Wandern im Saarland: Von Güdingen nach Saarbrücken
Zu Fuß

Wandern im Saarland: Von Güdingen nach Saarbrücken

Bei unserem Saarland-Wochenende steht städtisches Wandern an: Vom Saarbrücker Stadtteil Güdingen geht es in die Hauptstadt des kleinen Bundeslandes. Wir sind überrascht: Es ist ganz schön grün. In Saarbrücken selbst gibt es Kunst und Kultur sowie Gastro zu erleben.

Unsere lieben Freunde wohnen in Güdingen. Nach einen ausgiebigen Frühstück die Frage: Was machen wir heute? Da Jule tatsächlich noch nie richtig in Saarbrücken gewesen ist, beschließen wir, in die Stadt zu laufen. An der Saar entlang führt ein geteerter Weg in die saarländische Hauptstadt.

Werbung


Erster Stopp ist die Schleuse in Güdingen. Wie man auf diversen Seiten im Netz, darunter im Binnerschiffer-Forum, nachlesen kann, wurde die Schleuse zwischen 1806 und 1813 errichtet und in den folgenden Jahren immer wieder erneuert und erweitert. Sie diente dazu, Kohle zu transportieren. Die Grenze zu Frankreich ist nicht fern.

Weiter geht es direkt an der Saar. Es ist richtig grün, ab und an sieht man Industrieanlagen. Doch wir sind überrascht, wie Naturnah es hier ist. Immer wieder laufen wir unter Brücken entlang – mal sind es Eisenbrücken, mal mächtige Betonwerke. Oft sind sie mit Graffiti versehen.

Am Heizkraftwerk wechseln wir die Saar-Seite. Wir laufen an Ruderclubs vorbei – zwischendrin sind wir bereits ein paar Wassersportlern begegnet. Schließlich geht es in die Parkanlage Am Staden, die laut unseren Freunden bei bestem Wetter Treffpunkt der Saarbrücker ist. Wir können uns gut vorstellen, wie hier bei Sonnenschein die Wiese bevölkert ist. Spielplätze und der Ulanen-Pavillion sehen auch einladend aus.

Werbung


Unter der Bismarckbrücke hindurch führt der Weg nun in den Park am Theater. Hier gehen wir die Treppen nach oben, um uns das Staatstheater anzuschauen. Über die “Alte Brücke” wechseln wir die Saar-Seite. Das Schloss samt Schlosskirche und Schlossplatz ist unser nächster Stopp.

Von hier oben gibt es einen tollen Blick auf die Stadt, die Saar und den Landtag. Dank unserer lieben Stadtführung erfahren wir auch, wo welche Tatort-Szene gedreht wurde. Überhaupt: Stadtrundgänge mit Einheimischen sind sowie die besten, weil man so viele Geschichten erfährt. Unterhalb des Schlosses befindet sich ein Kräutergarten, dahinter kann man ein riesiges Urba-Art-Bild von der Künstlerin MadC erkennen. Empfehlenswert ist wohl auch das Historische Museum Saar, das wir bei unserem Besuch allerdings auslassen. Stattdessen gehen wir durch das Schloss hindurch und treten auf den Schlossplatz. Der Blick auf die Kombination aus alt und modern hat was.

Über die Schloßstraße und am Nanteser Platz vorbei laufen wir nun zur Ludwigskirche. Rund um den imposanten Platz haben sich Konsulate, Kirchenämter und die Staatskanzlei angesiedelt. An den Engelsflügeln wird noch das Standard-Touristenfoto gemacht, dann gehen wir an der schön gemachten Stengel-Anlage vorbei Richtung Innenstadt.

Wir passieren die Saarbrücker Zeitung und erneut die Saar, dieses Mal über die Luisenbrücke. Über die Berliner Promenade lässt es sich nun entspannt oberhalb der Saar entlang schlendern. Diverse Eiscafés laden zum Verweilen ein. Am Ende der Promenade kommen wir am Rabbiner-Rülf-Platz heraus. Hier stehen 40 bronzene Baumstämme, die an die während der NS-Zeit ermordeten saarländischen Juden erinnern soll. Der “Wald” wurde vom Darmstädter Bildhauer Ariel Auslender und Fabian Luttropp umgesetzt. Jeder Baumstamm klingt auch ein wenig anders, wenn man darauf trommelt.

Über die Bahnhofstraße steuern wir nun den St. Johanner Markplatz an. Samstag ist Markttag und so stehen hier noch ein paar Marktstände. Am Marktbrunnen gibt es für uns eine verdiente Erfrischung. Wir lassen uns im Außenbereich der Gastro nieder.

Nach dem Erfrischungs-Stopp machen wir uns auf den Weg zur Saarbahn-Haltestelle. Nach rund zehn Kilometern wollen wir mit der Bahn zurück nach Güdingen fahren. Dabei wartet noch ein kleines Abenteuer: Nicht alle aus unserer Wandergruppe kommen rechtzeitig aus der Bahn heraus. So steht die eine Hälfte am Bahnsteig, die andere Schulterzuckend weiter in der Bahn. Erst in Bübingen stoppt die Saarbahn wieder und so werden wir dort vom privaten Auto-Shuttle eingesammelt. Schade, dass die Bahnen hier nicht regelmäßiger fahren.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert