Roadtrip Nordkap: In zwei Tagen nach Finnland
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Roadtrip Nordkap: In zwei Tagen nach Finnland

Einige Kilometer haben wir vor uns – wir wollen ans Nordkap, sofern unser Bus das auch möchte. Die ersten beiden Tage wollen wir Strecke machen. Los geht es früh am Donnerstagmorgen. Den Bus haben wir die vergangenen Tage bereits gepackt und ihm mit Putzen, einem neuen Autoradio, kleineren Reparaturen und diversen Checks gepflegt. Endlich kann unser nächstes Abenteuer beginnen.

Gut kommen wir die erste Etappe zur Fähre nach Puttgarden los. Großzügig hatten wir geplant, um nicht in Stress verfallen zu müssen. Eine Fähre für 16.45 Uhr ist gebucht – mit Frühbucherrabatt, was es um einiges günstiger macht. Gelesen haben wir vorab in Foren, dass die Chance besteht, auch auf eine frühere zu kommen, sofern man früher da ist. 

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Um 14.30 Uhr erreichen wir Puttgarden. Bereits über die Brücke nach Fehmarn kommt Urlaubsgefühl auf. Meer und Küste, das sorgt einfach für entsprechende Atmosphäre. Am Fährterminal kommen wir mit unserer Buchung im Self-Checkin problemlos rein und werden gebeten, uns in Reihe zehn anzustellen. Auf die nächste Fähre kommen wir nicht mehr drauf, aber um 15 Uhr dürfen wir auffahren und kurz danach schon schippern wir los. Während der Fahrt müssen wir den Bus verlassen. Wir überbrücken die Zeit mit einem späten Mittagessen und einem Gang durch den Shop. Das Schiff schwankt ganz schön und so gilt es beim Bummeln das Gleichgewicht zu halten. 

Eine knappe Stunde später legen wir in Rødby an und setzen unsere Fahrt durch Dänemark fort. Da wir sehr gut in der Zeit sind, wollen wir noch bis nach Schweden kommen. Die Øeresundbrücke haben wir ebenfalls vorab online gebucht – auch das gibt etwas Rabatt. Zwar kommen wir nicht problemlos durch die Schranke durch, scheinbar wird unser Nummernschild nicht richtig erkannt. Doch mit Betätigen des Hilfe-Knopfes wird uns schnell geholfen und die Fahrt kann weiter gehen. 

Um 18.30 Uhr erreichen wir Landkrona nördlich von Malmö. Direkt an der Zitadelle gibt es einen Parkplatz, auf dem wir unterkommen. Nach über zwölf Stunden Fahrt genießen wir es, uns nun noch etwas die Beine zu vertreten. Als erstes zieht es uns ans Wasser, denn direkt hinter unserem Bus-Stellplatz ist ein Damm, dahinter das Meer. Wir laufen auf dem Deich entlang und lassen uns durchpusten. Wäre es wärmer und nicht so windig, könnte man hier am Strand ins Wasser springen. 

Wir besuchen außerdem die Zitadelle, die von einem Wassergraben umgeben ist. Das Gebäude ist wirklich nett anzuschauen. 1559 wurde die Zitadelle von Christian III gebaut. Nach Jahren der Konflikte zwischen Dänemark und Schweden wurde zwischen 1667 und 1675 die Zitadelle moderniesiert, wie wir auf einer der vielen Infotafeln nachlesen können. Dort lernen wir auch, dass Landkrona einer der wichtigsten schwedischen Städte war. Kein Wunder also, dass wir in Strandnähe auch Bunker und Panzersperren finden. So wurde aus der Zitadelle wohl auch eine der größten Gebäude dieser Art im nördlichen Europa.

Heute befinden sich in der Zitadelle einige Ateliers. Im Außenbereich ist ein Café und eine alternastive Bar, zwei kleine Gärten wurden angelegt und eine Toilettenanlage ist von acht bis acht Uhr geöffnet. Nach unserem Spaziergang genießen wir ein Kaltgetränk am Wasser, essen und verschwinden dann im Bett. Der Tag hat sehr früh begonnen. 

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Die Nacht ist sehr ruhig. Am nächsten Morgen brechen wir nach kurzem Frühstück auf. Ziel des heutigen Tages ist Stockholm und die Fähre nach Turku (Finnland). Am Rastplatz Gyllene Uttern verbringen wir unsere Mittagspause mit Blick auf den Vätternsee. Um halb vier erreichen wir bereits Stockholm und stellen unseren Bus am Fähranleger direkt am Fotografie-Museum ab. Wir haben echt Glück, dass wir dort einen der wenigen Plätze ergattern. So bleibt noch Zeit für einen Spaziergang in die Stadt. In etwa 20 Minuten sind wir in der Altstadt, schlendern durch die Gassen, darunter auch durch die engste Gasse Stockholms. Wir besichtigen das Schloss und erleben einen Wachwechsel mit. Am Nobelpreis-Museum und der deutschen Kirche legen wir ebenfalls einen Stopp ein, bevor es gemütlich wieder zurück zum Bus geht.

Dort reihen wir uns direkt in die Schlange am Check-In ein und sind damit der vierte Wagen in der Schlange. Bereits um 17 Uhr werden die Schalter besetzt und wir werden nach Überprüfung unserer Buchung, unserer Pässe und der Autopapiere reingelassen. Die netten Einweiser drinnen beordern uns dort auf ganz nach vorne in der Schlange. So können wir die nächste Stunde gemütlich beim Abendessen das Treiben beobachten und sehen, wie das Schiff anlegt. 

Offiziell beginnt der Check-In erst um 18.15 Uhr. Uns hat das frühere Ankommen ermöglicht, als einer der ersten dann tatsächlich auf die Fähre drauf zu fahren (direkt nach den Fahrrädern und mobilitätseingeschränkten Personen). Keine nervige Warterei in der Schlange, kein langsames Tuckern, das unserem Bus ja oft nicht so gut tut. In die Kabine können wir an Bord zwar noch nicht, aber viel Gepäck haben wir für die eine Nacht ja sowieso nicht dabei. So bekommen wir auf dem Sonnendeck einen Platz in der ersten Reihe, blicken auf Stockholm und das Beladen der Fähre. Sogar die Sonne kommt raus und wir gönnen und Aperol Spritz und ein Bier. 

Nach dem Ablegen der Fähre und dem Bezug der Kabine erkunden wir noch ein wenig das Schiff und genießen die Aussicht auf die Schären und Küstenlandschaft Schwedens. 

Erneut geht es früh ins Bett, denn mit der Überfahrt nach Finnland verlieren wir eine Stunde aufgrund der Zeitverschiebung. Dazu müssen wir um 6.30 Uhr die Kabine verlassen, da ab dann diese gereinigt werden. Also früh aufstehen, duschen, zusammen packen und wieder ab aufs Sonnendeck.

So schippern wir entspannt Turku entgegen – und erreichen Finnland. Um 7.30 Uhr finnischer Zeit kommen wir in Turku an. Tatsächlich geht es recht fix, dass wir von der Fähre wieder runter kommen. Lediglich beim Rausfahren aus dem Hafen gibt es etwas Stau, denn bei jedem Fahrer wird ein Alkoholtest gemacht. Wir kommen – natürlich – durch und parken kurze Zeit später in Innenstadtnähe, um in Turku zu frühstücken.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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