gelände des Weinbergerhofs. Eine kleine Kapelle mit Schieferdach und eine schön restaurierte Scheune locken, doch markante Schilder mit der Aufschrift „Privatgelände“ lassen uns zurückschrecken. Gerade zu Corona-Zeiten fühlt es sich eher wie Eindringen an und so wählen wir eine Art Feldweg Richtung Waldrand.
Die Aussicht hier ist schon einmal toll. Und es ist einsam. Auf den nächsten Kilometern begegnet uns keiner. Lediglich ein paar Motorräder sind in der Ferne zu hören.
Es wirkt, als würden wir durch eine Art Graben laufen. Rechts und links gehts leicht nach oben, in der Mitte liegt viel Laub. Immer wieder sehen wir auch die Spuren von Wildschweinen.
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Als wir aus dem Waldstück herauskommen, erwartet uns wieder eine schöne Fernsicht und viel grün. Es geht vorbei an Weiden – auf einer stehen auch ein paar Kühe, später sehen wir Ziegen.
Als wir Dörrebach vor uns liegen sehen, machen wir einen kurzen Trinkstopp an der einzigen Bank auf diesem Weg (bei einem Kreuz). Dort heißt es laut Karte bei Outdoor Active rechts abbiegen. So richtig ist ein Weg zwar nicht zu erkennen. Wir laufen dennoch in die Richtung wie vorgegeben, über das Gras, und biegen bald wieder in ein Waldstück ab.
Es geht ein kurzes Stück bergauf, dann treffen wir auf die Burgruine Suitbergstein. Zwischen den Bäumen ist sie kaum zu erkennen. Eine nähere Besichtigung des zwölf Meter hohen Turms ist auch nicht möglich, denn der Hang drum herum ist mit einem Zaun abgesichert. So blicken wir eben von oben auf die Ruine.
Kurze Zeit später erreichen wir mit knapp 400 Metern den höchsten Punkt dieser Rundtour. Es geht vorbei an Weiden und Gehegen, an Privatgrundstücken mit kleinen Hütten. Den nächsten Ort, Seibersbach, können wir bereits sehen, auch die Autobahnbrücke und ein paar Windkraftanlagen. Da verlässt uns mal wieder der Weg. Eigentlich geht es geradeaus – ein Pfad ist nicht zu erkennen. Folgen wir einfach der Richtung. Ein bisschen Abenteuer darf ja gerne auch sein, und so wurschteln wir uns schließlich durchs Unterholz, krabbeln über ein paar Stämme, bis wir wieder auf einen Feldweg gelangen.
Kurze Zeit später begegnen wir einer Familie mit Hund – fast die einzigen Spaziergänger in den etwas mehr als zwei Stunden. Es ist also wirklich eine eher unbekannte Tour mit sehr wenig Andrang. Die Familie wartet, bis wir mit viel Abstand an ihnen vorbei und über eine Brücke gelaufen sind. Der Bach ist wirklich ganz nett anzuschauen und ist auf den nächsten Kilometern immer mal wieder sichtbar.
Erneut geht es den Berg hoch und bald wieder rein in den Wald. Oberhalb des Baches geht es entlang, vorbei an ein paar toll anzusehenden Felsen. Schließlich müssen wir den Wasserlauf queren – ein paar Steine liegen im Wasser, über die wir hüpfen.
Wir erreichen den Schlammweiher. Ein Steg ragt ins Wasser, drei Jungs sitzen am Ufer und angeln. Der Weiher ist übrigens eine ehemalige Talsperre. Überreste sind sichtbar, wenn man ein Stückchen weiter läuft.
Wir entscheiden uns, den Schlenker Richtung Autishof, wie er bei Outdoor Active angegeben ist, wegzulassen. Stattdessen laufen wir direkt Richtung ehemaliges Kalkwerk und Steinbruch. Unterhalb des Wegen verläuft eine Bahnlinie – ob sie wohl noch in Betrieb ist?
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Vorbei geht es oberhalb eines Fabrikgeländes, dann sehen wir bereits den See des alten Steinbruchs. Blau schimmert das Wasser – schade, dass man nicht näher ran kommt. Schön ist auch der Blick zur Stromburg.
Jetzt ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ausgangspunkt. In kleinen Serpentinen geht der Weg hinaus, rein in ein kleines Waldstück. Dann sehen wir wieder den Weinbergerhof. Direkt über die Wiese wollen wir nicht laufen – mal wieder ist der Weg nämlich nicht erkennbar. So gehen wir am Waldrand entlang, bis wir wieder zum Asphaltweg kommen, den wir von Beginn der Wanderung bereits kennen. Allerdings müssen wir nun über einen Zaun klettern, um wieder auf den Weg zu gelangen. So richtig vorhanden sind Wege auf dieser sonst sehr schönen Rundtour eben nicht. Doch das sorgt auch für ein bisschen Abwechslung. Und unserem Vorhaben, möglichst wenig Menschen zu begegnen, sind wir auf dieser Hunsrück-Tour auf jeden Fall gerecht geworden.
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