Brand
Zu Fuß

Wandern in der Sächsischen Schweiz: Polenztal – Hohnstein – Brand

Von unserem Stellplatz aus sehen wir den Brand, der als „Balkon der Sächsischen Schweiz“ gilt. Von dort oben soll es einen wunderbaren Blick geben. Wir wollen den Brand nicht nur von unten sehen – wobei das gerade bei Sonnenuntergang auch toll ist -, sondern von oben die Aussicht genießen.

Vom Aktivhof laufen wir durch Porschdorf hindurch, zum Teil steil abwärts, zum Teil an der vielbefahrenen Straße entlang, später aber auch über einen netten Weg an Gärten vorbei. Unser Ziel ist die Frinzthalmühle, der offizielle Ausgangspunkt der in einem unserer Wanderführer genannten Route. Am Parkplatz geht der Polenztalweg ab, der eben am Fluß entlang führt. Idyllisch plätschert das Wasser, hohe Bäume und ab und an auch Felsen säumen den Weg.

Polenztal

Bei der Waltersdorfer Mühle wird es etwas voller. Hier sind die bis zu 100 Meter hohen Brandwände schon deutlich dominanter. Das Tal wird noch schöner. Immer wieder gibt es Rastplätze direkt am Fluss.

Polenztal

An der Gaststätte Polenztal überqueren wir die Polenz über eine Brücke und biegen in den Schindergraben ab – und sind überwältigt. Den ersten Kilometer haben wir komplett für uns alleine – wir sehen keinen vor uns, keinen hinter uns und entgegen kommt uns auch keiner. Hier ist einfach alles nur wild und grün. Ein kleiner Bach hat sich seinen Weg gesucht zwischen allerlei Pflanzen, umgefallenen Bäumen und Felsen. In dem Schluchtwald wachsen laut Wanderführer auch allerlei seltene Farne. Der Graben hat seinen Namen übrigens im 16. Jahrhundert erhalten. Der Hohnsteiner Abdecker („Schinder“) hatte hier krankes und totes Vieh entsorgt, um der Entstehung von Seuchen vorzubeugen.

An einem verwunschen wirkenden Tor biegen wir rechts ab und gehen den Bärengarten entlang. Anno dazumal wurden hier tatsächlich Bären gehalten. Nach einer kurzen Mittagsrast geht es an den steilen, kurzen Aufstieg aus dem Graben hinaus. Oben angekommen machen wir einen Abstecher nach Hohnstein. Der kleine Ort steht unter Denkmalschutz und ist wirklich hübsch anzuschauen. Besonders bemerkenswert ist die etwa 1200 entstandene Burg, die hoch auf einem Falsen ragt und eine der ältesten Jugendherbergen Deutschlands (1926!) beherbergt.

Zurück auf dem Weg kommen wir bald an der Gautschgrotte an, die nichts mit dem Mainzer Gautschen nach der Lehrzeit zu tun hat, sondern nach einer Person benannt ist. Einzigartig muss es hier im Winter sein, wenn unter dem 18 Meter hohen Fels das Sickerwasser, das vom Überhang tropft, zu langen Eiszapfen gefriert. Doch auch ohne Eiszapfen ist die Felswand samt Grotte sehenswert.

Gautschgrotte

Der weitere Weg führt unterhalb einiger eindrucksvoller Felsen entlang und ist entspannt zu laufen. Immer mal wieder gibt es Aussichtspunkte, nur selten ein Anstieg. Schließlich kommen wir auf der „Wander-Autobahn“ Richtung Brand raus. Der Weg ist breiter, auch für Autos und allerlei anderes Gefährt ausgebaut. Menschen mit Rollatoren sind genauso unterwegs wie Eltern mit Kinderwägen.

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An der Berggaststätte ist zwar ein bisschen was los, doch wir bekommen direkt einen Platz an einem der Tische mit wunderbarer Aussicht. Die Tour hat sich allein schon deshalb gelohnt! Wir sehen den markanten Lilienstein, die Schrammsteinkette, den Winterberg, die Bären- und Rauensteine – und viel, viel mehr.

Brand

Sehr empfehlenswert ist die Hafersäcke-Aussicht kurz hinter der Gaststätte. Hier ist wenig los und es gibt einen fantastischen Ausblick auf die steil abstürzenden Brand-Wände. Einige Kletterer sind unterwegs – spannend, ihnen zuzuschauen.

Brand

Nun geht es abwärts über viele, viele Stufen und Treppen. 800 Stück sollen es laut Wanderführer sein. Wir sind froh, die Runde genau in der Richtung gelaufen zu sein, wie wir es gemacht haben, denn unser Anstieg war auf jeden Fall nicht so anstrengend, wie so viele Treppenstufen auf einmal hoch zu gehen.

Im Tiefen Grund angekommen folgen wir dem schmalen Pfad, der unterhalb der Straße verläuft. Diese ist aktuell allerdings gesperrt und so ist es sehr ruhig. Über Wurzeln, mal leicht nach oben und wieder runter, mal den Bach querend – ein schönes Stück Idylle gibt es hier zum Ende unserer Tour.

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Bald schon wieder kommen wir am Wanderparkplatz raus und laufen den gleichen Weg zurück durch Porschdorf. Nach 19,9 Kilomentern und etwas mehr als viereinhalb Stunden kommen wir wieder bei unserem Bus an und genießen den Rest des Nachmittags in der Sonne liegend.

Die Tour haben wir auf Outdoor Active dokumentiert.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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