Dehääm,  Zu Fuß

Wandern in Rheinhessen: Kleiner Mainzer Höhenweg, Etappe Laubenheim – Ebersheim

Ein freier Sonntag, die Sonne scheint. Schnell ist beim gemütlichen Frühstück klar: Lass uns eine Runde wandern. Wie gut, dass das Angebot rund um Mainz so umfangreich ist.

Ob eine der hier beliebten Hiwweltouren, der Rheinterassenweg oder auf die andere Rhein-Seite (z.B. Rheingauer Klostersteig) – die Qual der Wahl. An diesem Sonntag entscheiden wir uns für den Kleinen Mainzer Höhenweg – der Mainzer Höhenweg in Tirol ist leider zu weit weg.

Doch der „kleine Bruder“ des hochalpinen Weges in den Pitztaler Alpen hat auf rund 32 Kilometern auch viel zu bieten. Vom Deutschen Alpenverein, Sektion Mainz, 1980 angelegt und zuletzt laut Auskunft auf der DAV-Webseite 2009 in der Wegeführung geändert, verläuft durch Weinberge, Felder und Wald. Der Kleine Mainzer Höhenweg lässt sich gut in drei Etappen aufgliedern:
– Von Laubenheim nach Ebersheim (etwa 10,1 Kilometer)
– Von Ebersheim zum Alten Forsthaus Ober-Olm (etwa 7,4 Kilometer)
Vom Alten Forsthaus Ober-Olm über Finthen nach Mombach (etwa 13,5 Kilometer)
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es eine gute Anbindung an die Stadt Mainz.

Und so starten wir auch mit der Regionalbahn vom Hauptbahnhof Mainz aus zum Bahnhof Laubenheim. Keine zehn Minuten später machen wir uns auf die Suche nach dem Erkennungszeichen des Weges: ein stilisiertes Edelweiß. An der Ampel in Bahnhofsnähe werden wir fündig und am Laubenheimes Park vorbei durch ein Wohngebiet geleitet. Super Gelegenheit, den Ort ein wenig besser kennen zu lernen, und Häuser und Bauten zu betrachten. Wir passieren eine Bronzestatue, wie wir später nachlesen die des „Ausschellers und Polizeidieners“ vor dem ehemaligen „Wiegeheisje“. Im Neubaugebiet schließlich geht es einen kleinen, von Brennnesseln gesäumten Weg zum Heiligenhäuschen entlang. An diesem rechts vorbei, dann kommen wir auf einen gepflasterten, engen Weg – mit dem grünen „Rahmen“ toll anzuschauen.

Das Heiligenhäuschen in Laubenheim.
Vorbei am Heiligenhäuschen in Laubenheim folgt ein kleiner, gepflasterter Pfad.

Oben angekommen, ist die Laubenheimer Höhe nicht weit. Wir laufen nicht in die Richtung der Gastronomie, sondern entgegengesetzt Richtung Bodenheim. Der Blick ist fantastisch. Bis nach Frankfurt und in den Odenwald lässt sich blicken.

Der Weg geht nun mehr oder weniger auf der Höhe entlang auf Wirtschaftswegen. Das ist an diesem Tag auch die einzige Strecke auf dieser Etappe, auf der uns Menschen begegnen. Ansonsten haben wir den Kleinen Mainzer Höhenweg ganz für uns. Wir erreichen den Aussichtspunkt Bodenheimer Hoch. Das ist ein tolles Fleckchen. Unter dem Kirschbaum lässt sich gut rasten. Kohlereste zeigen, dass manch einer hier wohl zum abendlichen Grillen hochkommt.

Aussichtspunkt Bodenheimer Hoch.
Aussichtspunkt Bodenheimer Hoch.

Kurze Zeit später wartet der nächste Rastplatz auf uns: Die Glockenberghütte. 2008 von dem Verein „Bürger für Gau-Bischofsheim e.V.“ errichtet, bietet sie nicht nur einen schönen Blick auf die umliegenden Orte, Richtung Rhein, Frankfurt und Rheinhessen. An der Weinbergschutzhütte gibt es auch einen Weinlehrpfad.

Die Glockenberghütte oberhalb von Gau-Bischofsheim.

Überhaupt gibt es auf der Strecke immer wieder tolle Rastmöglichkeiten – mit tollen Aussichten, entspannten und mit Liebe gestalteten Ruheplätzen, wie beispielsweise dieser hier am Ebersheimer Hohl. Ein gezimmertes Bänkchen, auf dem zwei Personen Platz finden, ein alter Stamm, um die Füße abzulegen, daneben die Möglichkeit zum Abstellen von Getränken und Brotzeit.

Rastmöglichkeit am Ebersheimer Hohl.

Der Weg führt nun Richtung Gau-Bischofsheim. Kurz bevor wir in den Ort reingehen, kreuzen tatsächlich Rehe unseren Weg. Wir sind sehr überrascht, die Tiere an dieser Stelle zu sehen.

In Gau-Bischofsheim geht es an einer Marienkapelle vorbei. Wir streifen das Neubaugebiet, kreuzen die Landesstraße und laufen nun durch die Felder Richtung Ebersheim. Zwei Stunden und 45 Minuten nach Start am Laubenheimes Bahnhof erreichen wir die Ortsmitte und damit die Bushaltestelle, um mit Bus und Straßenbahn in knapp 25 Minuten zurück in die Innenstadt zu fahren.

Unser Fazit zu diesem Sonntags-Ausflug: Den Kleinen Mainzer Höhenweg können wir sehr weiterempfehlen. Es ist eine tolle Möglichkeit, Stadtnah eine schöne Tour zu machen. Für uns ist klar: Die beiden weiteren Etappen wollen wir auch noch angehen.

Und noch ein Hinweis zum Schluss: Eine ausführliche Beschreibung der Tour inklusive GPS-Daten und navigierbarer topographischer Karte gibt es im DAV-Tourenportal. Auch auf der Rheinhessen-Seite gibt es eine Beschreibung.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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