Rothaarsteig-Spur Breitscheider Höhlentour
Zu Fuß

Wandern im Westerwald: Rothaarsteig-Spur Breitscheid

Der Rothaarsteig verläuft über 154 Kilometer von Brilon nach Dillenburg. Mit seinen gut ausgeschilderten Zuwegen und Rundwegen, den sogenannten Rothaarsteig-Spuren, bietet die Westerwald-Region tolle Alternativen zur Streckenwanderung. Wir entscheiden uns fürs erste Kennenlernen für die „Spur Breitscheider Höhlentour“. Auf 15 Kilometern geht es sehr abwechslungsreich zu. Besonders begeistern uns Felsen, Schluchten und Höhlen.

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Wir starten an der Langenaubacher Blockhütte „Zu den wilden Weibern“. Zu „normalen Zeiten“ gibt es dort wohl einen Kioskbetrieb. Als wir ankommen, sind wir alleine und genießen die Aussicht auf den Westerwald. Den Platz können wir übrigens auch empfehlen, wenn man nicht die Breitscheider Höhlentour komplett laufen möchte. Ein schön gestalteter Spielplatz und kürzere Spaziergang-Alternativen laden durchaus zum Besuch ein.

Rothaarsteig-Spur Breitscheider Höhlentour

Über einen geschotterten Weg laufen wir Richtung Kreisstraße, die Langenaubach und Breitscheid verbindet. Am Wanderparkplatz Wildweiberhäuschen überqueren wir diese und wandern einen Weg entlang, der von den Bäumen des Jahres gesäumt ist. Bald haben wir heraus gefunden, dass wir dem schwarzen Symbol folgen müssen (rot steht für den Rothaarsteig selbst, gelb für die Zuwege, schwarz für die Rundwege). An Koppeln und Wiesen vorbei laufen wir Richtung Breitscheid.

Wir sind nun auf dem Karst- und Höhlenlehrpfad unterwegs und erfahren mehr über unterirdische Wasserläufe, Dolinen (durch Hohlräume im Untergrund entstandene Einbrüche an der Erdoberfläche) und die Höhlen von Breitscheid – die tiefsten Höhlen Hessens und mit über 9000 Metern auch eine der längsten Deutschlands. An der Tropfsteinhöhle Herbstlabyrinth kommen wir vorbei. Schade, dass sie aktuell geschlossen ist. Auf den Bildern sieht sie sehr eindrucksvoll aus, im Netz kann man sie virtuell erkunden.

Rothaarsteig-Spur Breitscheider Höhlentour

Stattdessen steigen wir ab in die Gasseschlucht. Das sogenannte Trockental ist zurückzuführen auf einen einst oberirdischen Abfluss des heute unterirdisch verlaufenden Erdbachs. Bereits 1926 wurde die Schlucht unter Naturschutz gestellt. Rechts und links geht es steil nach oben, unten im Tal leuchtet der Hohle Lerchensporn in weiß und lila. Das Stück durch das Tal ist sehr schön. Am Benderstollen stoppen wir, um einen Blick in den Felsen zu werfen.

Die Schlucht endet an einem Schützenhaus. Dort ist auch der Erdbach wieder zu sehen. Wer über die kleine Brücke geht, sieht, wie er hier aus dem Fels heraus kommt. Für uns geht es nun aufwärts – mit Blick auf ein natürliches Amphitheater. In dem riesigen Felsen verbergen sich auch ein paar Höhlen. Wir klettern nicht am Felsen, sondern folgen dem Wanderweg auf diesen hinauf.

Oberhalb der Schlucht laufen wir nun wieder Richtung Breitscheid und durch den Ort hindurch. Hinter dem Friedhof und der Kirche führt der Weg nun in Richtung Rabenscheid. Bevor wir den Ort erreichen, geht es rechts ab in ein Naturschutzgebiet. Zwischendurch wird es wieder ein wenig mystisch: Riesige Basaltsteine liegen links neben dem Weg. Moos wächst auf den Steinen und an den Baumstämmen.

Wir erreichen das Aubachtal. Unten sucht das Wasser sich seinen Weg, rechts entdecken wir erneut spannende Felsformationen. Läuft man in die Schlucht rein, entdeckt man eine Art Durchgang. Durchlaufen ist allerdings nicht möglich – ein kleiner See hat sich hier gebildet. An einer Wegkreuzung treffen wir auf eine große steinerne Brücke. Unterhalb gibt es ein natürliches Kneipp-Becken. Im Sommer lässt es sich hier bestimmt gut erfrischen.

Für uns ist es nun nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt. Leicht aufwärts geht es nun durch den Wald. Wir kommen an einer Lichtung heraus, auf der Schafe weiden. Kurze Zeit später sind wir wieder bei den „wilden Weibern“ angekommen.

Die Karte zum Tourenverlauf findet sich auf Outdoor Active. Wer weitere Rothaarsteig-Routen entdecken möchte, wird im Kompass-Wanderführer oder im Outdoor-Wanderführer fündig. Eine Wanderkarte gibt es von Freytag-Berndt und Artaria. (Hinweis: Wer auf einen der Amazon-Links klickt und die Produkte kauft, unterstützt unseren Blog – wir erhalten eine kleine Provision).

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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