Busausbau: Neue Farbe für unseren VW T4 (Teil 2)
Die Vorarbeiten sind erledigt – nun kann das eigentliche Streichen beginnen… So haben wir in Teil 1 unserer Bus-Doku zum Thema Streichen geendet. In diesem Teil beschreiben wir euch, wie wir beim Streichen vorgegangen sind und wie das Ergebnis nach der ersten Farbschicht aussieht.
Der Rost ist entfernt, geschweißt wurde auch, mit Sikaflex haben wir die Schweißnähte begradigt, der Raptor ist auf den unteren Teil des Busses aufgebracht. Kommen wir nun also zu den letzten Schritten, bevor wir die Farbe auftragen.
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Wir haben uns entschieden, die Fenster nicht rauszunehmen. Bei genauer Betrachtung der Roststellen kommen wir zu dem Ergebnis, dass es nicht notwendig ist, die Fenster mit Draht und Saugnapf auszubauen. Mit einem Winkelschleifer und Handarbeit kommen wir ganz gut an die Stellen dran und bearbeiten diese.
Etwas größerer Aufwand ist das Ausbauen der Schiebetür. Diese wird an den Schrauben der unteren Führung abgeschraubt und dann rausgehoben. Mit genügend Händen zum Halten der Tür ist das gar nicht mal so aufwendig. Doch wir wollen und müssen die Führungsschiene abschrauben. An deren Rändern hat sich Rost gebildet – der muss natürlich weg.
Um die Schiene abzuschrauben, müssen wir an die Innenseite des hinteren Bereichs. Und da ist mittlerweile ein Schrank eingebaut. Also Heckschublade raus, Sitzbank ausgehängt und einmal Schrank entfernen. Auch die dahinter liegende Spanplatte, die die Dämmung verdeckt, muss ab. Und dann endlich kommt man an die Halterung für die Schiene dran und kann sie abschrauben. Die Entrostung kann nun auch an dieser Stelle starten.
Wir kleben alle Scheiben, das Dachzelt und alle Stellen, die man nicht abschrauben kann, aber keine Farbe abbekommen sollen, mit Zeitungspapier ab. Besorgt euch mehrere Kreppband-Breiten. Wir finden es hilfreich, mit den unterschiedlichen Breiten je nach Einsatzort entsprechend variieren zu können. Die abmontierte Schiebetür und die neue Heckklappe werden natürlich auch entsprechend beklebt. Der Innenraum wird mit Malerfolie abgedichtet.
Dann geht es ans Schleifen. Ausgestattet mit einem Eimer Wasser und Schleifpapier schleifen wir den komplette Bus an. Wir starten mit 80er Schleifpapier und arbeiten uns nach und nach hoch: 120, 400, 600, 800, 1000. Von grob zu fein: Umso höher die Zahl, umso feiner ist das Schleifpapier.
Beim Schleifen ist man sehr nah dran am Lack. Klar, dass uns neben dem Flugrost, der sich händisch leicht entfernen lässt, ein paar Stellen auffallen, an die man noch einmal richtig ran muss. Wie gut, dass wir die Arbeit aufgeteilt haben: Die einen sind mit Handarbeit unterwegs, unser Mann an der elektronischen Maschine arbeitet die entsprechenden Stellen dann ab.
Nach etwa zwei Stunden sind wir tatsächlich einmal um den Bus herum. Nun heißt es saubermachen. Das nasse Schleifen hat zwar den Vorteil, dass weniger Staub entsteht, doch staubfrei ist der Bus auf keinen Fall. Wir spritzen ihn einmal mit dem Wasserschlauch ab und arbeiten uns dann mit Putzlappen und Wassereimer einmal drum herum.
Schließlich fahren wir den Bus aus dem Hof. Es wird gekehrt, der Boden einmal mit Wasser abgespritzt. „Unsere Malerwerkstatt“ soll möglichst staubfrei sein, bevor wir mit der Farbe starten. Wir legen eine Abdeck-Gewebeplane aus (zum Beispiel so eine) und fahren den Bus auf diese drauf. Schließlich wollen wir keine Farbkleckse hinterlassen.
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Als nächstes wird ein Pavillion aufgebaut. Wir hatten einige Zeit nach einer staubfreien Halle gesucht, um dort die Arbeiten machen zu können. Doch leider erfolglos. So sind wir im Hof von Lukas Schwester untergekommen. Da ist Platz, rundherum aber Baustelle. Um möglichst viel Staub abzuwenden, kam uns die Idee mit dem Pavillion samt Seitenplanen. Auf Amazon hatten wir einen günstigen gefunden. Schnell ist so eine kleine Garage aufgebaut, in der wir einigermaßen Staubfrei arbeiten können.
Im nächsten Schritt werden die Stellen, an denen der rote Rostschutz hervorblitzt, grundiert. Mit der Sprühdose und einer gleichmäßigen Handbewegung ist dies schnell erledigt. Die jeweilige Stelle wird dann wieder angeschliffen und natürlich gereinigt.
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Unsere fleißigen Helfer*innen verabschieden sich für diesen Tag. Es ist mittlerweile Abend geworden, doch wir sind noch motiviert. Wollen wir es wagen, eine Runde zu streichen?
Ja, unbedingt! Wir sind neugierig, wie sich die Farbe verarbeiten lässt und natürlich auch, wie sie wirkt. So rühren wir sie gemäß der Verpackungsangaben an: zwei Teile Lack, ein Teil Härter. Im Mischbecher lässt sich das gut ansetzen – man muss nur die richtigen Striche erwischen.
Das Gemisch wird etwa fünf Minuten gerührt, bevor es ans Auftragen geht. Dazu ein Teil der Farbe in die Lackierwanne geben. Den restlichen Teil gut abdecken, um das Antrocknen zu verzögern. Die Mischbecher gibt es mit Deckel – sehr sinnvoll.
In der Zwischenzeit wird der Bus noch einmal mit einem staubfreien Tuch und Silikonentferner abgerieben. Jedes noch so kleine Staubkörnchen soll weg sein. Uns ist schon klar, dass das utopisch ist, aber wir wollen zumindest alles dafür tun, dass es weniger ist.
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Und dann geht es endlich los: Mit einer Lackierrolle für Metall- und Rostschutzanstriche (100 mm) legen wir los. Noch etwas zögerlich starten wir an der hinteren linken Seite. Uns ist klar, dass wir mehrere Schichten machen müssen. Dieser Bereich sollte auf jeden Fall fertig werden, damit wir die Führungsschiene für die Schiebetür wieder befestigen können. Daher haben wir uns dazu entschlossen, hier zu beginnen.
Die Farbe lässt sich gut verarbeiten. Mit Malerrolle und einem schmalen Pinsel kommen wir gut vorwärts, merken aber auch, wenn die Farbe anzieht und Fäden zieht. Versucht dann auf keinen Fall, damit weiter zu streichen! Malerwanne, Rolle und Farbrest solltet ihr entsorgen. Wir dachten am Anfang, dass man gerade mit dem Pinsel damit noch weiterarbeiten könne, wurden dann aber eines besseren belehrt. Das Ergebnis ist so alles andere als schön.
Mit diesem „Verschleiß“ kommen wir bald auch an die Grenzen des Materials, das wir besorgt haben. Merke also: Lieber mehr kaufen und später wieder zurück in den Baumarkt bringen als sonntags da zu stehen und Wanne, Lackierrollen oder Mischbecher sind aus.
Am Samstagabend schaffen wir die linke Seite des Busses und den vorderen Bereich. Dann ist die angerührte Farbe leer und wir beschließen Feierabend zu machen. Wir sind selbst überrascht, wie weit wir an diesem Tag gekommen sind. Unsere fleißigen Helfer*innen haben super viel dazu beigetragen, dass wir an diesem Tag mit dem Streichen sogar starten konnten.
Am nächsten Morgen arbeiten wir weiter. Ziel ist es, den ganzen Bus einmal blau zu bekommen. Auch die Schiebetür soll eine erste Farbschicht erhalten. Also ran an die Arbeit.
Wir kommen gut vorwärts – und dann ist die Farbe leer. Zwar haben wir es geschafft, einmal um den Bus drum herum zu kommen. Doch viele Details fehlen noch, zum Beispiel am Klappdach. Auch die Heckklappe ist noch blank. Hinzu kommt, dass wir keine Farbe mehr haben, um ein zweites Mal zu streichen.
Schade! Doch an einem Sonntag bekommen wir keinen Nachschub. Wir packen zusammen und räumen „unsere Malerwerkstatt“ auf. Eigentlich sind wir schon ganz zufrieden: Der Bus sieht gleich ganz anders aus. Endlich kein Flickenteppich mehr und kein langweiliges weiß.
Fleckig ist er noch an einigen Stellen. Da merkt man, dass man auf jeden Fall mehrmals drüber muss. Auch haben sich an manchen Stellen ein paar „Pickel“ entwickelt: Der Lack ist nicht ganz eben. Bis wir mit Runde zwei starten, haben wir nun noch etwas Zeit, uns weiterhin in YouTube-Videos, Foren und Busbastel-Gruppen nach entsprechenden Tipps umzuschauen.
Zu Teil 1 und Teil 3 sowie den Vorbereitungen.
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