Baybachtklamm Hunsrück
Dehääm,  Zu Fuß

Wandern im Hunsrück: Baybachklamm

Bei über 30 Grad Celcius wandern? Ja, unbedingt! Erst Recht, wenn es im Wald etwas kühler ist und Felsen und Wasser für Abkühlung sorgen. Wir können daher die etwa zehn Kilometer lange Wanderung ab Heyweiler sehr empfehlen.

Der Sonntag startet gemütlich. Wir gehören weniger zu den Menschen, die früh aufstehen, um bei etwas kühleren Temperaturen eine Wanderung zu starten und zur „Mittagshitze“ wieder zurück zu sein. Nach entspanntem Frühstück brechen wir auf in den Hunsrück und starten kurz vor zwölf die Tour.

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Ein Kollege von Jule hatte im April Fotos von seiner Wandertour dort gepostet. Klar, dass solch spannende Sachen auf unserer Bucketlist landen. Bei Outdoor Active haben wir die als Traumschleife ausgezeichnete Tour gefunden und abgespeichert. Doch vor Ort ist alles bestens ausgeschildert, sodass wir weder Karte noch GPS benötigen.

Wir stellen das Auto im Schatten am Wanderparkplatz Heyweiler ab und treten ein durch ein hölzernes Tor auf den Bachbachklamm. Kurz amüsieren wir uns über die Schuhputzstation. Nach viel Staub und sicherlich reichlich Matsch bei entsprechendem Wetter können wir nach der Wanderung nachvollziehen, warum sie hier steht.

Es geht direkt durch den Wald. Über einen schmalen Pfad kommen wir bald an einem felsigen Vorsprung heraus. Von hier gehts abwärts ins Buchbachtal. Der Weg schlängelt sich in Serpentinen nach unten. Zwischendrin gibt es immer wieder felsige Passagen. Das macht auf jeden Fall Spaß zu laufen.

Kaum unten angekommen, geht es im Stockschlagwald wieder hinauf. Kurze Zeit später erreichen wir Steffenshof. In dem kleinen Ort wohnen nicht einmal 20 Leute. Doch sie leben sehr idyllisch. Neugierig schauen wir in die weitläufigen Gärten, an deren Ende der Weg vorbei führt. An einem Apfelbaum lehnt eine lange Leiter. Nebenan gibt es ein Schwimmbad, noch eins weiter einen Teich.

Baybachtklamm Hunsrück

An der Bushaltestelle stehen ein paar Bänke. Auch eine Schuhputzstation wurde hier wieder aufgestellt. Der Steffenshof gilt als alternativer Parkplatz zum Start für die Tour. Wirklich toll ist das Panorama: Ein Stoppelfeld im Vordergrund, dahinter Bäume, Berge und die Wolken.

Baybachtklamm Hunsrück

Am Feldrand entlang laufen wir nur kurz, dann führt der Weg wieder rein in den Wald und bergab. Über eine kleine Holzbrücke geht es über einen Bach und weiter an diesem entlang. Angekommen sind wir nun im Prinzbachtal. Wir queren den Bach nun mehrmals, laufen wieder über eine Holzbrücke und dieses Mal nach oben.

Baybachtklamm Hunsrück

Nach der Steigung kommen wir am „Klöckners Kaul“ raus. Der alte Stollen im Schiefergestein ist verschlossen, doch die kühle Luft, die aus ihm heraus kommt, ist sehr erfrischend. Immer wieder kommen wir nun an Höhlen und Stollen vorbei. Auch ein ehemaliger Köhlerplatz liegt auf dem Weg. Auf Infotafeln erfahren wir mehr zu den Orten.

Nun „treten wir ein“ ins Baybachtal. Am Bachrand gibt es immer wieder Rastplätze, die dazu einladen, die Füße ins Wasser zu halten. Einige Familien sind unterwegs, planschen und bauen Staudämme. Da Felsen und Wasser etwas Kühle spenden und dazu immer wieder – auch im Wald – ein laues Lüftchen geht, lässt sich es hier bei sommerlichen Temperaturen sehr gut aushalten.

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Immer wieder treffen wir auf felsige Passagen, an denen kleine Klettereinsätze gefragt sind. Schwer sind diese nicht. Ein Seil sichert zudem den Weg. Doch es macht die Wanderung auf jeden Fall abwechslungsreich und spannend.

Ungefähr zur Hälfte der Wanderung kommen wir an der Schmausemühle an, die man auch mit dem Auto erreichen kann. Wir überlegen kurz, ob wir hier rasten wollen, doch die ausgehängte Speisekarte mit viel Wild macht uns an diesem warmen Sommertag nicht so recht an. Später entdecken wir online, dass es dort auch geräucherten Fisch aus dem eigenen Teich gibt. Das hätte uns auf jeden Fall mehr angesprochen. Naja, ein nächstes Mal vielleicht.

Stattdessen rasten wir kurze Zeit später am kühlen Nass. Auf einem Stein sitzend, die Füße im Wasser, beißen wir in unsere belegte Laugenstange. Das ist auch nicht verkehrt.

Die nächsten Kilometer sind wieder interessant zu laufen. Es geht über Felsen und vorbei am teilweise sehr wilden Flussufer: mal ist es ein umgekippter Baum, mal blickt man tief nach unten. Auch ein kleiner Wasserfall befindet sich auf dem Weg.

Dann kommt der Anstieg zurück auf das Hunsrückplateau. Oben angekommen laufen wir ein kurzes Stück durch die pralle Sonne. Rechts und links wurde bereits das Feld geerntet. Nach kurzer Zeit kommen wir wieder in den Wald. Von einem Felsgrat aus können wir noch einmal auf das Baybachtal von oben blicken.

Kurz vor dem Parkplatz lädt eine dieser wunderbaren Liegebanken zum Verweilen ein. Wir rasten kurz vor dem Ziel noch einmal: Zum Ausschwitzen und Abkühlen. Unsere Picknick-Kühltasche in VW-Optik (ähnlich dieser hier) hat die Orangina tatsächlich kühl gehalten. Die gönnen wir uns nun zum Abschluss der Tour, für die wir etwa zweieinhalb Stunden gebraucht haben.

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Die Wandertour wurde übrigens vom Deutschen Wanderinstitut mit 95 von 100 Erlebnispunkten ausgezeichnet. Wir können die gute Bewertung sehr gut nachvollziehen: Der Weg ist schön abwechslungsreich. Kleinere Kletterpartien, viele Möglichkeiten, sich am Bach abzukühlen, und jede Menge Rastplätze bieten Erlebnis und Entspannung zugleich. Der Großteil der Wanderung verläuft im Schatten. Es gibt nur wenige Abschnitte in der Sonne. Übrigens ist die Traumschleife Baybachklamm Teil des Saar-Hunsrück-Steigs.

Für alle Pfadfinder*innen und Jugendbewegungs-Interessierte: Die Burg Waldeck ist nicht weit entfernt. Wer noch nicht dort war, kann unterwegs einen Abstecher einlegen. Die Jugendburg ist ausgeschildert. Etwa fünf Kilometer Umweg kommen dann mit dazu.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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