Sigmaringen
Bevor wir zu unserem Stellplatz für die Nacht nach Unterschmeien fahren, um am nächsten Tag zur Wanderung an den Donaufelsen zu starten, legen wir einen kurzen Stopp in Sigmaringen ein. Die Stadt am Rand der Schwäbischen Alb war von 1850 bis 1945 Sitz der preußischen Regierung für die Hohenzollernschen Lande und so gibt es allerlei historische Gebäude zu entdecken.
Wir parken Altstadtnah auf einem großen Parkplatz gegenüber von der Stadthalle. Bald schon sind wir in der Fußgängerzone und stoppen am Denkmal des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern, das Schloss Sigmaringen ist dahinter. Am Platz befindet sich einige historische Gebäude, darunter das Rathaus und das Hotel Restaurant Traube.
Auch das Touristenbüro ist hier untergebracht. Uns lässt man an dem Tag nicht rein, dafür nehmen wir aus einem Ständer den Flyer zum historischen Stadtrundgang mit. Den können wir sehr empfehlen. Durch die Schwabenstraße geht es zum Runden Turm. Auf der Fassade des Wehrturms sind die Wappen der Schloss- und Stadtbesitzer aufgebracht. Wir passieren die Alte Schule und das Landeshaus, erhaschen durch ein Gässchen einen Blick aufs Schloss.
Als nächstes schauen wir uns in der Karlstraße viele repräsentative Behörden- und Wohngebäude an. Auch heute sind in den Gebäuden noch Behörden und Gerichte untergebracht. Im Prinzenbau, von 1822 bis 1825 Wohnsitz der Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen, ist mittlerweile das Staatsarchiv. Im Prinzessinenpalais ist mittlerweile das Verwaltungsgericht, im ehemaligen Oberamt die Polizei, in der fürstlichen Hofkammer das Amtsgericht.
Wir blicken in den Prinzengarten, der seit 1974 für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Davor durfte die Parkanlage zwischen Karlstraße und Donauufer nur von der Fürstlichen Familie betreten werden. An Karlsplatz schauen wir in die Marstall-Passage. In den früheren Stallungen sind heute ein paar wenige Läden.
Werbung
Zum Schluss laufen wir hoch zum Schloss Sigmaringen, dem prächtigen Wahrzeichen der Stadt. Zu Beginn unseres Spaziergangs hatten wir es von unten gesehen, zwischendrin immer mal wieder die Türme hervorblitzen sehen. Uns erinnert das Hohenzollernschloss ein wenig an Hogwarts. Doch statt Zauberschülern leben hier seit 1535 die Grafen und späteren Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen. Für eine Besichtigung sind wir an dem Tag leider zu spät unterwegs und verpassen – so die Beschreibungen – prunkvolle Säle und die größte private Waffensammlung Europa.
Vorbei am Marstall und der Pfarrkiche St. Johann laufen wir zu den Ateliers im Alten Schlachthof, einem Industriebau aus den Gründerjahren, und wieder zurück zum Parkplatz. Nur wenige Meter weiter gibt es übrigens einen Stellplatz, doch wir haben keine Lust in der Stadt zu stehen und fahren daher raus aufs Land nach Unterschmeien.