Unterwegs in Albanien: Syri i Kaltër
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Unterwegs in Albanien: Syri i Kaltër 

Die Karstquelle Syri i Kaltër ist ein wunderschöner Naturort, wenn auch etwas überlaufen. Viele Albaner besuchen das „Blaue Auge“ – zu kommunistischen Zeiten durfte das nur die Parteielite. Wir sind am Vormittag gegen 10 Uhr bereits da. Anders, als noch in manch einem Reiseführer beschrieben, ist der – mittlerweile Gebührenpflichtige – Parkplatz direkt an der Straße gelegen. Zwei Reisebusse sind bereits da, der Parkplatz halb gefüllt. Wir sind gespannt, wie es wird, sind wir Albanien bisher oft einsamer gewöhnt.

Wer mit einem Touranbieter unterwegs ist, scheint in Minibussen noch 500 Meter weiter fahren zu dürfen. Auch Motorradfahrer dürfen bis zur Schranke am Damm des Liqeni i Bistrices fahren und hier ihr Gefährt abstellen. Für alle gilt: An der Schranke wird der Eintritt von 200 Leki gezahlt. In einigen Berichten hatten wir gelesen, dass man bis vor kurzem wohl noch bis fast an die Queller anfahren durfte. Der Weg von etwa zwei Kilometer stört uns nicht, interessant hätten wir aber gefunden, dort übernachten zu können und morgens ohne viel Publikumsverkehr die Karstquelle zu entdecken.

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So sind wir nun also mit einer Gruppe Jugendlicher zur Karstquelle unterwegs. Über einen gepflasterten Weg geht es über den Damm. Lautes Quaken ist zu vernehmen.

Kurze Zeit später befindet sich rechts von der Straße eine verlassene Forellenzucht. „Albaner mögen lieber Fische aus dem Meer“, hören wir später einen Reiseführer. Wir laufen weiter die recht monotone und leicht hügelige Straße entlang, bis wir zu einem Toilettenhäuschen kommen. Von dort geht es über einen Steg ins Dickicht rein. Ein schmaler Pfad führt hier zur Quelle.

Und dann liegt plötzlich ein bezaubernder Ort vor uns: Türkisfarben schillert das Wasser, umrandet von unzähligen Grüntönen. Aus der wasserreichsten Quelle des Landes sprudeln pro Sekunde etwa sechs Kubikmeter Wasser hervor. Bisher ist noch nicht vollständig erforscht, wie tief die Quelle ist und wie das unterirdische Wassersystem verläuft.

Manch einer springt am gegenüber liegenden Ufer ins Nass. Die zwölf Grad Wassertemperatur sind sicherlich erfrischend, läuft uns doch auch ein wenig der Schweiß vom Laufen. An der Quelle selbst befindet sich ein Infopavillion und Albanien-Werbung – irgendwie witzig.

Auf gleichem Weg geht es wieder zurück. Wer nicht laufen möchte, kann sich bereits am Parkplatz einen Elektro-Roller mieten. Einkehren kann man gleich an mehreren Orten. Kurz vor der Quelle finden sind ein par Restaurants. An der Schranke lädt ein Café zum Verweilen ein. Am Parkplatz steht ein Bus mit deutscher Vergangenheit, der ebenfalls ein paar Snacks anbietet.

Am Parkplatz ist übrigens eine hübsche Kirche. Ein kurzer Blick lohnt, bevor die Reise nach Butrint weitergeht.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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