Tour Natur Salinental (Nahe, Bad Kreuznach, Bad Münster am Stein)
Dehääm,  Zu Fuß

Wandern an der Nahe: Tour Natur Salinental (Bad Kreuznach)

Auf in die Berge! So fühlt es sich zumindest ein wenig an beim Wandern auf der Tour Natur durch das Salinental. Von Bad Kreuznach geht es nach Bad Münster am Stein-Ebernburg und an Norheim und Traisen vorbei hoch zum Rotenfels. Auf etwas mehr wie 16 Kilometern fühlen wir uns auf der drei Stunden, vierzig Minuten dauernden Wanderung weit weg von zu Hause: Mal erinnert die Umgebung an Südfrankreich, mal haben wir den Eindruck in den Bergen zu sein. Eine schöne Rundwanderung, um vom Alltag abzuschalten.

Tour Natur Salinental (Nahe, Bad Kreuznach, Bad Münster am Stein)

An der Karlshalle in Bad Kreuznach gibt es einen großen Parkplatz, wenn auch Gebührenpflichtig. Direkt an einer der Salinen startet die Tour. Am Brauhaus und Campingplatz vorbei laufen wir ein paar Meter an der Nahe entlang. Dann biegen wir in den Sophie-Sondheim-Weg ab und kommen über die Brücke über die Schienen an den Rand eines Neubaugebietes. Wir folgen dem Weg zwischen modernen Häusern und Bahnschienen, schon mit tollem Blick auf die Nahe. Bald treten wir in den Wald ein.

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Das Naturschutzgebiet Gans samt Aussichtspunkt auf dem Bergrücken liegt vor uns. Die Gans selbst ist die höchste Erhebung des Salinentals. Mit 321,7 Metern ist der Aussichtspunkt vergleichbar hoch wie der Rotenfels, zu dem wir später kommen werden. Der Name leitet sich übrigens vom keltischen „Ganta“ für Geröll ab.

Der Aussichtspunkt ist wunderschön. Immer wieder gibt es in dem Gebiet Austritte mit tollem Blick auf das Salinental, das als Europas größtes Freiluftinhalatorium gilt. Hier hat die Kur eine lange Tradition: Bereits 1817 wurde die erste Badestube in Bad Kreuznach errichtet. Die zehn Meter hohen Gradierwerke geben von hier oben ein beeindruckendes Bild ab.

Wir sind nun auf einem Stück unterwegs, auf dem wir im vergangenen Jahr bereits gewandert sind. Daher besteigen wir dieses Mal auch nicht die Burg Rheingrafenstein, sondern steigen direkt ab.

Tour Natur Salinental (Nahe, Bad Kreuznach, Bad Münster am Stein)

Da die handgezogene Fähre über die Nahe nur von Ostern bis Anfang November geht, folgen wir den Wegweisern der Fährumgehung. Etwa bei Kilometer 5,5 biegen wir links ab. Erneut geht es aufwärts. Und es lohnt sich: Der Ausblick von hier oben auf den Rheingrafenstein ist toll. Fast senkrecht ragt der Fels über der Nahe. Am Südhang können wir die Vorburg Affenstein erkennen.

An der Alsenz entlang geht es mit Blick auf die Burg Ebernburg Richtung Nahe-Ufer. Die Burg wurde 1338 vom Grafen von Sponheim und dem Raugrafen gebaut. Geschichtlich bekannt ist sie als „Herberge der Gerechtigkeit“, da Franz von Sickingen in der Reformationszeit vielen Verfolgten hier Schutz bot.

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Wir streifen Bad Münster am Stein-Ebernburg. 1969 wurden die beiden Orte zusammengeführt. In Bad Münster am Stein geht der Badebetrieb auf das Jahr 1478 zurück. Die Strecke, die direkt an einem Supermarkt und am Campingplatz vorbei führt, ist nicht die schönste. Immer mal wieder kommen uns Autos entgegen und wir müssen ausweichen. Doch nach 1,5 Kilometer (Fähr-)Umweg treffen wir wieder auf die ursprüngliche Route. Von der Fußgängerbrücke genießen wir erneut den Blick auf den Rheingrafenstein und die Burg Ebernburg. Aber auch der Rotenfels ist schon zu sehen. Im Nahe-Wasser spiegeln sich die Wolken.

Am Wasser entland nähern wir uns dem Rotenfels. Wir laufen unterhalb des zwei Kilometer langen Felsmassivs und bewundern die 202 Meter hohe Steilwand. Übrigens: Dies ist die höchste Steilwand zwischen den Alpen und Skandinavien.

An Norheim vorbei geht es schließlich ein Stück durch die Weinberge Richtung Traisen. Die Umgebung ist so ganz anders als die felsige und waldige Landschaft, in der wir die letzten Kilometer unterwegs waren. Das intensive Grün ist eine schöne Abwechslung.

Der Anstieg wird steiler, der Weg schmaler. Es geht hoch auf den Götzenfels, dem benachbarten Massiv des Rotenfels. Mit Blick auf die bekannte Steilwand machen wir eine Pause und lassen uns die mitgebrachte Brotzeit schmecken.

Gestärkt nähern wir uns nun durch den Wald von hinten dem Rotenfels. Den Platz kennen wir bereits: Im vergangenen Jahr waren wir hier mit dem Bus unterwegs und haben einen wunderschönen Sonnenuntergang genossen. Schon damals fanden wir die weite Sicht bis in die Pfalz großartig.

Durch den Bad Kreuznacher Stadtwald geht es nun so langsam zurück. An der Elisabethhütte vorbei (eher ein Unterstand) windet sich der Weg nach und nach wieder Richtung Nahe. Bald schon sind wir wieder an der Nahe-Brücke angekommen und damit an unserem Ausgangspunkt. Die Tour können wir wirklich empfehlen.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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