Ecuador: Guayaquil
Willkommen in der Millionenstadt Guayaquil! Die größte Stadt Ecuadors lädt zum Bummeln an der Uferpromenade und Entdecken der schön restaurierten Viertel Santa Ana und Las Peñas.
Zweieinhalb Millionen Menschen – und damit jeder vierte Ecuadorianer – wohnen in der Stadt am Río Guayas und seinen Mangrovenarmen. Nach der Ruhe auf den Galapagos-Inseln ist das Geschäftige und Trubelige rund 20 Kilometer nördlich der Pazifikeinmündung eine Umstellung. Doch schnell ist man im Stadtleben wieder drin.
Am Ufer des Río Guayas lässt es sich wunderbar knapp drei Kilometer auf dem Malecón Simón Bolívar entlang spazieren. Die Ecuadorianer scheinen einen Hang zu Skulpturen zu haben – das fällt vor allem an der Uferpromenade auf, an der von Politikern bis hin zu Comicfiguren allerlei Denkmale gesetzt wurden. Kinderfreundlich ist der Malecón auch gestaltet: Immer wieder gibt es Spielmöglichkeiten, von klassischen Schaukeln über Bälle, in denen man über das Wasser laufen kann, bis hin zu einem Astronautenpark und einem kleinen Jahrmarkt.
Startpunkt ist im Süden beim alten Fischmarkt. Die Stahlkontruktion wurde nach einem Großbrand 1896 aufgebaut und ist großflächig verglast. Heute befinden sich Ausstellungshallen darin. Über eine Brücke führt der Weg zu einem Brunnen mit Skulpturen. Zu sehen ist der erste Bürgermeister der Stadt José Joaquín de Olmedo. Es folgen einige Fastfood-Läden samt Sitzmöglichkeiten mit Blick auf den Río Guayas. Vorbei an dem Jachtclub und dem riesigen Holzschiff El Morgan, kommt man zum Uhrenturm Torre Morisca.
Nächster Stopp ist der Hemiciclo de la Rotonda. Die Säulen im Halbkreis mit einigen Länderflaggen symbolisiert die Einigung zur Aufteilung des westlichen Südamerikas, die 1822 in Guayaquil beschlossen wurde. Nur wenige Meter weiter steht ein Eisenbahnwaggon auf einem Stück verbliebenen Gleis.
Interessant ist der Umgang der Stadt mit den Unterstützern des 100-Millionen-Dollar-teuren Umbaus des Malecon: 48.400 private Spender und Institutionen unterstützen das Projekt und wurden auf mehreren Glassäulen verewigt. Es folgt ein kleiner Vergügungspark mit Mini-Freefall-Tower und Riesenrad sowie dem ersten IMAX Südamerikas.
Wir empfehlen, von dort aus in das Künstlerviertel Las Peñas und den bunten Stadtteil Santa Ana zu wechseln. Die Häuser dort sind alle schön saniert. An vielen Fassaden hängen Bilder, wie es früher einmal aussah. Es gibt Bars und Cafés sowie immer wieder Bänke mit Panoramablick auf die Stadt. Wir lassen uns über die vielen Treppenstufen treiben, bis wir schließlich oben am Leuchtturm und einer Kapelle ankommen. Ein 360-Grad-Blick gibt einen guten Überblick.
Das komplette Viertel ist Autofrei. Die Bewohner und Gastronomie-Betreiber müssen alles nach oben tragen. Und so staunen wir beim Runterlaufen nicht schlecht, als wir der heutigen Getränkelieferung „entgegen kommen“. Bis zu vier Kisten haben die Männer auf ihre Schultern gehieft, ein Stück Karton schützt die Auflagefläche – ganz schön anstrengende Arbeit!
In der Innenstadt sollte man auf der Avenida 9 de Octobre unterwegs gewesen sein. Auf einer der Hauptverkehrsachsen sind zahlreiche Läden. Laut ist es, doch das Angebot durchaus spannend zu beobachten. In einem Elektroladen beispielsweise steht ein Motorrad, aufdringliche Musik dröhnt und dazu bieten unzählige Straßenhänder „Aqua, Aqua“. Vorbei geht es an der Plaza San Francisco mit der gleichnamigen Kirche und dem Monumento Vicente Rocafuerte, ein gebürtiger Guayaquileño und zweiter Staatspräsidenten Ecuadors (1834–39). Wir kommen schließlich an einem kleinen Park heraus. Der Musik- und Straßenlärm nimmt ab, dafür gibt es die enthusiastischen Reden eines Mannes am Plaza del Centenario zu hören.
Ruhiger ist es an der Plaza de la Administración. Gleich mehrere Prachtbauten sind hier zu finden: Der Palacio Municipal, der Palacio de la Gobernación (Sitz der Polizei und der Provinzregierung von Guayas) sowie die Universität.
Von hier aus ist es nicht mehr weit zu unserer Unterkunft. Unser Hotel Unipark liegt direkt am Parque de las Iguanas. Die dort lebenden Echsen sind Namensgeber des Parks. Direkt angrenzend ist die Kathedrale, die man auch von innen besichtigen kann.
Guayaquil ist einer guter Ausgangspunkt zur Reise auf die Galapagos-Inseln und so haben wir das auch genutzt: Wir waren vor unserem Flug nach Batra in der Stadt und sind anschließend von San Christobal wieder gekommen. Vorteil davon: Wir mussten nicht alles Gepäck mit auf die Galapagos-Inseln nehmen, was gerade bei der Fährüberfahrt vieles vereinfacht. Für diese Zwischenstopps ist Guayaquil durchaus passend und mit den oben genannten Punkten findet man durchaus auch schöne Punkte – ohne das wären wir wohl sicherlich eher weniger in dieser Küstenstadt gelandet.
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