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Slowenien: Bled und Bohinjsko Jezero

Uns zieht es für ein paar Tage nach Slowenien. Im Nationalpark Triglav verbringen wir vier Nächte – nicht viel, aber ein bisschen Auszeit und ein erster Eindruck von Slowenien.

Die ersten zwei Nächte nach den Tagen auf dem Pfadi-Zeltplatz Techuana verbringen wir nahe Bled. Auf dem Campingplatz Sobec finden wir ein Plätzchen für Bus und Zelt. Eigentlich wollten wir am Bohinjsko Jezero, auch bekannt als Wocheiner See, übernachten. Doch das Camp Bohinj direkt am See ist schon zur Mittagszeit überfüllt und so landen wir beim Sobec Camping. Der Platz direkt an einem Natursee und direkt am Fluss, mit großen Kiefern und Blick auf die Karawanken und Julischen Alpen ist toll gelegen.

Uns gefällt auch der Öko-Ansatz: Der Platz wirbt mit eigener Wasserreinigungsstation, organischen Reinigungsmitteln und dem Hinweis, das Wasser aus dem Hahn zu trinken. Auch einen Radverleih sowie einen Supermarkt gibt es. Andererseits sind hier viele Camper unterwegs – im Vergleich zu unseren sonstigen Unterkünften ist der Platz etwas trubelig, doch wir freuen uns auch über die frischen Brötchen und Croissants zum Frühstück. Und der Sundowner am Abend direkt am Fluss hat natürlich auch etwas.

Sloweniens einziger Nationalpark begeistert uns auf den ersten Blick. Denn die Aussicht auf die Berge ist fantastisch. Zentrum des 1961 gegründeten Nationalparks ist der 2864 Meter hohe Triglav (Dreikopf). Der höchste Berg des Landes ziert auch die Fahne – und angeblich muss auch jeder Slowene einmal in seinem Leben ihn bestiegen haben. Die Zweitages-Tour, bei der man unterhalb des Gipfels in einer Hütte übernachtet (reservieren!), ist dieses Mal für uns leider nicht drin. Dafür genießen wir aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln den Blick auf den Kalksteingipfel.

Dass der Nationalpark mit seinen Fichten- und Buchenwäldern, den schönen Tälern und steil ansteigenden Bergen sowie den tiefblauen Seen zu den beliebtesten Zielen in Slowenien zählt, können wir gut nachvollziehen.

Unser erstes Ausflugsziel ist der Wocheiner See, der traumhaft zwischen hohen Bergen eingebettet liegt. Sloweniens größter Binnensee lädt zum Baden ein: Die Farbe des Wassers ist einfahrt nur toll. Wind- und Kite-Surfer, aber auch viele Stand-up-Paddler und Kajak-Fahrer sind auf dem Wasser unterwegs.

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Wir laufen allerdings erst einmal zum Savica-Wasserfall. Die beliebte Wanderung führt von Ukanc bzw. einem oberhalb des kleinen Dorfes gelegenen Parkplatz (vier Euro für drei Stunden) am Westende des Sees nach oben. Ab der Hütte Koca pro Savici brauchen wir etwa 30 Minuten durch den Wald, meist über Treppen, nach oben. Am Rande der Savica-Schlucht fällt der Wasserfall 80 Meter nach unten, 51 Meter davon im senkrechten Fall. Das Spektakel lässt sich leider nicht in Ruhe beobachten – einige Touristen sind hier unterwegs und so geben wir den Premium-Platz mit bestem Blick schnell wieder frei und steigen langsam wieder ab.

Wir passieren das Schild zur Seilbahn auf den 1922 Meter hohem Bohinjer Hausberg Vogel. Doch die 24 Euro für die Seilbahn sind uns zu viel und so geht es zum Schwimmen an den Wocheiner See. In Ribcev Laz fahren wir über eine steinerne Brücke, vorbei an der Kirche St. Johannes der Täufer. In Stara Fuzina, einem schönen traditionellen Dorf mit hübsch anzusehenden Bauernhäusern, parken wir (sechs Euro für rund zwei Stunden). Zum See sind es nun nur fünf Minuten Fußweg.

Nach der Entspannung zieht es uns zurück durch das malerische Tal nach Bled. Kurz vor dem beliebten Kurbad beginnt der Stau. Wir bekommen noch einen Parkplatz in der Nähe des Zentrums (drei Euro/Stunde) und sind schnell am etwa zwei Kilometer langen und 1,4 Kilometer breiten Blejsko Jezero. Spektakulär thront die Bleder Burg auf dem steinernen Felsen über dem Ostende des Sees. Die Blejski grad wurde im 11. Jahrhundert als Festung für die Bischöfe von Brixen erbaut, die bis 1803 das Gebiet regierten. Heute gibt es hoch oben über Bled ein Museum.

Anziehungspunkt ist die Insel im westlichen Teil des nur 30 Meter tiefen Sees. Traditionelle hölzerne Ruderboote (pletna) bringen Besucher rüber. Ursprünglich war die Insel Kultstätte der Slawen. Nach der Missionierung der Region entwickelte sich die Insel zur christlichen Wallfahrtsstätte. Die Kirche Maria Himmelfahrt steht an der gleichen Stelle wie eine frühere hölzerne Kapelle, 99 Stufen gilt es zu erklimmen. Wer die Glocke aus dem 16. Jahrhundert Maria zu Ehren läutet, dem geht dem Glauben nach ein Wunsch in Erfüllung.

Sehenswert ist auch die Vila Bled am Südufer. Wir erhaschen nur einen kurzen Blick auf das Anwesen, das 1947 vom jugoslawischen Präsideten Josip Broz Tito übernommen wurde. Heute beherbergt die Villa ein Luxushotel.

Wir flanieren entlang des Ufers und genießen die Blicke auf Burg, Insel, Boote und Triglav. Da kommt so richtig Urlaubsstimmung auf. Ausgestattet mit Sandwichs und Kaltgetränken picknicken wir am Ufer – herrlich.

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https://www.youtube.com/watch?v=MF56TixT7yo&t=12s

Es gäbe noch so viel mehr zu entdecken: Die Wandertour zu den Triglav-Seen würde uns reizen (nachzulesen im Rother Wanderbuch Slowenien), aber auch Vintgar-Klamm, Pokljuka-Klamm sowie die mittelalterliche Stadt Radovljica. Da müssen wir wohl wieder kommen, denn uns zieht es nach zwei Nächten weiter auf die westliche Seite des Triglav-Nationalparks.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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