Abseits des E5: Von Vent auf den Mutsbühl
Zu Fuß

Stopp auf dem E5: Bergsteigerdorf Vent (Österreich)

Vent ist ein toller Stopp für all diejenigen, die gerne die Bergwelt genießen. Auf 1900 Metern gelegen zwischen einigen Berggipfeln ist das Panorama auf die Alpen wunderbar. Lediglich rund 150 Personen wohnen in Vent. Dazu kommen vor allem in den Sommermonaten viele Wanderer in die Gemeinde im Ötztal. Doch auf Massentourismus ist das Bergsteigerdorf nicht ausgelegt und so verbringen wir ein paar entspannte Tage in Vent, als wir auf unserem E5-Abenteuer dort für zwei Nächte stoppen.

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Auf dem Weg nach Südtirol ist die Ötzi-Fundstelle. Dass Jäger und Hirten auch durch Vent zogen, wie es einst Ötzi getan haben muss, kann man beim urzeitlichen Jägerlager außerhalb von Vent erfahren. Die frühste Nutzung wurde laut Info des Ötztal-Tourismusverbandes auf die Zeit um 7.600 vor Christi datiert. Vents Geschichte selbst geht auf das Jahr 1241 zurück und hängt zusammen mit dem Jahrhundert alten Ereignis, dass Südtiroler Schafhirten ihre Tiere auf die österreichischen Almen trieben (Hinweis: Damals sprach man natürlich noch nicht von Südtirol und Österreich).

Vent ist außerdem bekannt für den Gletscherpfarrer Franz Senn, der von 1831 bis 1884 lebte. Er gründete 1869 den Deutschen Alpenverein mit und förderte den Alpinismus. Er legte Wege an und errichtete Schutzhütten, um Menschen für das Wandern und Bergsteigen zu begeistern. Sein Ansinnen: Die wirtschaftliche Lage der Tal-Bevölkerung verbessern.

In Vent sollte man sich die Bergsteigerkapelle anschauen, deren Historie auf die Jahre 1936/37 zurückgeht. Wie wir auf einer Infotafeln erfahren, wurde an dieser Stelle ursprünglich ein „Feuerwehrhüttl“ errichtet. Nachdem dieses 1951 von einer Lawine zerstört wurde, bauten die Venter ein neues, größeres Gebäude, das künftig zwei Funktionen erfüllen sollte: Als Feuerwehrgerätehaus und als „Totenkapelle“ für verunglückte Bergsteiger. Nachdem die Feuerwehr neu baute und die Kirche, die wir ebenfalls angeschaut haben, eine Leichenhalle erhielt, verfiel die alte „Totenkapelle“. 2012 wurde sie renoviert und zur Bergsteigerkapelle umbenannt. Heute ist sie Kultur- und Ausstellungsraum. Bei unserem Besuch stehen rund um die Kapelle Fotografien von Bernd Ritschel, auf denen eindrucksvoll den Rückgang der Gletscher dokumentiert ist.

Beim Rundgang in Vent ist die Ache sehr präsent. Der Fluss rauscht regelrecht unter den Brücken hindurch rein in den Ort. In Vent selbst gibt es einen kleinen Einkaufsladen (mit Outdoor-Equipement und einem Verpflegungsangebot, das vor allem auf Wanderer ausgelegt ist) und einigen Möglichkeiten zum Einkehren. Es gibt in den Sommermonaten auch zwei Seilbahnen – bei unserem Besuch sind sie aber just in Winterpause gegangen.

Wanderungen in Vent:

Unterkunft in Vent:

Wir empfehlen das Hotel Similaun, in dem wir zwei Nächte verbringen: toller Service, gemütliche Betten, leckeres Essen und guter Wellness-Bereich.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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