Unterwegs in Albanien: Osum-Canyon
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Unterwegs in Albanien: Osum-Canyon

Unser nächstes Ziel nach Berat ist der Kanionet e Osumit – der Osumi-Canyon. Doch um dorthin zu kommen, heißt es erst einmal rund 50 Kilometer in den Süden zu fahren. Die Straßen sind okay, aber sehr kurvig. Wir passieren dabei eine interessante Stadt und schon einmal unseren Stellplatz für die Nacht am Weingut Nurellari.

Zuerst kommen wir durch Polican, die „Geisterstadt“ Albaniens. Lange wurde hier in unterirdischen Anlagen Waffen produziert. Nur wer dort arbeitete, durfte in die Stadt, sonst war die abgeriegelt. Wie man in der Womo-Reihe zu Albanien nachlesen kann, wurden die Munitionsdepots nach dem Ende des Kalten Krieges zum Problem. Die NATO investierte Millionen, um diese zu zerstören, doch man geht davon aus, dass vieles illegal nach Afghanistan ging.

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Hinter Corovoda erreichen wir den Osumi-Canyon. An der insgesamt 16 Kilometer langen Schlucht gibt es ein paar Aussichtspunkte, die jeweils einen ganz eigenen Blick auf die steilen Felsen und das tiefe Flussbett liefern. Auf Bildern hatten wir türkisfarbenes Wasser gesehen, bei unserem Besuch ist es sehr braun. Wir denken, das liegt an den vielen Regenfällen der letzten Wochen.

Direkt zu Beginn der Schlucht kommt ein Schotterparkplatz mit Aussichtsplattform, an der man wohl auch nachts stehen kann. Uns gefällt sie nicht so gut, daher fahren wir weiter. Nach zwei weiteren Kilometern fahren wir an der Bektashi-Tekke vorbei, die hübsch anzusehen ist. Wir stoppen schließlich an dem nächsten Haltepunkt, an dem es das Bride`s Hole zu besichtigen gibt.

Laut Legende sollte ein Mädchen gegen ihren Willen verheiratet werden. Die Frau betete Gott an, dass sich die Feldwände öffnen würden, um sie vor der Hochzeit zu retten. Beim Brautzug durchs Dorf öffnete sich, so die Legende, ein Hohlraum, die Braut sprang vom Pferd und verschwand in dem Loch.

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Beim nächsten Aussichtspunkt geht es von der Straße aus runter an das Flussufer. Das bietet eine ganz andere Sicht auf den Canyon. An der Felswand führt ein kleiner Weg über die Steine in den Canyon rein. Man kommt hier zu einer abenteuerlichen Holzbrücke, von der aus man etwas besser in die nächste Schlucht-Biegung schauen kann.

Hier am Flussufer könnte man übrigens auch gut stehen. Der Premium-Platz ist allerdings leider schon belegt. So fahren wir weiter bis zum Ende der Asphaltstraße. Dort gibt es wieder einen Parkplatz, auf dem man nächtigen könnte, und von dem aus man quasi von hinten in die Schlucht schauen kann.

Von hier aus nach Permet, wo sich in der Nähe ein paar Theramquellen befinden, ist eigentlich nicht weit. Doch die Straße dorthin ist in einem schlechten Zustand. Dazu fängt es an zu regnen. Uns kommen ein paar Offroader entgehen, die davon abraten die Strecke zu fahren – erst recht nicht bei Regen. Wir nehmen den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind, und stehen über Nacht an einem Weingut.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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