Wandern im Westerwald: Feuerschleife bei Bad Marienberg
Zu Fuß

Wandern im Westerwald: Feuerschleife bei Bad Marienberg

Auf der Feuerschleife bei Bad Marienberg gehen wir auf Basalt-Erkundungstour. Wir passieren den Kleinen und Großen Wolfstein, kommen am Basaltpark vorbei, wandern durch den Wald, über Wiesen, Felder, an Bachläufen entlang und durch Ortschaften.

Orientiert haben wir uns beim Wandern bei einer Tour, die wir auf Outdoor Active entdeckt haben. Startpunkt dafür ist am Erlebnisbad, an dem auch der Wohnmobilstellplatz ist, auf dem wir in der Nacht zuvor gestanden haben. Da wir dort mit dem Bus aber nicht über Tag stehen wollen, steigen wir beim Kletterpark/Wildpark ein. Dort befindet sich ein größerer Parkplatz. Da die Tour nicht ausgeschildert ist und wir so ins Laufen und Quatschen vertieft waren, dass wir nicht immer auf die Karte geschaut haben, sind wir immer mal wieder von dem hier angegebenen Weg abgedriftet, waren beispielsweise auch in Stangenrod und sind von dort aus nach Unnau gelaufen. Es bietet sich also an, die Karte immer wieder in den Blick zu nehmen.

Los geht es am Parkplatz an der Steig-Alm. Die ersten Familien stehen am Kletterpark an. Bei unserer Rückkehr wird Trubel auf dem schön angelegten Spielplatz sein. Auch die Steig-Alm ist dann geöffnet und sorgt für das entsprechende Gastro-Angebot. Der Eintritt zum dahinter liegenden Wildpark ist übrigens frei, genauso auch der Aufstieg zum 18 Meter hohen Hedwigsturm.

Kaum haben wir den Kletterpark hinter uns gelassen, wird es ruhiger. Wir steuern zuerst den Kleinen Wolfstein an. Die Wolfsteine sind eine Basaltsteinformation. Auf Infotafeln lesen wir, dass eine Sage erzählt, der Teufel habe sich eine Treppe in den Himmel bauen wollen. Doch dabei riss ein Strick und die herabfallenden Basaltsteine landeten als Steinhaufen im Wald. Egal, ob verunglückte Teufelstreppe, frühere keltische Kultstätte oder Naturdenkmal: Kleiner und Großer Wolfstein sind einen Besuch wert. Vor etwa 25 Millionen Jahren sind die Felsformationen entstanden.

Neben dem Kleinen Wolfstein gibt es eine Waldkirche, die schön angelegt ist. Kurze Zeit später sind wir am Großen Wolfstein und tauchen von da aus in ein schönes Waldstück ein, unterbrochen von einem kurzen Wiesenweg. Gemerkt hatten wir uns, dass wir dem Westerwaldsteig folgen. Ins Gespräch vertieft folgen wir den Zeichen – und verpassen den Abzweig Richtung Unnau. Also laufen wir weiter unterhalb des Ziest nach Stangenrod und von dort aus an der Straße entlang nach Unnau.

Von Unnau aus müssen wir ein Stückchen an der Landstraße entlang. Erst dann geht es rechts ab in die Felder und Wiesen. Wir sind seit Unnau wieder auf dem Ursprungsweg – hier verläuft übrigens auch der E1. Die kurzen Etappen hier und kurze Zeit später an der Straße entlang sind nicht so prickelnd, dafür ist es durch die Felder und an den Wiesen mit Kühen vorbei sehr schön. Uns erinnert der eine Blick tatsächlich ein wenig ans Allgäu.

Wir passieren den Struthof, laut eigener Aussage die älteste Brennerei des Westerwaldes. Zu Nicht-Corona-Zeiten gab es wohl auch die Möglichkeit das Gebrannte zu Probieren. Eine Hütte lädt zumindest dazu ein. Wir müssen hier nun wieder ein Stück an der Straße entlang. Schließlich passieren wir wieder zwei landwirtschaftliche Betriebe – den Talhof und den Birkenhof. Oberhalb der Bahngleise geht es nach Erbach rein.

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Kurze Zeit später sind wir wieder im Wald. Unterhalb des Berges Hähn laufen wir erneut Richtung Westerwaldsteig. Schließlich sehen wir ein Viadukt mitten im Wald. Nicht weit entfernt rauscht die Nister. Unterhalb der Brücke wird der Weg schmaler. Wir laufen recht steil nach oben und kommen auf einen asphaltierten Weg. „Achtung Radweg kreuzt“ ist hier zu lesen. Wir lassen uns auf der Bank nieder und machen Rast. Zeit für die Salami-Reste von unserem Vogesen-Trip. Erst dann erkunden wir die alte Bahntrasse von oben, denn auf die Brücke darf man rauf. Mit den vielen Gleisschottersteinen und der Aussicht macht es richtig Spaß zu fotografieren.

Unterhalb von Hardt laufen wir Richtung Langenbach. Vorbei an einem Angelteich und einer Schutzhütte erreichen wir den wunderschönen Bachlauf der Schwarzen Niester. Immer wieder kommen wir direkt an das Ufer ran – einfach nur idyllisch.

Schließlich erreichen wir Bad Marienberg. In der Kurstadt lässt sich allerlei erleben und entdecken. So gibt es eine Minigolfanlage, einen Apothekergarten mit seltenen Kräutern und einen Barfusspfad, dazu ein vielfältiges gastronomisches Angebot. Wir laufen durch den Kurpark, in dem es auch ein Kneipp-Becken gibt, und über Marktplatz und Einkaufsstraße Richtung Basaltpark.

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In dem Freilichtmuseum (Eintritt frei) erfahren wir auf Infotafeln mehr über die Vulkanaktivitäten im Westerwald vor rund 25 Millionen Jahren, über die Geschichte des Basaltabbaus, die Geologie und die Tiere, die sich im rekultivierten Steinbruch niedergelassen haben. Angeblich soll man hier auch den Eisvogel entdecken können. Wir sehen zwei Reiher auf einem Felsen mitten im grün funkelnden Wasser.

Interessant sind auch die alten Gefährte und Loren anzuschauen. Im hinteren Bereich geht es steil aufwärts Richtung Wildparkhotel. So kommen wir schließlich nach vier Stunden und 19,5 Kilometern sowie 425 Höhenmetern wieder am Ausgangspunkt an.

Die Feuerschleife hat einige Passagen, die wie im Flug vergehen, weil sie so schön zu laufen sind. Zwischendrin empfinden wir Etappen an der Straße entlang oder über asphaltierte Wege als eher anstrengend – weil wir auf den Verkehr achten müssen oder weil die Sonne knallt und die Hitze sich am Boden reflektiert. Doch der schöne Bachlauf und die Basaltformationen machen dies wieder wett.

Wer nicht die 19,5 Kilometer laufen möchte, kann alternativ auf dieser 7,5 Kilometer-Tour die Wolfsteine und den Basaltpark entdecken. Auch lohnt sich ein Ausflug nach Bad Marienberg, um Kletterpark, Wildpark und Basaltpark ohne Wanderung zu besichtigen.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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