Alzeyer Kunst- und Kulturwanderung
Dehääm,  Zu Fuß

Wandern in Rheinhessen: Alzeyer Kunst- und Kulturwanderung

Auf der Suche nach einer kurzen Wanderung zwischen der Pfalz und Mainz landen wir immer wieder in der Umgebung von Alzey. Wie passend, dass Jules Kollege Thomas Ehlke just in dem Moment, als nach einer Tour gesucht wird, auf Social Media auf die Alzeyer Kunst- und Kulturwanderung hinweist. Sie kommt in seinem Buch “Alzey zum Verlieben” vor.

Im Netz selbst findet man leider nicht allzu viele Infos zu der rund sieben Kilometer langen Tour. Auf der Rheinhessen-Seite gibt es einen kurzen Eintrag. Der QR-Code auf den Infotafeln führt leider ins Leere. Auch die Beschilderung auf dem Weg selbst ist alles andere als gut. Es empfiehlt sich, am Ausgangspunkt ein Foto von der Infotafel zu machen und das als grobe Wegskizze zu nutzen. Doch genug gemeckert, denn: Der Rundweg an sich mit seinen 21 Kunst-Stationen ist empfehlenswert.

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Das Auto wird am Mitfahrerparkplatz an der A63 abgestellt. Wir laufen an einem Buttenträger aus Sandstein von Florian Geyer vorbei und queren die Landstraße. Bald schon sind wir an Station zwei, der Traubenträgerin von Carmen Stahlschmidt. Vorbei an ein paar Wingertshäuschen geht es Richtung Weinheim. Dabei laufen wir unterhalb des Naturdenkmals Weinheimer Trift entlang. Die “Wand” erinnert an eine Klippe. Hier haben sich Ablagerungen des Meeresbodens gesammelt. Vor 30 Millionen Jahren war an dieser Stelle nämlich Meer, wie wir bereits bei der Küstenweg Wöllstein erfahren haben. Im unteren Bereich des Geotops finden sich Höhlen, die zu Kriegszeiten als Schutz vor Bombenangriffen gegraben wurden.

Wir gehen nun ein kleines Stück durch Weinheim hindurch, schließlich zur Heiligenblut-Kapelle und zum gleichnamigen Turm. Beides gehört zur ehemaligen Villa Heiligenblut. Das Anwesen ist seit 1924 in Besitz der heutigen Winzerfamilie Hannemann, wie man auf ihrer Webseite nachlesen kann. Der “Heilige Blutberg” ist von einer 1400 Meter langen Steinmauer umgeben. Leider sind die Tore geschlossen, sodass wir uns Kapelle und Turm nicht aus der Nähe anschauen können.

Laut Karte geht es nun Richtung Landstraße und zu einem Barockbrunnen. Wir bleiben etwas oberhalb und laufen durch die Weinberge. Das birgt allerdings das “Problem”, so unter der Autobahnbrücke durch zu laufen, dass man auf der anderen Seite den richtigen Weg findet, um die Silz zu queren. Wir kommen schließlich auf den richtigen Abzweig, stoppen kurz an der “Ruhe” (eine Art Sitzgruppe aus Sandstein), um dann auf der anderen Seite der Selz entlang zum Alzeyer Dauerstau zu laufen.

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An einer Hunde-Skulptur aus Stahl gibt es die Möglichkeit, in die Stadt reinzulaufen und sich dort beispielsweise Neptunbrunnen und die alte Eisenbahnbrücke anzuschauen. Wir biegen allerdings nach kurzer Beobachtung der Nutrias, die sich am Stausee den Spaziergängern nähern, nach links gehend ab. Nächster Stopp ist an einer Schnecke aus Sandstein, Beton und Stahl. Das Kunstwerk von Bernhard Mathäss steht vor einem Wingertshäuschen.

Die Wetterfahne, eine Stahl-Skulptur von Thomas Kesseler, sehen wir bereits aus der Ferne. Wir entscheiden, den Umweg dorthin nicht zu nehmen, sondern direkt zur Würfelstele aus Sandstein von Florian Geyer zu laufen. Den richtigen Abzweig dazu finden wir leider nicht und so wird es doch ein kleiner Umweg dort anzukommen. Die Sicht auf Alzey mit Blick bis zum Donnerskopf entschädigt dafür.

Unter der Landstraße hindurch führt uns der Weg erneut durch die Weinberge und vorbei an ein paar schönen Wingertshäuschen. An einem dieser steht der Weinbergsengel von Wolfgang Bauer. Wenige Meter später schon sind wir an der nächsten Stele angekommen, auch diese ist von Florian Geyer. Der Rheinhessengucker von Jürgen Kleinknecht wartet auf uns nur wenige Meter weiter.

Von hier aus ist es nicht mehr weit zum Mitfahrerparkplatz. Über eine Brücke gehend queren wir die Autobahn und biegen links ab. Schon sind Parkplatz und Buttenträger wieder in Sichtweise und wir am Ende einer Tour mit vielen Kunst-Eindrücken.

Pfälzerin, Redakteurin, Fernweh-Geplagte. Pfadi, Abenteuer-freudig und gerne unterwegs. Als Chefredakteurin bei der VRM und ausgebildete Redakteurin sorgt Jule dafür, dass alle Reiseerlebnisse sich im Blog wiederfinden. Abseits vom Dokumentieren kümmert sich Jule um die Orga und Planung vorab, denn das Reisegefühl startet bereits bei den Vorbereitungen.

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