Wandern in Rheinhessen: Rheinauen bei Frei-Weinheim
Eine kleine Runde am Ingelheimer Rheinufer: Der Rheinauen-Weg bei Frei-Weinheim führt am Rhein entlang und durch die Auenlandschaft. Vorbei an Naturschutzgebieten und Tümpeln, am Rhein-Seitenarmen und dem Fluss Selz, an Trauerweiden und Pappeln erleben wir hier eine abwechslungsreiche Landschaft. An Infotafeln erfahren wir mehr dazu.
In der Nähe der Fähranlegestelle in Frei-Weinheim gibt es zwei Parkplätze. Wir stellen unser Auto ab und laufen Richtung Rheinufer. Unter Weiden entlang führt der Weg hier am Wasser entlang. Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Rheingauer Gemeinden Hattenheim und Oestrich-Winkel zu erkennen, dahinter erhebt sich der Taunus. Wir machen in der Ferne die Hallgarter Zange aus.
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Immer wieder erhaschen wir Blicke auf den Rhein. Die Wolken spiegeln sich auf dem spiegelglatten Wasser. Wir sehen viele Gänse, teilweise auch mit Nachwuchs, ab und an auch einen Schwan. Etwas nervig sind die Fliegen, die am Rheinufer ins Gesicht fliegen.
Wer den Rhein- und Taunusblick auf sich wirken lassen möchte, kann sich auf einer der vielen Bänke niederlassen. Zu Beginn des Weges lädt ein Geräteparcours zur sportlichen Betätigung ein. Wir passieren einen Wasserspielplatz und lassen ihn genauso wie den Aussichtsturm rechts liegen. Der Weg quert nun die Sandlache, ein ehemaliger Rhein-Seitenarm. Hier tummeln sich viele Vögel, aktuell ist das Betreten des Bereiches wegen der Brut verboten.
Vorbei an ein paar blühenden Obstbäumen erreichen wir schließlich die Rhein-Klause. Das im romanischen Stil erbaute Gebäude wurde von Baron Freiherr Wilhelm von Erlanger nach dem Vorbild der Tellskapelle am Vierwaldstätter See in der Schweiz errichtet. Es diente ihm und seiner Frau als Sommerresidenz: Feste wurden gefeiert, es wurde gejagt und mit dem Boot auf dem Rhein entlang geschippert.
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Mittlerweile ist der Bezirksverband Rheinhessen des Landesfischereiverbandes Eigentümer der Rhein-Klause. Vermietet an den ASV Rheinlust wurde der historische Bau lange als Anglerheim genutzt. Inzwischen ist das Gelände verpachtet und – sofern es keine Corona-Einschränkungen gibt – ein beliebter Treffpunkt, um sich bei Bratwurst und Getränken zu stärken. Übrigens kann man die Rhein-Klause auch mieten.
Von hier aus geht es nun wieder zurück Richtung Frei-Weinheim. Wir laufen durch eine wunderschöne Allee Richtung Deich und passieren dabei die Leberts-Au. Ein Ortsschild weist darauf hin, dass am 30. August 1908 Johannes Michael Lebert für 233 Gulden das Bauerngut erwarb und der Familienname zum Flurnamen wurde.
Auf dem Deiches entlang laufen wir nun zurück. Am Naturschutzgebiet Ingelheimer Dünen und Sande biegen wir rechts ab und laufen an der Selz entlang Richtung Rhein-Seitenarm. Bevor wir diesen erreichen, halten wir uns wieder links und gehen auf Frei-Weinheim zu. Die St. Michael-Kirche ist schon von weitem zu erkennen. Bald schon kommen wir am Bolzplatz und am Parkplatz wieder raus.
Auf Outdoor Active ist der als Rheinauen-Erlebnispfad mit zwei Lauf-Varianten dokumentiert. Wir brauchen auf unserer Tour knapp eineinhalb Stunden für etwas mehr wie acht Kilometer.