Wandern im Odenwald: Felsenberg und Tannenberg
Die Bergstraße mit dem Odenwald kombiniert haben wir bei dieser Wanderung über 17 Kilometer: Wir starten in Balkhausen und laufen über den Felsenberg. Von dort geht es via Kuralp und Steigerts nach Tannenberg. Über das Schloss Heiligenberg wandern wir zurück nach Balkhausen. Eine abwechslungsreiche Tour mit Odenwälder Hügeln und Täler, durch den Wald und mit Fernsicht, dazu Bauten wie Turm, Burg und Schloss.
Das Motto des Tages: Wir lassen uns leiten – von unserer Motivation und den Weggabelungen. So stellen wir unser Auto außerhalb von Balkhausen ab und folgen ein Stück dem Nibelungensteig. Der Melibokus liegt im Rücken. Als der Nibelungensteig rechts abbiegt, folgen wir dem E8 und landen in einem wilden, naturbelassenen Waldstück. Ein Stamm liegt quer auf dem Weg, Felsbrocken zieren den Wegesrand und tatsächlich gibt es auch Abschnitte, bei denen wir über Gras laufen.
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Unterhalb des Felsbergs kommen wir raus. Es lohnt sich auf jeden Fall, nicht direkt der Alemannenweg-Beschilderung zu folgen, wie wir es auf den nächsten Kilometern tun werden, sondern den kurzen Anstieg nach oben zu nehmen. Mit 514 Metern zählt der Felsberg übrigens zu den höchsten Erhebungen im Vorderen Odenwald. Auf der Südseite ist das bekannte Felsenmeer, das wir sehr bewusst umgehen. Oben angekommen, lockt der Außenverkauf des afrikanischen Restaurants Ada’s Buka. Antilopen-Bratwürste und Samoas klingen sehr verlockend, doch wir widerstehen und beschließen, einander Mal wieder zu kommen.
Wir laufen am Parkplatz vorbei zum Ohlyturm. Der aus Granit erbaute 27 Meter hohe Aussichtsturm wurde in seiner Ursprungsfassung aus Holz 1891 gebaut. 1901 folgte die Steinfassung – laut Wikipedia nach den Plänen des Darmstädter Architekten Georg Scherer. Namensgeber des Turms ist der erste hauptamtliche Bürgermeister von Darmstadt sowie Mitbegründer des Odenwaldklubs Albrecht Ohly.
Nach dem kurzen Stopp folgen wir dem Alemannenweg zur Kuralpe. Dort gibt es übrigens einen Stellplatz für Camper und Wohnmobile, den wir nun auch auf der Merkliste haben. Wir queren die Straße und folgen ein Stück dem E1, dann halten wir uns links auf dem Odenwald-Vogesen-Weg und erreichen Steigerts.
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Kurz hinter der kleinsten Gemeinde Seeheim-Jugenheims verlassen wir die Hauptstraße und wechseln auf einen schmalen Waldpfad. Doch der Weg oberhalb der Straße ist nicht lang. Erneut müssen wir die Straße queren, auf der allerdings nur Radfahrer unterwegs sind. Hier trifft nun der Odenwald-Vogesen-Weg auf den Saar-Rhein-Main-Weg. Bevor wir ihm folgen, stoppen wir auf einer Bank mit schönster Aussicht für eine kurze Mittagsrast.
Die tolle Sicht bleibt uns auch auf den nächsten Metern erhalten: grün und blühende Bäume – Frühling! Schließlich treten wir in den Wald ein und kommen auf den flachen Wegen schnell voran. Kurz hinter der Sophienhütte wartet der nächste Anstieg auf uns.
Es geht hoch zur Burgruine Tannenberg auf dem gleichnamigen Berg. Auf 335 Meter angekommen werden wir mit einem schönen Blick belohnt. Auch lohnt es sich, die Ruinenanlage anzuschauen. Die Geschichte geht bis in das zwölfte Jahrhundert zurück. Bei Ausgrabungen 2002 wurden Reste der Burgkapelle freigelegt. Wir nähern uns über den Burggraben und nehmen einen schmalen Pfad zur Ruine nach oben. An Mauern, dem Turm und einem Denkstein vorbei treffen wir auf der anderen Seite wieder auf den Burgenweg.
Nun folgen wir dem blau-weißen Burgensymbol durch den Wald. An der Alexanderhöhe treffen wir auf eine Schutzhütte, die leider in einem schlechten Zustand ist. Dazu kommt noch viel Müll. Schade, hier sieht es so aus, als könne man bei einer Mehrtages-Wanderung eigentlich gut stoppen.
Am Rande von Seeheim-Jugendheim kommen wir raus und bewundern wunderschöne Häuser am Waldrand. Hier lässt es sich bestimmt sehr gut leben. Der Weg führt nun ein kurzes Stück an einer Straße entlang. Auf der anderen Talseite geht es wieder nach oben. Wir stoppen kurz an der evangelischen Kirche. Von hier aus bietet sich ein schöner Blick auf die Rheinebene. Imposant ist außerdem die Luthereiche auf dem Kirchengelände.
Nächster Stopp ist der Heiligenberg mit dem gleichnamigen Schloss. Hier trafen sich in vergangenen Zeiten Hochadel und Politiker. Blickt man auf die Ahnentafel, so findet man dort auch Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, und Ehemann der britischen Queen Elizabeth II, mit einer Verbindung zum Heiligenberg. Rechts neben des Gebäudes bietet sich ein schöner Blick auf die Rheinebene an einem blühenden Magnolienbaum vorbei.
Durch den Wald folgen wir nun einem Holzschild zurück nach Balkhausen und kommen am Talhof an. Vorbei an Pferdekoppeln und -ställen erreichen wir die Straße. An dieser entlang laufen wir durch Balkhausen durch. Leider sind viele Autos und Motorräder unterwegs und so ist der Weg durch den kleinen Ort eher so lala. Doch kaum sind wir weg von der Hauptstraße, begeistert uns zum Ende der Wanderung der Blick auf die grünen Odenwälder Hügel. Mit den blühenden Bäumen und der Sonne, die sich mittlerweile zeigt, ist es hier einfach nur schön.
Die Route haben wir aufgezeichnet. Sie ist bei Outdoor Active aufrufbar. Für die 17,2 Kilometer haben wir dreieinhalb Stunden gebraucht. Etwa 500 Höhenmeter waren zu bewältigen.