Unterwegs in Frankreich: Verdon-Schlucht
Zu Fuß

Wandern in der Provence: Sentier du Lézard (Verdon-Schlucht)

In der Verdon-Schlucht gibt es verschiedenste Wandermöglichkeiten. Wir entscheiden uns, am Point Sublime in den Canyon abzusteigen und dann der auf Outdoor Active angegebenen Route des Sentier du Lézard zu folgen.

Am Point Sublime kann man gut den Bus abstellen und zuerst vom Aussichtspunkt aus die tolle Sicht in die Schlucht rein genießen.

Dann geht es nach unten. Schilder zeigen zumindest an ein paar wenigen Stellen den Weg. Wir sind zusätzlich mit der Karte von Outdoor Active unterwegs – auch wenn erkennbar ist, dass bei der Aufzeichnung das GPS-Signal wohl nicht mehr so richtig angekommen ist. Erst einmal geht es abwärts. Wir folgen einem schmalen Pfad durch Büsche und Bäume. Auch geht es an tollen Felsen vorbei.

Raus kommen wir an der Straße, die hier endet. Ja, man könnte bis hierhin auch mit dem Auto/Bus fahren und hat es dann nicht mehr weit, um an den Verdon-Fluss zu kommen. Doch man würde definitiv den schönen Pfad verpassen.

Werbung


Wir steigen ab über einige Treppen und gehen über eine Brücke. Es wird kälter, die Sonne ist weg und zwischen den Felsen hat sich die Kälte angestaut. Tatsächlich kann man noch einige Eiszapfen an den Felswänden entdecken. Viele Hinweisschilder warnen vor plötzlich aufkommenden Sturzfluten. Wir wagen uns dennoch an das Wasser ran und staunen über die senkrechten Wände und das blaue Wasser.

Wer weiter geht, kommt an eine Treppe. Über die kommen wir zum Eingang in den Tunnel du Baou. In den Felsen wurde hier ein rund 700 Meter langer Schacht gebohrt, wohl – wenn wir die Infoschilder richtig übersetzen – für ein ursprünglich geplantes Wasserkraftwerk. Tritt man ein in den Tunnel sieht man zu Beginn noch ein Licht – am Ende des Tunnels, wie wir denken. Doch falsch gedacht: Es ist eine Art Balkon. Vom Austritt aus blickt man auf den Fluss.

Wir schreiten weiter in das dunkle Loch hinein. Anders kann man es nicht beschreiben: Es ist stockduster – ohne Taschenlampe sieht man nichts beim Laufen über den Felsboden. An manchen Stellen tropft das Wasser, es sind Pfützen auf dem Boden.

Werbung


Der zweite Teil des Tunnels ist wirklich spooky, denn das Ende ist nicht zu erkennen. Wir stürzen uns quasi in das Schwarz – und hoffen, bald auf der anderen Seite herauszukommen. Eine kurze Unterbrechung – zum Luftholen, dann geht es in das nächste Tunnelstück.

Nach 700 Metern sind wir – endlich – auf der anderen Seite herausgekommen. Man könnte den Weg nun auf dem GR4 fortsetzen und würde dann irgendwann in Palud-sur-Verdon ankommen. Doch die Wanderung ist für uns heute zu lange, abseits davon, dass wir dann schauen müssten, wie wir zum Bus zurückkommen. Wir drehen also um, was heißt, noch einmal durch den Tunnel zu müssen.

Schließlich machen wir uns wieder auf den Aufstieg zum Point Sublime. Sobald wir aus der Schlucht draußen sind, erreicht uns wieder auch direkt die Sonne. Es ist warm geworden und wir können Thermostrumpfhosen und Fleece ausziehen. Im T-Shirt geht es wieder nach oben. Auch wenn der Tunnel etwas unheimlich ist, so war das auf jeden Fall eine abenteuerliche Runde.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

2 Comments

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert