Über Pfingsten mit dem Bus im Hunsrück
Pfadfinder*innen sind an Pfingsten draußen unterwegs. Uns zieht es dieses Mal mit Freunden und den Bussen in den Hunsrück.
Nach unserer kurzen Holland-Tour sind wir wenige Tage später wieder auf der Straße. Eine Arbeitswoche liegt hinter uns, die Sehnsucht nach #vanlife ist groß. Und so werfen wir Freitagabend unsere gepackten Rucksäcke in den Bus und düsen los. Treffpunkt ist die Salzlackwiese bei Dörrebach. An der L240 geht es etwa 600 Meter nach dem Forsthaus Opel rechts ab.
In der WoMo-Reihe zum Hunsrück hatten Freunde unter anderem den Stell- und Picknickplatz samt Grillhütte gefunden. Direkt nebenan ist ein Zeltplatz – und wie es sich für Pfingsten gehört, ist eine Pfadfinder*innen-Gruppe da. Wir bekommen von ihnen allerdings nichts mit. Wir stehen nicht direkt am Platz, die Wiese ist groß, von der nahen Straße durch Bäume geschützt.
Die Freude, sich mit den Bussen zu treffen, ist groß. Die Wagenburg steht – mit einem Kompanja, einem Ford-Transit und unserem Busje. Da es an dem Abend Wettermässig recht ungemütlich ist (Regen und starker Wind), machen wir es uns im Kompanja gemütlich – bei leckerem Couscous-Salat samt Dip, gutem Wein, Schokolade und selbst gemachter Musik.
Die Nacht ist stürmig, der ganze Bus wackelt. Am nächsten Morgen lädt das Wetter auch nicht zum Draußensein ein. Also packen wir unsere Sachen, fahren ein Stückchen und frühstücken von unserer Wagenburg umgeben etwas Windgeschützter am Rande eines Kornfeldes. Wie schön das Bus-Leben doch sein kann…
Beim Forellenhof bei Bundesbach kaufen wir sechs frische, bereits ausgenommene Forellen. Im Kühlschrank halten sie sich gut bis zum Abend. Vom Wanderparkplatz nahe des Forellenhofes starten wir zu Fuß zur Schmidtburg (Gemarkung Schneppenbach im Landkreis Bad Kreuznach). Die Ruine der Höhenburg befindet sich auf 321 Meter. Wir laufen durch ein schönes Tal, einen Fluß entlang – dort gibt es übrigens auch einen Wassererlebnispfad.
Bereits 926 soll die Burg von den drei fränkischen Edelherren Franco, Hunpert und Norpolt zum Schutz gegen Ungarn-Einfälle errichtet worden sein. Im 16. Jahrhundert verfiel die Unterburg laut Wikipedia zunehmend. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688) wurde die dann noch stehende Anlage durch die Franzosen endgültig zerstört. Erst in den 1980ern wurde die Burg wieder entdeckt und zum Teil rekonstruiert. Es wird vermutet, dass die Schmidtburg die älteste und größte Burg im Hunsrück ist.
Die Anlage lädt regelrecht dazu ein, sie zu entdecken. Das Gelände ist weitläufig, Schilder erklären die ursprüngliche Bedeutung der ehemaligen Gebäude. Dazu kommt ein toller Blick auf die Umgebung samt möglicher Ausflugsziele wie zum Beispiel ein Keltendorf. Wir sehen auch unser nächstes Ziel: das Besucherbergwerk Herrenberg.
Wir laufen runter ins Tal, kreuzen einen Fluß und laufen auf der anderen Seite den Berg wieder nach oben. Der Anstieg ist moderat. Unterwegs sind wir übrigens auf einem Teil der Traumschleife Hahnenbachtaltour, kürzen allerdings ein wenig ab. Insgesamt sind es sechs Kilometer, die wir unterwegs sind.
Auf einen Besuch im Besucherbergwerk verzichten wir, kehren aber zu Kaltgetränk und Pommes ein, bevor wir uns auf den Rückweg zum Forellenhof machen. Dabei passieren wie die Blei-Zinkerzgrube Friedrichsfeld, die 1952 still gelegt wurde. Zu sehen gibt es eine alte Verladestation und ein paar alte Schienen. Der Weg führt durch zwei Tunnel durch den Felsen hindurch.
Wieder angekommen am Wanderparkplatz nahe des Forellenhofs, geht es über Kirchberg (Einkaufsstopp) Richtung Dill, das mit schön restaurierten Fachwerkhäusern begeistert. Außerhalb finden wir einen großartigen Platz für die Nacht – sogar mit Feuerstelle.
Wir genießen Sundowner mit bestem Blick und den Abend bei bestem Wetter und guter Outdoorküche: geschmortes Gemüse im Dutch Oven, mit im Wald gesammeltem Bärlauch und Petersilie gefüllte Forelle, Petersilien-Kartoffeln und gegrillte Avocados – yummy. Und ein Brot fürs Frühstück wird von den Koch- und Backexperten auch noch gleich im Dutch Oven über dem Feuer gemacht. Uns geht es wirklich gut!
Beim Frühstück am nächsten Morgen ist die Damen-Truppe, die mit Nordic-Walking-Stöcken unterwegs ist, ein wenig neidisch auf unseren Kaffee. Dazu das frischgebackene Brot, einen aufgeschnittenen Schokobus als Eszet-Schnitten-Ersatz, Rührei mit den Gemüseresten vom Vorabend – da kann man auch wirklich neidisch sein.
Zur Mittagszeit geht es für uns zurück nach Mainz – leider nicht ohne Besuch des ADAC. Der Anlasser mag nicht mehr, der kompetente ADAC-Mitarbeiter hat schnell alles getestet und gibt den pragmatischen Tipp: anschieben und dabei kommen lassen. Klappt – wir parken ab sofort bis zur Reparatur am Hang…
One Comment
Pingback: