Unterwegs in Belgien: Tervuren
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Unterwegs in Belgien: Tervuren

Wir starten am Abend zu Hause Richtung Belgien. Wie weit wir kommen – wir werden sehen. So landen wir zufällig in Tervuren, östlich von Brüssel gelegen. Da wir am späten Abend ankommen, fahren wir direkt den angedachten Stellplatz an (Details auf Nachfrage) und verbringen eine ruhige Nacht am Rande des Arboretum, einer 100 Hektar großen Fläche, auf der 460 verschiedene Baumarten der nördlichen gemäßigten Zonen und der Anden wachsen. Hier allein könnte man schon einen ganzen Tag verbringen.

Unterwegs in Belgien: Tervuren

Am nächsten Morgen zieht es uns zur Schlossanlage. Tatsächlich ist Tervuren historisch interessant. Angeblich soll hier der heilige Hubertus von Lüttich gestorben sein. In den 1940ern und 1950er Jahren zog es viele Künstler in die Gegend. Bis 1959 war Tervuren Endstation einer elektrisch betriebenen Eisenbahn. Heute fährt eine Straßenbahn entlang der „Tervurenlaan“, eine der längsten Alleen Europas, die Brüssel mit Tervuren verbindet. In Tervuren leben viele EU-Mitarbeiter und Diplomaten. So gibt es neben Backsteinhäuschen auch einige Villen zu entdecken.

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Wir parken unseren Bus am Ende der „Tervurenlaan“ und erkunden zu Fuß den Schlosspark mit trauriger Geschichte. König Leopold II hatte 1885 auf der Kongo-Konferenz in Berlin erreicht, dass ihm das Gebiet des Kongos zugesprochen wird. Um die Belgier vom Nutzen seiner Aktivitäten im Kongo zu überzeugen und zur Geldeinnahme errichtete Leopold II im Park von Tervuren kongolesische Dörfer und stellte dort regelrecht in einer „Völkerschau“ die Menschen aus. Verbunden mit der Weltausstellung besuchten die Schau laut Wikipedia 1,2 Millionen Menschen. Die Geschichte ist einfach nur traurig, wenn man sich intensiver mit dem Kolonialismus beschäftigt, merkt man allerdings leider, dass es diese „Völkerschauen“ beispielsweise auch in Berlin und Hamburg gab.

Ein Denkmal und Infotafeln erinnern im Schlosspark an die Geschichte. Auf dem Gelände befindet sich auch ein Afrika-Museum. Nach dem Spaziergang durch die weitläufige Parkanlage mit Gebäuden, Denkmälern, Wasserstellen und Brücken zieht es uns zur Hubertuskapelle am Rande des Schlossparks. Dann laufen wir weiter in das Zentrum von Tervuren mit der „Sint-Jan Evangelist kerk“ und Markplatz.

Langsam laufen wir wieder zurück zu unserem Bus und fahren weiter Richtung Meer.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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