Kanufahren und Wandern in den Ardennen: Poupehan (Belgien)
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Kanufahren und Wandern in den Ardennen: Poupehan (Belgien)

Auf der Semois lässt sich wunderbar Kanufahren. Der Fluss, der in Arlon in der belgischen Provinz Luxemburg entspringt und im französischen Monthermé in die Maas mündet, ist seicht und verläuft in den Ardennen durch schöne Täler. Wir nutzen die Gelegenheit, ab unserem Stellplatz in Poupehan direkt in ein Kanu von Semois Kayak zu steigen.

Verschiedene Routen werden angeboten. So kann man sich beispielsweise nach Bouillon fahren lassen und paddelt die 15 Kilometer in etwa dreieinhalb Stunden zurück bis Poupehan. Wir entscheiden uns für die etwa einstündige Tour nach Ferhan. Von dort aus kann man sich abholen lassen – oder aber, man macht es wie wir und läuft über die Ferhan-Höhen zurück zum Ausgangspunkt. Wir finden, das ist eine schöne Kombination. Die Tour müssen wir vorab nicht buchen. Wer einen Transport in Anspruch nehmen möchte, sollte vorab reservieren. Wir sind lediglich am Vorabend am Kayak-Kiosk vorbeigegangen und dort wurde uns gesagt, wir sollen einfach kommen. Hinweis: Los geht es Sonntags morgens erst um 10.30 Uhr – wir wären gerne schon eine Stunde früher gestartet und haben es uns dann in der Sonne im dazugehörigen (dann noch geschlossenen) Biergarten gemütlich gemacht.

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Für 36 Euro leihen wir uns nun also ein Kanu. Wer eine Tonne zum Schutz für Material benötigt, muss separat zahlen. Schwimmwesten erhalten wir keine. Unserer Beobachtung nach erhalten diese nur Kinder. Die Semois ist an den Stellen, an denen wir unterwegs sind, allerdings auch sehr flach. Wir können den Boden immer sehen.

An der Ablegestelle setzen wir uns in das Kanu und bekommen einen Stups von den Mitarbeitern. Dann ist das Kanu komplett im Wasser und die leichte Strömung treibt uns direkt vorwärts. Nach ein, zwei Minuten Gewöhnungsphase haben wir es auch wieder drauf mit dem Lenken und paddeln gemütlich los.

Vorbei an Campingplätzen und ein paar Anglern treiben wir vorwärts. Bald schon kommen wir zu einem Streckenabschnitt, an dem die Zivilisation am Uferrand nicht mehr sichtbar ist. Lediglich wir, das Kanu, das Wasser und unser Paddelschlag, dazu ein paar Enten (mit Küken) und Schwäne. In manchen Bereichen sind die Wasserpflanzen sehr dominant und toll anzusehen, denn sie blühen an der Wasseroberfläche. Lediglich das Manövrieren mit dem Kanu ist hier nicht immer ganz so leicht.

Für einen Adrenalin-Schub sorgt ein Schwan. Wir waren gerade mit etwas Abstand an ihm vorbeigepaddelt und waren schon erleichtert, dass er sich uns nicht genähert hat (wir haben schlechte Erfahrung mit Schwänen, wenn man im Kanu unterwegs ist). Plötzlich hören wir hinter uns Flügelschlag. Jule blickt zurück und da steuert der Schwan doch tatsächlich kurz über der Wasseroberfläche fliegend direkt auf uns zu. Wir paddeln, was das Zeug hält, denn Schwanenangriffe sind ja nicht ohne. Direkt neben Lukas legt der Schwan eine Wasserlandung hin, gibt Geräusche von sich und dreht dann ab. Wir legen uns am Paddel noch einmal richtig ins Zeug, um schnell Abstand von ihm zu gewinnen, und sind froh, dass es wohl eher eine Drohung war.

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Bald schon erreichen wir die Brücke von Ferhan, wo wir an Land gehen und das Kanu zurücklassen sollen. Der Kanu-Betreiber wird es später wieder abholen. Es empfiehlt sich übrigens, genau an dieser Stelle aus dem Wasser zu gehen. Laut Betreiber gibt es anschließend keine Möglichkeiten mehr und man müsse acht Kilometer weiter.

Wir kommen gut aus dem Wasser raus und ziehen das Kanu aus dem Wasser. Nun geht es für uns zu Fuß zurück. Wir gehen durch den kleinen Ort Ferhan, dann erreichen wir schon bald den Wegweiser und einen schmalen Pfad, der auf die Ferhan-Höhen weist. Es geht aufwärts. Oben angekommen haben wir eine wunderbare Sicht auf die Sermois.

Wir folgen dem Pfad vorbei an einigen Felsen. Tatsächlich sind wir alleine unterwegs und erfreuen uns an der schönen Umgebung.

Nach rund eineinhalb Stunden und sechs Kilometern erreichen wir wieder Poupehan. Wir kommen an der Lourdes-Grotte heraus, schauen uns diese noch an und gehen schließlich über die Brücke zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Zum Abschluss warten im Kayak-Biergarten Pommes auf uns, bevor unser Kurzurlaub leider endet und wir uns wieder auf den Rückweg nach Hause machen.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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