Wandern im Saarland: Weiskircher Höhen-Tour
Die knapp 19 Kilometer lange Weiskircher Höhentour begeistert uns mit wilder Natur, schmalen Pfaden und abwechslungsreichen Wegen. Dazu gibt es einige Höhenmeter zu bewältigen.
Start ist am Naturfreibad in Weiskirchen. Wir stellen unseren Bus ab, mit dem wir in der Nacht davor in einem benachbarten Ort übernachtet haben, und ziehen los. Auf der Outdoor Active-Karte, nach der wir uns richten, ist die Laufrichtung entgegen des Uhrzeigersinns eingetragen. Wir wandern allerdings mit ihm, da ab 13 Uhr Regen angesagt ist und wir die Möglichkeit haben wollen, abzukürzen. Solch eine Gelegenheit ergibt sich kurz hinter dem Schimmelkopf. Wechselt man dort auf die Traumschleife Wildnistrail Weiskirchen (dem Weg begegnen wir immer wieder), kann man sich den Behlengraben sparen und über das Herberloch zurück in den Ort laufen.
Den Wetterradar im Blick starten wir nun aber erst einmal am Naturfreibad und laufen durch das Holzbachtal. Das ist wunderschön: Der Bachlauf zieht sich schön durch den Wald. Wir passieren eine Kneippanlage und mehrere Brücken. Manchmal lädt ein einfacher Zugang zum Wasser zur Erfrischung ein. Unser Wanderweg wird zu einem schmalen Pfad, der angenehm zu laufen ist.
Am Hohen Felsen und dem gegenüberliegenden Iltisfelsen stoppen wir kurz. Infotafeln weisen darauf hin, dass die Felsen aus Taunusquarzit bestehen. Imposant ragen sie im Wald in die Höhe.
Kurz hinter den Felsen geht es steil nach oben. Der Pfad ist voller Wurzeln und Steine. Wir merken, dass hier vor kurzem noch ordentlich Wasser runter gegangen sein muss. An der Stelle kommen wir etwas aus der Puste, doch es macht großen Spaß hier entlang zu wandern.
Oben angekommen geht es über den alten Grenzweg zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz entlang. Die rund fünf Kilometer bis zum Schimmelkopf gehen leicht bergan, sind aber leicht zu laufen. Wir kommen schnell vorwärts, entdecken schließlich auch ein paar Windräder und legen ein Stückchen auf einen Wind-Infoweg zurück. Schließlich passieren wir das etwas unscheinbare Schild, dass auf den 694,8 Meter hohen Schimmelkopf hinweist. Der Schimmelkopf gehört zu den höchsten Erhebungen des Saarlandes – übrigens neben dem Dolberg, an dem wir auch schon unterwegs waren.
Kurz hinter dem Schimmelkopf wechseln wir auf einen schmalen Pfad. Bald schon laufen wir über schmale Wege, die durch Farnfelder oder an kleinen Buchen vorbei gehen. Dann kommt ein Holhweg, der auch ein gewisses Etwas hat. Sehr abwechslungsreich.
Da der Wetterradar den Start des Regens später als ursprünglich angekündigt ansagt und die Sonne scheint, beschließen wir, die Abkürzung sein zu lassen. Wir kommen gut voran und so hoffen wir darauf, bei dieser Wanderung vom Regen verschont zu bleiben.
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Schließlich lassen wir den breiteren Weg wieder hinter uns und folgen der Ausschilderung des Saar-Hünsrück-Steigs. Der schmale Pfad führt in das Naturschutzgebiet Wahnbachtal. Wir laufen am Bach entlang, queren ihn über eine Brücke und kommen zu einem wunderschönen Picknickplatz, an dem wir auch rasten. Hier ist es einfach nur schön.
Durch ein wunderschönes Tal laufen wir nun Richtung Behlengraben. Noch einmal queren wir den Fluss über eine Holzbrücke, dann geht es steil bergauf. Links von uns liegt der Behlengraben. Die Schlucht stammt aus der Eiszeit und dient als natürlicher Lauf für Regen, der vom Schimmelkopf herabfließt. Ehrlich gesagt finden wir den Graben nicht so spektakulär wie das vorausgegangene Tal.
Wir passieren die Schlucht über eine Brücke und steigen erneut ab. Eigentlich wollten wir nun an den alten Steinbrücken entlang laufen zum Herberloch. Doch es donnert und der Himmel hat sich zugezogen. Wir nehmen den direkten Weg zurück zum Parkplatz. Ein Gewitter war nicht vorhergesagt gewesen und bei solch einem wollen wir nicht im Wald unterwegs sein. Wir folgen nun also der Ausschilderung zum Campingplatz Weiskirchen. Der Regen setzt schnell und heftig ein, weiteres Gedonnere bleibt Gottseidank aus.
Über asphaltiere Straßen und schmale Pfade kommen wir nach knapp vier Stunden schließlich wieder am Parkplatz an. Auf die Umgebung haben wir die letzten Kilometer nicht mehr wirklich geachtet – eher darauf, nicht auszurutschen. Wir sind pitschnass. In den Schuhen läuft das Wasser. Wie gut, dass wir mit dem Bus unterwegs sind: Ein Handtuch und trockene Klamotten sowie Schuhe warten im Inneren.
Am Ende sind wir 17,5 Kilometer gelaufen und haben rund 500 Höhenmeter bewältigt. Die Tour können wir auf jeden Fall empfehlen. Sie führt über schöne Wanderwege und einsame, Naturbelassende Pfade, vorbei an schönen Bachläufen und viel Grün.
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