Mit dem Bus am Luitpoldturm
Bulli-Leben,  Dehääm

Bus-Abenteuer: Eine Nacht am Luitpoldturm (Pfälzer Wald)

Wenn die Reiselust besonders hoch ist, man aber nicht reisen darf, dann gibt es eben eine Nacht im Bus. Ein kleines Micro-Abenteuer vor der Haustür.

Am Freitagabend fahren wir um 18h los in den Pfälzer Wald. In der Nähe vom Hermersbergerhof ist der Luitpoldturm – abgeschieden und ruhig mitten im Wald. Auf dem Wanderparkplatz werden wir die Nacht verbringen. Es gibt keinerlei Corona-Verbotsschilder, bei „Park4Night“ ist der Platz auch angegeben und es ist wenig los. Kurz nach uns kommt ein Paar mit Kind und Bus, ansonsten ist die Nacht über keiner da.

Mit dem Bus am Luitpoldturm

Als wir nach etwa eineinhalb Stunden Fahrt (ab Kaiserslautern übrigens durchs wunderschöne Tal und an Johanniskreuz vorbei) ankommen, zieht es uns trotz Hunger als erstes auf den Luitpoldturm. Die Sonne ist noch nicht untergegangen und natürlich wollen wir uns die Gelegenheit eines Sundowners nicht entgehen lassen. Nachdem wir unseren Bus für die Nacht positioniert haben, schnappen wir uns ein Kaltgetränk und laufen die etwa 600 Meter über einen Sandweg hoch auf den 610 Meter hohen Weißenberg.

Mit dem Bus am Luitpoldturm

Und dann steht er vor uns, der prächtige, knapp 35 Meter hohe Aussichtsturm, der 1908/1909 aus Buntsandstein gebaut wurde. Im unteren Bereich gibt es einen kleinen Raum mit Sitzgelegenheit und (abgeschlossenen) Kamin – gut geeignet für ein Biwak. Über die Freitreppe erreichen wir den Treppenaufgang, 164 Stufen sind es bis nach oben. Etwa auf halber Höhe ist ein Erker mit Sitzbank, durch die offenen Fenster kann man bereits die wunderbare Fernsicht erkennen. Die letzten Meter nach oben führen über eine metallene Wendeltreppe.

Mit dem Bus am Luitpoldturm

Oben begeistert uns direkt die Aussicht: Rundum nur Wald – das kann man wohl unter Waldbaden verbuchen. Grün wohin wir auch nur sehen. In der Ferne können wir ein paar Burgen erkennen, darunter die Trifels bei Annweiler. Der Panoramablick und das tolle Wetter ermöglichen, dass man nicht nur den Donnersberg sehen kann – auch Vogesen, Schwarzwald und Odenwald lassen sich erkennen. Auf der Brüstung sind Plaketten angebracht, die die Richtung zu Zielen in der Nähe, aber auch der Ferne zeigen.

Wir fühlen uns wie im Urlaub und genießen den Sonnenuntergang. Und der gibt sein bestes: Die Sonne färbt sich leicht rot, die Baumwipfel leuchten im Licht der untergehenden Sonne – wunderbar!

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Als die Dämmerung einsetzt, laufen wir ganz beschwingt zurück zum Bus. Tisch und Stühle werden aufgebaut, der Kocher rausgeholt und das Nudelwasser aufgesetzt. Kurze Zeit später gibt es Nudeln und Pesto, dazu Silvaner von Lukas Krauß. Uns geht es gut!

Am späteren Abend wird das Dach aufgeklappt und wir kriechen in unsere Schlafkabine. Rund herum Stille, ab und an ein Kauz. Am Morgen werden wir von Vogelgezwitscher und dem „Nachbar-Jungen“ geweckt, der nach Kaba ruft. Frischer Kaffee, Brötchen (wenn auch vom Vorabend), die ZEIT und vor allem die anstehende Wanderung locken auch uns nach draußen. Beim gemütlichen Frühstück bewerten wir den Stellplatz der Nacht: sehr empfehlenswert! Und dann startet unsere Wanderung zur Ruine Gräfenstein…

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Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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