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Schwarzwald: Übernachten im Weinfass in Sasbachwalden

Das ist wirklich einmalig – übernachten im Weinfass mit tollem Blick über die Rheinebene. Geboten bekommen wir dies bei Familie Wild in Sasbachwalden am Fuße des Schwarzwaldes.

Wir starten am Samstagmorgen Richtung Süden. Offenburg ist unser Ziel. Kalt, aber sonnig – so lässt es sich wunderbar durch die Stadt und über den Weihnachtsmarkt schlendern. Als wir in „das Tor zum Schwarzwald“ reinfahren, passieren wir den Firmensitz von Hubert Burda Media und finden nahe des Arbeitsamtes einen günstigen Parkplatz. Nicht weit ist es von hier bis zur Dreifaltigkeitskirche, die die Silhouette der Stadt bestimmt. Am Platz davor haben sich mehrere Leute zusammen gefunden – Weihnachtsbäume werden verkauft und Glühwein ausgeschenkt, eine schöne Atmosphäre.

Offenburg

Weiter geht es Richtung Innenstadt. Wir passieren eine riesige Weihnachtspyramide und den malerischen Fischmarkt, entdecken eine barock-anmutende Straße mit Ursulasäule und historischem Rathaus und laufen die Hauptstraße entlang, die von allerlei schönen Häuschen gesäumt wird. Der Weihnachtsmarkt mit Schlittschuhbahn ist nett, aber nichts besonderes. Uns zieht es weiter – bis zur evangelischen Stadtkirche. Dort drehen wir um und kehren in der nahegelegenen Kaffeerösterei Maurer ein. Der Stopp ist empfehlenswert: selbstgebackener Kuchen und leckeren Kaffee!

Schließlich haben wir genug von der Stadt. Über Land- und Bundesstraßen fahren wir ins etwa 30 Minute entfernte Sasbachwalden. Die Aussicht ist herrlich, der Blick auf den verschneiten Schwarzwald wunderbar. Wir blicken auf den Hornisgrinde, den höchsten Berg im Nordschwarzwald mit 1164 Meter, ein zwei Kilometer langes Hochplateau.

Die Straße führt durch den denkmalgeschützten Ortskern mit vielen Fachwerkhäusern, die in der Abenddämmerung bereits schön beleuchtet sind. Aus dem Ort heraus geht es über eine Art Panoramastraße weiter nach oben, aus der Ferne sehen wir bereits die Weinfässer im Wingert stehen.

Die Weinfässer stehen mitten im Weinberg.

Herzlich werden wir auf dem Hof der Familie Weil begrüßt und erhalten den Schlüssel für „unseren“ Quittenplatz. Dort stehen zwei Weinfässer, die jeweils ein Volumen von 8000 Litern fassen. Eins ist umgebaut zu einem Schlaffass – ein großes Bett mit karierten Bettbezügen sieht einladend für die Nacht aus. Im anderen gibt es im vorderen Teil einen Tisch und gegenüberliegende Sitzbänke, hinten dran ist eine Kompost-Toilette und ein Waschbecken eingebaut. Ein kleines, mit Lichterketten behängtes Bäumchen und eine Sitzgruppe davor – im Sommer sicherlich toll.

Wir nehmen Platz im Wohnfass und genießen die Aussicht auf die Rheinebene beim Sonnenuntergang. Kurze Zeit später bekommen wir unseren Vesperkorb gebracht, der reichlich ausgestattet ist mit leckerem Brot, Schwarzwälder Schinken, Landjäger, Lyoner vom Ortsansässigen Metzger, Camembert, Gurken, Senf und zwei Flaschen Wein, einem Secco und Traubensaft. Wir sind also bestens versorgt.

Die beiden Weinfässer in der Nacht.

In der Nacht beginnt es zu schneien. Im beheizten Weinfass liegend, genießen wir am nächsten Morgen einzigartigen Blick auf die Reben und die Ebene. Fleißige Heinzelmännchen haben ins Wohnfass frische Brötchen und heißen Kaffee gebracht – so lässt es sich entspannt in den Tag starten.

Uns zieht es schließlich über die Schwarzwaldhöhenstraße zum Mummelsee. Von dort aus gibt es eine Schneeschuhtour zum Ruhestein, die wir gerne laufen möchten. Im Schritttempo geht es durch den verschneiten Wald – obwohl uns der Winterdienst immer wieder begegnet, ist es glatt. Es schneit immer noch. Als wir schließlich am Mummelsee ankommen, beträgt die Sicht nur wenige Meter. Schweren Herzens entscheiden wir uns gegen die Schneeschuhtour und gehen rund um den Mummelsee spazieren. Der zugefrorene See liegt mystisch wirkend im Nebel. Die Natur versinkt im weiß. Einfach nur wow!

Am Mummelsee
Am Mummelsee.
Am Mummelsee.

Unser Resümee: Wir müssen öfters übers Wochenende in den Schwarzwald. Die Landschaft befeuert unsere Wanderlust! Und die Übernachtung im Weinfass können wir jedem nur empfehlen – auch wenn man lange warten muss. Die Weinfässer sind über ein Jahr im Voraus ausgebucht.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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