Traumschleife Rabenlay Gondershausen Hunsrück
Dehääm,  Zu Fuß

Wandern im Hunsrück: Traumschleife Rabenlay

Der Canyon des Hunsrücks begeistert uns auf dieser Traumschleife rund um Gondershausen. Auf etwas mehr wie 16 Kilometern laufen wir in dreieinhalb Stunden über Wiesen und Felder, durch Wald und am Wasser unterhalb von steilen Felsen entlang. Gerade letzteres ist eine wildromantische Umgebung.

Am Wanderparkplatz Gunthershalle in Gondershausen stellen wir das Auto ab und laufen an einem Wildgehege vorbei zum Ausganspunkt. Nach etwa einem Kilometer Zuweg treten wir durch ein Tor ein auf den Traumschleifenweg. Das erste Stück geht durch den Wald. Teilweise sieht es ganz schön wüst aus. Viele Bäume wurden gefällt.

Bald schon kommen wir aus dem Wald wieder raus. Es geht über grasbewachsene Wege vorbei an ein paar Feldern und Obstbäumen. Beim Eifelblick sieht man angeblich auch die Nürburg – obwohl es klar ist, haben wir sie nicht im Blick. Dafür ist die Aussicht über die Hunsrückhöhen auch schon mehr als ausreichend.

Der Weg verwirrt uns nun kurz. Denn für wenige Meter geht es durch den Wald, obwohl auch ein Weg am Waldrand entlang führt. Die Wanderweg-Ersteller wollen es wohl abwechslungsreich halten.

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Kurz hinter dem Sonnenhof samt Biotop tauchen wir wieder ein in den Wald. Nach und nach schlängelt sich der schöne Weg nach unten in den Canyon. Hier und da kommen die Felsen schon zum Vorschein. Wunderschön sieht das aus mit der Sonne, die durch die Baumwipfeln strahlt.

Und dann kommt das Highlight der Tour. Wir kommen im Baybachtal an. Entlang des klaren Wassers führt der schmale Pfad. Und wir Glücklichen haben die Szenerie ganz für uns alleine. An der Stelle, an der der Mühlenbach heraus kommt und auf den breiteren Baybach trifft, ist es wildromantisch. Das Wasser sucht sich seinen Weg über die Steine. An manchen Stellen ist es so kalt, dass es zu Eiszapfen gefriert.

In Millionen von Jahren hat sich das Wasser hier in die Umgebung regelrecht reingegraben. Rechts und links des Flusses ragen hohe Felsen empor. Das ist beeindruckend anzusehen. Und wäre nun Sommer, dann würde das Wasser auf jeden Fall einladen, mit den Füssen hindurch zu laufen (Tatsächlich sind wir vergangenen Sommer bei über 30 Grad Celcius die Traumschleife Bachbachklamm gewandert – die Erfrischung im kühlen Nass war großartig.)

An der Ruine der Weins-Antone-Mühle hat das Spektakel leider ein Ende. Wir rasten kurz, bevor es bergauf geht. Der Rabenlay-Felsen erwartet uns nach dem Aufstieg. Hier gibt es gleich zwei Aussichtspunkte: Einen nicht ausgezeichneten direkt auf den Felsen und einen auf einer Liegebank. Wir stoppen an beiden und gönnen uns auf der Bank etwas mehr Zeit. Die Sonne scheint, Vögel zwitschern, der Wind raschelt in den Bäumen – wir sind kurz davor, in ein Mittagsschläfchen zu verfallen.

Bald schon sind wir wieder auf einem breiteren Waldweg unterwegs und erreichen nach kurzer Zeit Wiesenpfade. Gondershausen haben wir nun wieder im Blick, doch statt direkt drauf zu zu laufen, führt der Weg nach rechts. An einer Baumgruppe soll sich ein altes Bergwerk befinden, in dem bis Ende des ersten Weltkrieges Eisenerz abgebaut wurde. Tatsächlich ist das recht unscheinbar – wenn man es nicht aus der Beschreibung wüsste, würde man den alten Tagebau nicht erkennen.

Traumschleife Rabenlay Gondershausen Hunsrück

Es folgt nun ein etwas mühseliges Auf und Ab durch die Felder. Am Neubaugebiet vorbei geht es hinter einer naturbelassenen Lärmschutzwand zum Besembennerkreisel. Kurz dahinter steht eine Holzfigur von einem Mann, der einen Besen bindet. Daneben wird auf einem Schild erklärt, dass dies Gondershausener Tradition sei.

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Nächster Aussichtsstopp ist der Steinkaul. An dem alten Steinbruch ist ein einladender Picknickplatz eingerichtet – mit toller Fernsicht Richtung Hunsrück-Höhenstraße. Etwa 600 Meter später erreichen wir den Waldsee. An dem schönen Biotop gibt es ebenfalls einen Rastplatz.

Traumschleife Rabenlay Gondershausen Hunsrück


Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ausgangspunkt. Die ein oder andere Steigung hat es dennoch zum Abschluss hin in sich. Am Ende der Wanderung haben wir 440 Höhenmeter auf der Uhr – und freuen uns sehr auf ein Stück Kuchen und einen gemütlichen Rest-Sonntag auf der Couch.

Die Tour gibt es auf Outdoor Active sowie auf der Seite des Saar-Hunsrück-Steigs.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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