Übernachten auf dem E5: Berggasthof Hermine in Madau
Der Berggasthof Hermine auf 1308 Metern ist eine urige, einfache Unterkunft in den Lechtaler Alpen in Österreich. Madau selbst besteht nur aus ein paar wenigen Häusern. Wie auf der Webseite der Unterkunft nachzulesen ist, war Madau einst eine stolze Bergsiedlung mit rund 60 Einwohnern im 18. Jahrhundert. Heute ist nur der Wirt des Berggasthauses als einziger Madau-Einwohner gemeldet.
Als wir ankommen nach unserer ersten E5-Etappe von Oberstdorf/Spielmannsau startend, werden wir in der Gaststube begrüßt. Erst einmal dürfen wir auswählen, was wir später essen möchten. Dann gibt es die Zimmernummer und den Hinweis, Stöcke und Wanderschuhe unten auszuziehen. Tatsächlich gibt es einen Schuhwärmer/-trockner. Perfekt für die nassen Schuhe.
Als wir Zimmer zehn betreten, wundern wir uns, dass die Betten nicht bezogen sind, auch keine Bettdecken da sind. Lediglich Handtücher liegen bereit. Da eine heiße Dusche und trockene Klamotten sehr verlockend sind, beschließen wir später nachzufragen. Jule findet im Schrank im Flur Spannbettlaken – das reicht fürs Erste, um Sachen und sich selbst auf dem Bett abzulegen.
Nach der heißen Dusche verwandelt sich das Zimmer zum Trockenraum. Überall hängen nasse Klamotten, liegen feucht gewordene Gegenstände aus dem Rucksack. Wir gehen runter und hören bei der Getränkebestellung: „Wie? Zimmer zehn? Das ist doch gar nicht hergerichtet!“ Wie sich herausstellt, haben wir das falsche Zimmer zugewiesen bekommen. Zum Ende der Saison werden einzelne Zimmer schon Grundgereinigt. Wir ziehen also schnell um in Zimmer 16 und verwandeln auch dieses ratzefatze in einen Trockenraum. Schnell noch die Heizung angeschaltet und wieder runter in den Essensraum. Dort warten zwei Haselnussschnaps als Entschuldigung auf uns.
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Bald schon kommt das Essen: Flädlesuppe, Schnitzel mit Pommes bzw. Leberkäse mit Eiern und Bratkartoffeln, Schoko-Eis auf einer Waffel zum Nachtisch. Wir sind gut gesättigt. Im Hintergrund läuft übrigens FFH und wir müssen sehr schmunzeln, als wir Werbung für einen Wiesbadener Supermarkt hören.
Das Frühstück am nächsten Morgen ist umfangreich: mehrere Sorten Brot, deftiger und süßer Belag, Obst, Joghurt, Müsli, dazu Kaffee und Tee. Die Nacht war leider unruhig. Ständig knarzte das Bett oder der Holzboden im Flur, wenn jemand der wenigen anderen Gäste auf die Etagen-Toilette musste. Dazu ein zu kurzes Bett für Lukas.
Essenstechnisch gehts auf dem Berggasthof Hermine deftig und gut bürgerlich zu. Ein vegetarisches Essen stand zur Auswahl. Die Portionen sind groß – ausgelegt für hungrige Wanderer. Die Zimmer sind für eine Nacht auf dem E5 völlig ausreichend. Die Dusche und ein Waschbecken im Zimmer sind modern, die Toilette befindet sich auf dem Gang.
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